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"Achtung Abzocke": Zehn Euro für ein kleines Bier - Fiese Abzocke auf der Lieblingsinsel der Deutschen

Achtung Abzocke: Zehn Euro für ein kleines Bier - Fiese Abzocke auf der Lieblingsinsel der Deutschen
"Achtung Abzocke": Zehn Euro für ein kleines Bier - Fiese Abzocke auf der Lieblingsinsel der Deutschen © Kabel Eins

Falsche Spendensammler, überteuerte Speisen und Getränke und künstlich gezuckertes Obst: An Ostern erwacht die Reiselust der Deutschen. Peter Giesel besucht Madeira und Mallorca um Abzockern vor der Kamera vorzuführen.

"Das ist ja alles gestellt. Das sind ja alles Schauspieler", sagt Reporter Peter Giesel. Solche Mails erhalte er immer wieder, erzählt der Kabel-1-Journalist, weil die TV-Zuschauer offenbar die Betrügereien rund um den Urlaub nicht glauben wollen. "Aber es ist alles wahr." Prompt meldet sich Alex auf Giesels Handy. Er hat Schwindler ausfindig gemacht, die er dem Peter zeigen will. "Der ganze Mittelmeerraum blüht wieder auf", erklärt Giesel. Mit den Touristen kämen aber auch die Kriminellen. Alex hat nun vor der Kathedrale von Palma auf Mallorca einen falschen Spendensammler entdeckt. Der quatscht die Leute aggressiv an. Dutzende Touristen spenden daraufhin für eine angeblich guten Zweck. Jungen in Shorts lassen Passanten eine imaginäre Spendenliste unterschreiben und fordern danach Geld.

Spendenbetrüger auf Mallorca

Mit gleich sechs Kameras werden die Spendenbetrüger quer durch Palma verfolgt. Angeblich sammeln sie für ein Zentrum für Taubstumme und Behinderte. Auf dem Zettel für die Unterschrift der Spender ist das Logo von "Handicap International" abgebildet. "Das Geld versickert in schwarzen Löcher", sagt eine Mitarbeiterin des in München ansässigen Vereins. "Die nutzen dafür unser altes Logo." Giesel meint: "Diese Leute missbrauchen den guten Namen und die gute Sache eines Vereins." Giesel spürt ein Mitglied dieser Bande auf und fragt in Gebärdensprache, für wen er arbeitet. "Er tut mir leid. Das ist ein Junge!", meint Giesel und lässt ihn laufen. "Das Schlimme ist, dass das auf den Rücken deren passiert, die das Geld wirklich gut gebrauchen können."

"Achtung Abzocke": Kellner auf Mallorca gesteht den Schwindel

Pünktlich zu den Osterferien erwacht hierzulande bei vielen Deutschen die Reiselust. Peter Giesel ist nach Madeira und Mallorca gereist und zeigt die fiesen Abzockemaschen. Ob beim Obstkauf oder Paella-Genuss - überall lauter Nepp und Abzocke. Giesels Masche: Er schlüpft an Touristen-Hotspots selbst in die Rolle der Urlauber, deckt Gaunereien auf und lässt das Ganze mit versteckter Kamera filmen. Der Höhepunkt ist die Konfrontation der Täter mit der Wahrheit. Giesel nennt das "überführen". Giesel geht in der Altstadt mit einem Kollegen Paella essen. Deren Zubereitung dauert normalerweise 30 Minuten. In der Küche des Restaurants gibt es weder Köche noch Herd dafür eine Mikrowelle. Die 430 Gramm schwere Paella steht nach 10 Minuten auf dem Tisch, kostet 15 Euro und schmeckt fies. "Das ist Tiefkühlpaella", gibt ein Keller schließlich zu. "Alles Lüge!" Im Supermarkt entdeckt Giesel 600 Gramm Gefrierfach-Paellas für 1,99 Euro, die auch noch besser schmeckt.

"Achtung Abzocke": Erst beim Öffnen der Getränke wird der Preis genannt

Peter Giesel heuert zwei Mädchen aus Potsdam an. Die machen Urlaub auf Mallorca und sind seine Lockvogel. Es geht um Abzocke mit Getränken am Strand. Ebendort laufen Frauen mit Eimern herum. In dem Eimer ist Wasser, darin kühlen Getränke. Zwei Cola für 15 Euro, ein Bier für zehn Euro. Der Trick: Die Eimerfrauen nennen erst den Preis, wenn Dose und Flasche geöffnet sind. "Man tappt da sehr schnell rein, weil keiner eine geöffnete Dose zurückgibt", sagen die beiden Lockvögel. "Das ist der normale Preis", erklärt die Verkäuferin trocken. Die kauft das Bier für zwei Euro im Supermarkt um die Ecke und verscherbelt es für das Fünffache an Touristen. Giesel meint: "Nichts gegen eine gute Geschäftsidee, aber das ist Abzocke"

Überteuertes und gesalzenen Probierobst

Giesel reist nach Madeira und besucht den berühmten Fruchtmarkt. Ehe er es richtig begreift, packt die Verkäuferin eine Tüte voll Obst. Preis: 85,71 Euro. Das Obst in der Tüte schmeckt deutlich bitterer als das probierte Obst kurz zuvor am Obstladen. "Ich habe für Süßes bezahlt und Saures bekommen", wundert sich Giesel, als er das Obst aus der Tüte probiert. "Ich vermute, die helfen mit Zucker nach." Lockvogel Robin kauft dort ebenfalls Obst: Drei Maracujas für elf Euro. Insgesamt kaufen fünf Lockvögel fünf verschiedene Obstsorten mit dem dazu jeweils angebotenen Probierlöffel. Die Proben ergeben, dass das Probierobst doppelt so süß ist wie das tatsächliche Obst. Mit anderen Worten: Das Obst wird zum Probieren mit Zucker nachgesüßt. Geisels Tipp: Nicht auf dem Fruchtmarkt kaufen, sondern bei einem lokalen Händler. Peter Geisel konfrontiert die Inhaberin des Obstladen mit dem Probier-Betrug. Die Frau greift zornig nach der Kamera und droht mit der Polizei. Dabei ist die Polizei exakt das, was sie wohl am allerwenigsten gebrauchen kann.