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Thai Cave Rescue: Netflix bringt reale Katastrophe als Serie und tritt gegen Film an

Menschliche Extremsituationen liefern guten Serienstoff – umso mehr, wenn dieser auf realen Ereignissen basiert, wie das Unglück in Thailand, das sich Netflix jetzt vorgenommen hat.

Die neue Netflix-Serie "Thai Cave Rescue" erzählt die Geschichte von zwölf Jugendlichen einer Fußballmannschaft, die 2018 eigentlich nur einen Ausflug mit ihrem Trainer unternehmen wollten, nach einem Unwetter aber plötzlich in einer Höhle eingeschlossen waren. Ein internationales Rettungskommando musste sie anschließend befreien.

Erzählt wird die Serie aus Sicht der Jungen. Das macht es besonders interessant, da man nach dem realen Unglück über deren individuelle Erlebnisse eher wenig erfuhr.

Die Serienmacher machen die realen Opfer zu Helden der Geschichte und thematisieren damit, was durch Hoffnung, Zusammenarbeit und Willenskraft bewirkt werden kann. "Thai Cave Rescue" ist ein Plädoyer für die Freundschaft und für Toleranz, denn hier zeigt sich: Unterschiede wie Glaube, Status oder Sprache spielen keine Rolle mehr, wenn man gemeinsam dem selben Schicksal ausgeliefert ist.

Der Film als Konkurrent: "Dreizehn Leben" bei Amazon Prime

Auch "Dreizehn Leben", der im August auf Amazon Prime erschienene Film von Ron Howard (u.a. Regie-Oscar für "Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn"), basiert auf dieser Geschichte.

Die beiden großen Streaming-Plattformen gehen mit diesem Stoff gewissermaßen in Konkurrenz. Während das thailändische Filmteam von "Thai Cave Rescue" mehr auf Authentizität und Emotion setzt, wird in "Dreizehn Leben" hollywoodreife Action geliefert und der Fokus auf Technik und Kinotauglichkeit gelegt – auch durch hochkarätige Schauspieler wie Viggo Mortensen und Colin Farrell, die zwei Höhlentaucher mimen. "Thai Cave Rescue" tritt mit weniger namhaften Schauspielern an, konzentriert sich dafür aber mehr auf das Innenleben der Jungen und bleibt durch die Repräsentation verschiedener Sprachen und Ethnizitäten näher an der Realität.