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Barbara Salesch kehrt zurück: Die 5 bizarrsten Fälle der TV-Richterin

Barbara Salesch
"Richterin Barbara Salesch" löste die verrücktesten Fälle im deutschen Fernsehen. IMAGO / Horst Galuschka

Barbara Salesch hat als TV-Richterin schon einen langen Weg hinter sich und wird demnächst wieder im Fernsehen auftreten. Zeit also, auf die skurrilsten und irrwitzigsten Fälle zurückzublicken, mit denen sie es zu tun bekam.

Sie arbeitete als echte Richterin, dann machte sie im TV eine große Karriere – erst mit realen Fällen, dann mit fiktiven Geschichten: Die Juristin Barbara Salesch war im deutschen Nachmittagsprogramm eine echte Größe. Zwischen 1999 und 2012 war ihre Sendung "Richterin Barbara Salesch" so erfolgreich, dass sie es auf insgesamt 2147 Episoden brachte. Demnächst steht ihr Comeback an – statt wie früher bei Sat.1 dann allerdings bei RTL.

Anlässlich dieses Comebacks blicken wir zurück auf die skurrilsten Fälle, die sie im TV verhandelte. Der wohl berühmteste stammt noch aus ihrer Anfangszeit, denn im ersten Jahr wurden bei Barbara Salesch noch tatsächliche zivilrechtliche Streitfälle gezeigt – und ein Fall erregte die Aufmerksamkeit von Stefan Raab und seiner Sendung "TV total".

"Maschen-draht-zaun in the morning …"

Die sächsische Regina Zindler kam zu zweifelhaftem Ruhm, als sie in einer der ersten "Richterin Barbara Salesch"-Folgen von ihrem Nachbarn Gerd Trommer verlangte, dieser möge seinen Knallerbsenstrauch stutzen, da er ihren Maschendrahtzaun beschädige. Die Klage wurde abgewiesen, aber national bekannt, als Stefan Raab mit seinem Song "Maschen-Draht-Zaun" die Aussprache der Vogtländerin veralberte. Der Song schaffte es auf Platz 1 der deutschen Charts. Da sich – angestachelt durch das Lied – zig Schaulustige am Grundstück von Regina Zindler versammelten, um mutwillig den Maschendrahtzaun zu beschädigen, zog sie um. Später erzählte sie häufig vom enormen psychischen Druck, den sie in dieser Zeit erlitt. Der Fall war ein Hauptgrund für Sat.1, von da an auf fiktive Gerichtsfälle zu setzen.

"Shagbands" – Gefährlicher Jugendtrend

2009 schwappte der "Shagbands"-Trend aus Großbritannien nach Deutschland über. Dabei handelte es sich um verschieden farbige Armbänder, mit denen Jugendliche ihre sexuellen Vorlieben symbolisieren konnten. Es funktionierte so: Wurden einem ein farbiges Band vom Handgelenk gerissen, musste man mit der abreißenden Person das tun, was die Farbe des Bandes bedeutet. Gelb stand für umarmen, pink für einen Knutschfleck, orange für einen Kuss, schwarz bedeutete Sex und grün oder blau verschiedene Sexpraktiken. Die Autoren von "Richterin Barbara Salesch" dachten sich daher einen Fall aus, in dem der 18-jährige Conrad mit den "Shagbands" seine Vergewaltigung der 16-jährigen Marika rechtfertigt. Einige Medien warfen der Sendung daraufhin "Panikmache" vor.

Geschlechtsteil-Horoskop und Kristall im Auge

Je skurriler ein "Richterin Barbara Salesch"-Fall war, umso mehr gefiel es dem Publikum. Also suchten die Autoren gerne nach den schrägsten Dingen, die man nur finden kann – zum Beispiel Genitalhoroskope. In der Folge der Gerichtsshow ging es um Beate, die um ihr Sexleben trauert, seit ihr Mann Günther an Erektionsstörungen leidet. Um ihm zu helfen, schickt sie dem TV-Berater Aaron ein heimlich aufgenommenes Foto von Günthers bestem Stück. Mithilfe dieses Fotos behauptet Aaron, nicht nur Günthers Zukunft, sondern auch seine Probleme sehen zu können. Diese vermeintlich geniale Idee scheitert, als das Penisfoto plötzlich in Postergröße überall in der Großstadt aushängt. Hat Aaron sich hier einen fiesen Streit erlaubt? Darum ging es vor Gericht aber gar nicht: Aaron wurde ein Kristallpendel ins Auge gerammt. Und er behauptet, es war die nach Rache dürstende Beate …

Völlig verrückt: Vergifteter Vibrator

Wie genau das Autorenteam sich diese Geschichte ausgedacht hat, kann nicht rekonstruiert werden. Alles dreht sich um einen Vibrator, der – mehr oder weniger praktisch – per Handysteuerung aktiviert wird. Sabine hat sich so ein Spielzeug besorgt und benutzt es an dem Abend, an dem ihr Ehemann eine große Geburtstagsfeier veranstaltet. Kurz nach der Vibrator-Nutzung, bricht sie plötzlich zusammen – und verstirbt. Tatsächlich ist der Vibrator die Mordwaffe. Als Sabine ihn nutzte, wurde er durch einen Anruf überraschend aktiviert. Und irgendein Fiesling hat Sabines Vibrator vorab mit tödlichem Schlangengift präpariert. Als das Teil anging, wurde sie also vergiftet. Hier mal nur zwei Plottwists, die sich später in der Folge ereignen: Der Vibrator gehörte eigentlich Sabines bester Freundin Anna und war nur ausgeliehen. Und das Schlangengift am Vibrator war ebenfalls eigentlich für Anna gedacht …

Eine gruseligere Christine als bei Stephen King …

Der Meister der Horrorliteratur, Stephen King, schrieb im Jahr 1983 den Roman "Christine". Darin geht es um ein gleichnamiges diabolisches Automobil, welches seine Besitzer umbringt. Doch selbst King hätte sich diese Christine nicht ausdenken können, mit der es Barbara Salesch zu tun bekam. Christine ist hier nämlich eine Silikonpuppe. Sie wurde für Rolf angefertigt, der nach dem Tod seiner Frau schwer trauert. Christine, die Puppe, gleicht seiner verstorbenen Gattin bis aufs Haar und trägt sogar ihre Kleidung. Rolf nimmt Christine auch überall mit hin, selbst zur Hochzeit seiner Tochter Lisa, die von der Puppe – wer hätte es gedacht? – wenig begeistert ist. Aber hat sie deshalb wirklich ihren eigenen Vater mit einem Bootsruder niedergeschlagen?