"Bridgerton erzählt die Geschichte von Queen Charlotte. Es ist keine Geschichtsstunde, sondern Fiktion inspiriert von Tatsachen." Mit diesen Worten von Lady Whistledown beginnt die erste Folge der Serie "Queen Charlotte", welche die Liebesgeschichte zwischen der Königin und ihrem Gatten George III. erzählt.

Anfang Mai erschien das "Bridgerton"-Spin-Off von Shonda Rhimes, die unter anderem für "Grey's Anatomy" und "Scandal" verantwortlich ist, auf Netflix und stürmte prompt die Bestenliste. Dabei lassen sich zwischen der Serien-Adaption und der echten Queen Charlotte erstaunlich viele Parallelen erkennen.

Queen Charlotte: Die wahre Geschichte hinter der Serie

Hinter dem neuen Netflix-Hit steckt die Geschichte von Sophie Charlotte, Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz, die 1744 im norddeutschen Mirow geboren wurde. Auf Initiative ihres Bruders wurde sie im Alter von 17 Jahren mit dem britischen König George III. verheiratet und wurde wenig später zur Königin von Großbritannien und Irland gekrönt. Wie in "Queen Charlotte" dargestellt, lernte sich das Paar tatsächlich erst kurz vor der Hochzeitsfeier kennen.

Wie bereits in "Bridgerton", werden auch in der Spin-Off-Serie sehr intime Szenen gezeigt – insbesondere, wenn das Königspaar versucht, einen Thronfolger zu zeugen. In der Realität kam dieser bereits ein knappes Jahr nach der Eheschließung zur Welt. Es folgten vierzehn weitere Nachkömmlinge, von denen zwei jedoch bereits im Kindesalter verstarben. Trotz der arrangierten Ehe war das Königspaar, wie auf Netflix dargestellt, glücklich und kümmerte sich intensiv um die gemeinsamen Kinder.

"Bridgerton"-Spin-Off zeigt tatsächliche Interessen

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Hunde spielten auch im realen Leben von Queen Charlotte eine Rolle.

Auch die Affinität des Königs zur Landwirtschaft hat sich "Queen Charlotte" von der Realität abgeguckt: Anstelle der Politik interessierte sich George III. mehr für den Ackerbau, was ihm den Spitznamen "Farmer George" einbrachte. Seine Gattin war ebenfalls sehr naturverbunden und interessierte sich besonders für den royalen Botanischen Garten.

Während König George in der Serie für die Hundebesessenheit seiner Ehefrau verantwortlich ist, bestand diese in der Realität schon früher. Angeblich brachte Queen Charlotte bereits bei ihrer Reise nach England kurz vor der Trauung zwei Pomeranians mit.

Queen Charlotte entdeckte den jungen Mozart

Zu den gemeinsamen Interessen des Königspaars gehörte außerdem die Musik. So ließ sich Queen Charlotte von Johann Sebastian Bachs Sohn unterrichten und spielte leidenschaftlich Cembalo. Zudem unterhielt sie die Hofgesellschaft mit ihrem Gesang.

In der dritten Folge von "Queen Charlotte" besuchen die Hofdamen den Buckingham Palace, um dort Wolfgang Amadeus Mozart spielen zu hören. Auch diese Szene beruht auf wahren Begebenheiten: Mit gerade mal acht Jahren reiste Mozart 1764 nach England. Zum vierten Jubiläum der Krönungsfeier musizierte er dort gemeinsam mit der Königin.

König George war schwer krank

Als König George hat Corey Mylchreest in der Serie mit schweren psychischen Problemen zu kämpfen. Die Handlung bedient sich dabei erneut der echten Geschichte des Königspaares. So litt George III. unter Psychosen und hatte immer wieder manische Episoden. In der Realität wurden diese jedoch erst ab seinem 50. Lebensjahr schlimmer und führten schließlich dazu, dass Sohn George IV. die Herrschaft übernahm. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1818 hielt Königin Charlotte stets zu ihrem schwer kranken Mann.

Die erste Staffel von "Queen Charlotte" ist auf Netflix abrufbar.