Es ist eine Frage, an der sich die Streamingdienste scheiden: Wie veröffentlichen wir unsere Serien? Die Strategie ist entscheidend und kann über Zufriedenheit der Abonnenten genau so entscheiden, wie sie die Bindung an den Dienst beeinflusst. Es ist also eine schwierige Frage, die möglicherweise sehr weitreichende Folgen nach sich zieht. Amazon Prime fährt beispielsweise beide Modelle. "Last One Laughing" wird in Doppelfolgen wöchentlich veröffentlicht, Serien wie "Marvellous Mrs. Maisel" sind auf einen Schlag verfügbar. Disney+ dagegen setzt sehr streng auf einen Woche-für-Woche-Plan und zeigt bei allen großen Eigenproduktionen immer nur einzelne neue Folgen. Aber was ist mit Netflix? Dazu hat sich jetzt einer der Chefs geäußert.
Keine wöchentlichen Veröffentlichungen bei Netflix-Serien
Bei einem Panel für TV- und Radioproduzenten sprach der Chef für fiktionale US-Serien, Peter Friedlander, über genau diese Frage und gab Entwarnung, zumindest für die Abonnenten, die ihre Serien nicht Woche für Woche schauen möchten. Auf die Frage, ob die fünfte Staffel "Stranger Things" wie die bisherigen veröffentlicht wird, sagte er: "Die Fans von 'Stranger Things' haben die Serie bisher auf diese Weise gesehen und das zu ändern, würde sie enttäuschen" und ergänzte: "Das wäre eine abrupte Änderung" für die Nutzer.
Diesen Ausblick gab er auch für andere Serien in naher Zukunft: "Ihnen die Option zu geben, von fiktionalen Serien so viel auf einmal zu schauen, wie sie wollen, ist fundamental für das, was wir anbieten." Obwohl die vierte Staffel "Stranger Things" und die fünfte Staffel "Haus des Geldes" in zwei großen Blöcken veröffentlicht wurden, hat Friedlander durchaus Recht: Netflix ist mit Binge-Watching bekannt und erfolgreich geworden. Allerdings gilt die Strategie nicht für jede Serie auf dem Streamingdienst: Reality-TV-Shows werden im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht. Unabhängig von Netflix gibt es durchaus Serien, denen es absolut nicht schadet, wenn eine Woche zwischen den Folgen liegt. Entweder weil die Episoden in sich stark geschlossen sind oder so anspruchsvoll, das es hilft das Gesehene erst einmal sacken zu lassen.