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Staffel 2 ist da: Warum "Tonis Welt" die beste Serie bei RTL+ ist

Tonis Welt
(K)Ein ganz normales Paar: "Tonis Welt" erzählt, wie es mit zwei Figuren nach "Club der roten Bänder" weiterging. RTL+

Meinung | Schon "Club der roten Bänder" erzählte von Tonis Welt, mittlerweile hat die Figur eine eigene Serie. Staffel 2 ist gerade bei RTL+ erschienen und beweist erneut eindrucksvoll: Die Serie ist das Highlight des Anbieters. Und eine der besten deutschen Produktionen seit Jahren.

Im Serien-Bereich kam die letzten Jahre aus Deutschland mancher Achtungserfolg: Die komplexe Mysteryserie "Dark" ging bei Netflix einmal um die Welt. "Babylon Berlin", "Das Boot", "Unorthodox" oder "Der Tatortreiniger" wären als weitere Highlights zu nennen. Eine Serie verdient es mittlerweile, auch in diesen Olymp gehoben zu werden. Sie heißt "Tonis Welt" und jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sie zu entdecken: Die zweite Staffel ist am 25. Mai 2022 in voller Länge bei RTL+ erschienen.

"Club der roten Bänder"-Ableger: Worum geht's in "Tonis Welt"?

Anton "Toni" Vogel (Ivo Kortlang) war in der Serie "Club der roten Bänder" der Schlaue in der Truppe. Er ist Autist, und hat in der dritten und letzten Staffel damals im Albertus-Klinikum seine Freundin Valerie (Amber Bongard) kennengelernt. Sie lebt mit Tourette. "Tonis Welt" beginnt nach dem Ende vom "Club der roten Bänder". Toni und Valerie sind aus dem Krankenhaus entlassen worden und kaufen sich gemeinsam das Haus von Valeries verstorbener Oma.

Auf dem Land wollen sie ganz neu anfangen, doch das ist gar nicht so leicht. Toni braucht als Autist klare Strukturen, die das turbulente Landleben erst nicht zu bieten scheint. Arbeit findet er beim Dorfarzt Dr. Alfred Schmieta (Armin Rohde) und Unterstützung erhält das ungewöhnliche Pärchen von der Dorfbäckerin Merle (Daniela Lebang). Die Beziehung von Toni und Valerie wird auf eine harte Probe gestellt, als Valerie beginnt, nach ihrem unbekannten Vater zu suchen. Der Chorleiter Malte (Kai Schumann) ist ein heißer Kandidat, denn er war zur passenden Zeit einst mit Valeries Mutter Anja (Nora Boeckler) zusammen.

Kaum eine Serie ist so sympathisch wie "Tonis Welt" bei RTL+

"Club der roten Bänder" war schon ein TV-Highlight und "Tonis Welt" steht dem in nichts nach. Auf sensible Art und Weise werden hier humorvoll Lebenswelten aufzeigt, die im Alltag mit vielen Ressentiments behaftet sind. Der autistische Blick, den Toni auf das Leben hat, wird nicht romantisiert, und doch fungiert die Serie als Augenöffner. Sie lädt dazu ein, sich auf diese Figuren und ihre Eigenarten einzulassen. Toni und Valerie wachsen einem als Menschen und als Paar schnell ans Herz, selbst, wenn man "Club der roten Bänder" nie gesehen hat.

Die Gesellschaft auf dem Lande glaubt nicht an Toni und Valerie, trotzdem halten sie gegen alle Widerstände zusammen. Inklusion ist das große Thema der Serie, aber es stehen stets die Menschen im Vordergrund, nicht ihre Krank- oder Eigenheiten. Insbesondere dank der deutschen Schauspieler gelingt das gut, das zentrale Trio Kortlang, Bongard und Rohde ist sensationell. "Tonis Welt" ist vor allem sympathisch, eine Serie, die gut tut und daran glauben lässt, dass wir alle schaffen können, was wir uns vornehmen, sofern wir zusammenhalten. Und falls es doch mal schiefgeht, haben wir immerhin einander.

Trailer zur TV-Ausstrahlung der ersten Staffel "Tonis Welt" von 2021. VOX