Wer hinter dem scherzhaft wirkenden Titel eine weitere fiktionale Parodie à la "Miss Merkel" vermuten lässt, hat weit gefehlt: Es handelt sich um ein dokumentarisches Porträt, das eine Art Zeitreise durch 16 Jahre Kanzlerschaft darstellt. Angelehnt an die österreichische Kaiserin Sissi und die gleichnamigen Filmtitel will "Angela Merkel - Schicksalsjahre einer Kanzlerin" Schlüsselmomente und das politische Erbe der Ex-Bundeskanzlerin beleuchten. Die fünfteilige Doku-Serie ist ab Juli in der ARD verfügbar.
Doku über Angela Merkel
Angefangen als "Kohls Mädchen" stieg Angela Merkel zur "mächtigsten Frau der Welt" auf. Die Dokumentation ergründet, wer die Physikerin und Politikerin ist, die nach außen kühl und abgeklärt in einer männerdominierten Welt agierte und sich darin durchsetzen konnte, ohne sich je als Feministin zu bezeichnen.
"Zwischen Raute und Russlandpolitik", wie es in der Beschreibung heißt, geht "Angela Merkel – Schicksalsjahre einer Kanzlerin" noch einmal auf ihre Herausforderungen und Erfolge ein und zeigt, welchen Einfluss sie auf das globale Bild Deutschlands hatte.
Weggefährten wie Annegret Kramp-Karrenbauer und Thomas de Maizière teilen Erfahrungen, die sie mit der Ex-Kanzlerin machten. Auch bekannte Gesichter, die nicht aus der Politik stammen, äußern sich mit persönlichen Ansichten – darunter die Podcasterin Samira El Ouassil, der YouTuber LeFloid und die Journalistin Evelyn Roll.
Porträt sorgt für kritische Erwartungen
Die Reaktionen der Zuschauer sind bereits vor der Ausstrahlung geteilt. Während der eine sich fragt, ob es für ein Format wie dieses keine zwei Jahre nach Ende von Merkels Amtszeit "nicht noch zu früh" sei, wird neben der Wahl des Titels auch über das Serien-Format gewitzelt: "Für Scholz und Steinmeier gibt es dann bestimmt eine Soap zum Abschied", heißt es etwa in den Kommentaren auf wunschliste.de.
"Angela Merkel – Schicksalsjahre einer Kanzlerin" wurde von LOOKSfilm im Auftrag der ARD-Landesrundfunkanstalten realisiert. Ab dem 8. Juli ist die Serie online in der ARD-Mediathek abrufbar. Ein Zusammenschnitt wird zudem am 15. Juli um 22.30 Uhr im Ersten ausgestrahlt – zwei Tage vor Merkels 70. Geburtstag.
