.
Erschienen durch Kooperation mit

Bares für Rares: Alle Händler lassen von diesem Stück die Finger weg

Bei "Bares für Rares" sorgte ein Musikautomat für Aufregung - brachte aber keine Gebote. Der Wunschpreis war für die Händler zu hoch.

Zwar hätte Händler Julian Schmitz-Avila selten so "ein authentisches Gerät erlebt", dennoch ließ er die Finger davon. Und nicht nur er. Aber was war das für ein kurioses Objekt, vor dem alle Händler in der Donnerstagausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" derart zurückschreckten?

Marcel, der im Auftrag seines Schwiegervaters in die Sendung kam, hatte schweres Gepäck und durchaus ambitionierte Preisvorstellungen: Vor zehn Jahren hätte ein Museum satte 11.000 Euro für den selbstspielenden Pianoautomaten geboten. Schwer vorstellbar, denn einmal aktiviert, gab die "Musiktruhe aus der Kaiserzeit" laute und völlig verzerrte Töne von sich. Von den zehn möglichen Melodien war keine erkennbar. "Da ist was kaputt!", deutete Horst Lichter die Situation ganz richtig und war heilfroh, als Experte Sven Deutschmanek endlich den Aus-Schalter gefunden hatte.

Ähnlich wie ein Klavier soll der Automat aus Eiche funktionieren. Allein: Er stand zu lange. "Das sieht man auch ein bisschen an den Spinnweben", erklärte der Experte scherzend und verwies obendrein auf den "Wurmstich", der bereits restauriert wurde: "Außen hui, innen pfui." Eine Instandsetzung würde Unsummen verschlingen. Deutschmanek deklarierte das Jugendstilobjekt folgerichtig eher als Dekoration und schätzte es auf 3.000 bis 4.000 Euro. Der Verkäufer erhoffte sich allerdings 5.000 Euro.

"Bares für Rares": Marcel soll sich an Museum wenden

Vorführeffekt oder Gruselanlage? Im Händlerraum sorgte der vermutlich in Frankreich oder Belgien gefertigte Musikautomat mit Kurbel und Münzeinwurf ebenfalls für jede Menge Misstöne. Der sonst so wortkarge Steve Mandel rief dem Händler-Kollegen Julian Schmitz-Avila gar entsetzt zu: "Erschieß ihn!" Susanne Steiger kringelte sich indes vor Lachen. "Cooler Sound", schwärmte die Juwelierin und Geschäftsfrau. Ob sie das allerdings wirklich ernst meinte, darf bezweifelt werden. Denn bieten wollte sie nicht. Auch Kunsthändler Julian Schmitz-Avila (rechts), der die Musiktruhe erst genau inspiziert und dann aktiviert hatte, ließ seine Kollegen nur zu gerne "vorpreschen".

Jan Čížek schien zunächst durchaus begeistert zu sein. "Das Design ist wirklich sehr, sehr schön - reiner Jugendstil", schwärmte er. Darauf, einen Preis zu nennen, verzichtete er allerdings getrost. Auch David Suppes hielt sich zurück: "Tja, was soll man da sagen? Wie hoch war denn die Expertise?"

Verkäufer Marcel nannte die 3.000 bis 4.000 Euro ebenso wie das lange zurückliegende Angebot des Museums - und überraschte damit die versammelten Händler. Julian Schmitz-Avila sei nicht davon ausgegangen, dass die Geräte so teuer gehandelt werden. "Das wird leider nix bei uns heute", musste der Kunsthändler im Namen aller Marcel kurzerhand einen Korb geben.

Letzter Strohhalm: Die Händler rieten Marcel, sich mit dem Musikinstrument der besonderen Art noch einmal an das Museum zu wenden. Vielleicht ist das Angebot ja noch nicht verjährt ...