"Off Cam" zeigt DoktorFroid, Shurjoka und BDarf
Die meisten Streamer spielen auf Twitch live Videospiele und kommentieren ihre eigene Liveshow. Mittlerweile gibt es aber auch andere Inhalte. Streamer kommentieren andere Videos, Partyspiele, Events und es gibt mitunter auch Glücksspiel. Erst im Dezember 2022 startete das Onlinecasino "Stacked" den Live-Streamingdienst Kick.com und nahm mehrere bekannte Streamer unter Vertrag, die seitdem nicht mehr auf Twitch, sondern bei Kick live gehen. In der Doku "Off Cam", die seit dem 15. August in der ARD-Mediathek verfügbar ist, bekommt man einen kleinen Einblick in die Welt von Twitch und wie professionalisiert deutsche Streamer dort bereits arbeiten.
Ein gutes Beispiel dafür ist LeFloid, der bereits auf Youtube ein großer Star war und ist. Sein Team DoktorFroid besteht aus mehreren Mitarbeitenden, die sich um Finanzen und die Technik kümmern. LeFloid sitzt vor der Kamera und ist Moderator seiner eigenen Show, die er jederzeit mit Themen seiner Wahl starten kann. Die Doku kommt schnell zum Punkt, dass diese Art der Arbeit die Gefahr birgt, sich selbst auszubeuten – LeFloid sagt es selbst: "Ich kenne kein Maß, bei allem, was ich mache" und der Film illustriert das sehr gut.
Hass-Kommentare und politische Diskussionen können sich ebenfalls schnell, und oft ungewollt, in das Leben und die Arbeit der jungen Stars einschleichen. Shurjoka kritisierte das Spiel "Hogwarts Legacy" wegen J.K. Rowlings Äußerungen über trans Menschen und erntete einen Shitstorm sondergleichen – auch diese Geschichte gehört zu "Off Cam". Als eine Art Gegenentwurf zum Team DoktorFroid wird der Streamer BDarf bei seiner Arbeit begleitet, der am Anfang seiner Karriere steht, aber mit Twitch ab sofort hauptberuflich sein Geld verdienen will.
Wer sich mit dem milliardenschweren Phänomen Twitch und Livestreaming noch nicht auskennt, bekommt bei "Off Cam" einen sehr guten Einblick. Im linearen TV läuft der Film übrigens in der Reihe "Menschen hautnah" im WDR am 7. September – ganz klassisch also.