Von 2010 bis 2015 lief Timothy Olyphant mit Cowboyhut auf dem Kopf durch die TV-Serie "Justified" und bewies sich in der Rolle des Deputy U.S. Marshal Raylan Givens als der coolste Westernheld der Neuzeit. Sechs Staffeln mit insgesamt 78 Folgen füllte die Serie, die lose auf Romanen von Elmore Leonard basiert, gewann einige Preise und begeisterte eine große Gruppe von Zuschauern. Und dann gelang "Justified" noch etwas, was nur wenige Serien schaffen: Sie endete für die meisten Fans zufriedenstellend und rund.

Da mag es als großes Risiko erscheinen, dass bei Disney+ diese Serie jetzt weitergeht. Unter dem Titel "Justified: City Primeval" ist dort am 6. September eine brandneue Miniserie erschienen, in der Timothy Olyphant für acht neue Folgen seine Paraderolle wieder aufnimmt. "City Primeval" basiert wie die Vorgängerserie auf Elmore Leonard, vor allem auf dem Roman "City Primeval: High Noon in Detroit" und seiner Kurzgeschichte "Fire in the Hole".

Eine würdige Fortsetzung der beliebten Westernserie

Während "Justified" in den Tälern von Kentucky in echter Wildwest-Umgebung angesiedelt war, verschlägt es Raylan Givens jetzt nach Detroit. Dort gerät er mit dem Gangster Clement Mansell alias dem Oklahoma Wildman (gespielt von Boyd Holbrook) aneinander, kann aber nicht einfach so gegen ihn vorgehen, da dessen Anwältin Carolyn Wilder (Aunjanue Ellis) ihre schützende Hand über ihn hält – auch aus Eigeninteresse.

Obwohl "Justified: City Primeval" insgesamt weniger auf neumodische Westernstimmung konzentriert ist und deutlich mehr an einen Noir Thriller erinnert, kann man bereits feststellen, dass das Revival nach acht Jahren geglückt ist. In den USA startete die Miniserie schon im Juli und konnte Kritiker wie Fans überzeugen. So heißt es im Branchenmagazin Consequence etwa: "Das Kreativteam hat das Unmögliche geschafft - sie haben ihre Erfolgsserie fortgesetzt, ohne ihr Erbe zu verraten, und, was noch wichtiger ist, eine fesselnde Geschichte erzählt, die für die Figuren und das Publikum notwendig war."