Aus der umfangreichen Bestenliste des CHIP-Testcenters haben wir für Sie vier günstige Fernseher mit 4K-Auflösung ausgesucht. Einmal als Modell in der gängigen Bilddiagonale 55 Zoll und als größere Variante in 65 Zoll. Unsere Empfehlungen schonen Ihr Budget, liefern aber trotzdem ein tolles Bild, mit dem Sie keine spannende Aktion verpassen.
Bei ein paar Geräten laufen sich am Spielfeldrand schon die Nachfolger warm. Da bei Fernsehern aber momentan keine signifikanten Sprünge in der Technik zu erwarten sind, ist das kein großer Nachteil, eher ein Grund rasch zuzugreifen.
Nachfolgend stellen wir Ihnen unsere Auswahl mit den wichtigsten Features in einer Übersichtstabelle vor. Dort steht auch, in welcher Bilddiagonale wir das jeweilige Modell getestet haben. Abgesehen von der Energieeffizienz sollte die Größenvariante aber ähnliche Qualitäten aufweisen. Im Anschluss an die Tabelle würdigen wir die Geräte im Einzelnen. Zum Schluss hilft Ihnen unser interaktiver Berater bei der Wahl Ihres maßgeschneiderten Fernsehers.
Mehr zum Thema Fernseher erfahren Sie unter anderem in der großen Kaufberatung auf CHIP.
Der 55 Zoll große OLED-Fernseher LG OLED 55C1 deckt den DCI-P3-Farbraums fast zu 100 Prozent ab. Damit genießt der Zuschauende die volle Farbenpracht hochdynamischer HDR-Bilder. Mit einer maximalen Helligkeit von 758 cd/m² allerdings erst bei Dämmerlicht. Die Bewegtbilddarstellung ist sehr gut, lediglich feinstrukturierte HD-Texturen flimmern leicht und bewegte Objekte ziehen dünne Doppelkonturen nach.
Für den insgesamt guten Ton sorgen zwei Stereo- sowie zwei Bass-Lautsprecher. Bis etwas mehr als Zimmerlautstärke ist der Klang klar und sauber. Die Lautsprecher können automatisch über das Mikrofon der Fernbedienung an die Raumverhältnisse angepasst werden.
Alle vier HDMI-Schnittstellen erfüllen die Spezifikationen 2.1. Die von uns gemessene Bildaufbauzeit ist mit 13 Millisekunden in Full-HD-Auflösung sehr flott. Zwei Tripple-Tuner empfangen Fernsehsignale aus dem Kabel (DVB-C), dem All (DVB-S2) und aus der Luft (DBV-T2). Über eine der drei USB-Buchsen können Sendungen aufgezeichnet oder zeitversetzt zwischengelagert werden (TimeShift). Der Zugriff ins Internet und damit auf Mediatheken und Streaming-Dienste kann wahlweise via LAN oder WLAN erfolgen. Die Kopplung von Smartphones geschieht über Miracast oder AirPlay2. In Apples HomeKit lässt sich der Schirm ebenfalls einbinden.
Das Bild des 55 Zoll großen Xiaomi Mi TV P1 55" genügt den Ansprüchen, die man an einen 4K-Fernseher dieser Preisklasse stellen kann. Mit einer maximalen Helligkeit von 407 cd/m² leuchtet sein Flüssigkristallbildschirm aber nur halb so hell wie aktuelle Top-Modelle. Auch den DCI-P3-Farbraums deckt er nur zu 89 Prozent ab. Kann daher hochdynamische HDR-Bilder nur eingeschränkt wiedergeben. Für normale Fernsehkost mit konventionellem Dynamik- und Farbumfang gehen seine Bildwerte dagegen in Ordnung. In TV-Sendungen sehen wir leichte Störungen in klein strukturierten Fläche und Doppelkonturen an schnell bewegten Objekten; zum Beispiel einem fliegenden Fußball vor voll besetzten Zuschauerrängen.
Die beiden je 10 Watt starken Stereolautsprechern genügen für Zimmerlautstärke. Schon bei 81 Prozent vom Vollausschlag beginnen sie bei tiefen Tönen deutlich zu verzerren. Eine externe Soundlösung kann entweder über den optischen Audio-Ausgang oder – bevorzugt– die zweite HDMI-Schnittstelle angeschlossen werden.
Der Fernseher ist mit einem Triple-Tuner für Kabel (DVB-C), Satellit (DVB-S2) und Antenne (DVB-T2) ausgestattet. Somit ist das gleichzeitige Speichern auf die aktuelle Sendung beschränkt. Die Verbindung ins Heimnetz und Internet kann wahlweise per LAN-Kabel oder WLAN geschehen. Smartphones aus beiden Welten lassen sich über Chromecast (Android) oder Apple AirPlay (iPhone) koppeln. Als angenehm hat sich im Test die Tastenbeleuchtung der schlichten Fernbedienung erwiesen.
Das 4K-OLED-Panel des Philips 55OLED806 hat insgesamt eine sehr gute Bildqualität. Mit 98 Prozent deckt es den HDR-relevanten DCI-P3-Farbraum nahezu vollständig ab. Als maximale Helligkeit messen wir 976 cd/m². Mit diesen Spitzenwerten ist ein kontrastreiches Bild selbst in hellem Umgebungslicht gesichert. Die sehr guten Messwerte schlagen sich ebenfalls in der praktischen Bildbewertung nieder. TV-Sendungen in 720p und 1.080i werden alles in allem sauber hochskaliert. Nur an schnell bewegten Objekten sehen wir schwache Doppelkonturen und leichtes Flimmern in pixelfein gerasterten Flächen.
Die beiden zusammen zwanzig Watt starken Stereo-Lautsprecher erhalten Unterstützung durch einen separaten Tieftöner auf der Rückseite. Gemeinsam heben sie die maximale Lautstärke allerdings nur knapp über Zimmerniveau. Für akustisch eingeschränkte Zuschauer hat der Fernseher mit "Mimi" ein nützliches Zuckerl an Bord. Es handelt sich dabei um eine individuelle Tonanpassung, entwickelt vom Berliner Startup "Mimi Hearing Technologies". Im praktischen Test waren für den Autor besonders Dialoge klarer zu verstehen, während sein jüngerer Testlaborkollege davon unbeeindruckt blieb.
Der Philips 55OLED806 besitzt nur einen Triple-Tuner für Satellit (DVB-S2), Kabel (DVB-C) und Antenne (DVB-T2). Damit ist er bei den Möglichkeiten zur Aufnahme vom Fernseher eingeschränkt. Time-Shift und Aufnehmen der aktuellen Sendung geht. Das augenfälligste Ausstattungsmerkmal ist das vierseitige Ambilight: Eine am Bildschirmrand umlaufende Lichtleiste nimmt die vorherrschenden Farben im gerade gezeigten Bild auf und projiziert sie an die umgebenden Wände. Damit wächst das TV-Bild scheinbar über die physikalischen Grenzen des Bildschirms hinaus. Speziell für patriotische Fußballfreunde kann Ambilight die bevorzugten Landesfarben um den Fernseher projizieren.
Samsungs GQ65Q60A ist ein großer 4K-Fernseher mit gutem Bild zum sympathischen Preis. Sein UHD-Bild ist kontrastreich und mit solider Farbdarstellung. Allerdings bleibt er mit 561 cd/m² deutlich dunkler als LCD-Spitzenmodelle. Man sollte ihn daher nicht dem grellen Tageslicht aussetzen. Seine Blickwinkel sind für einen Flüssigkristallbildschirm dagegen sehr weit. Den für HDR-Darstellung wichtigen DCI-P3-Farbraum deckt dieser Bildschirm zu 91 Prozent ab. Er bringt hochdynamische Bilder zwar eindrucksvoll, aber nicht so brillant wie teurere Fernseher rüber.
Etwas schwachbrüstig sind die beiden Stereo-Lautsprecher. Mit jeweils 10 Watt kommen sie knapp auf Zimmerlautstärke. Tiefe Frequenzen, verzerren sie schon ab 80 Prozent des vollen Pegels. Eine externe Soundanlage kann digital entweder über den optischen Ausgang oder HDMI-Buchsen angeschlossen werden. Von letzteren verfügt sogar eine über den erweiterten Audio-Rückkanal (eARC) gemäß HDMI 2.1.
Klassische Fernsehsignale empfängt der Samsung GQ65Q60A über zwei kombinierte DVB-C-, DVB-S2- und DVB-T2-Tuner. Während des Fernsehens ist so das unabhängige Aufnehmen eines zweiten Senders möglich. Sonstige Zuspieler finden Anschluss über drei HDMI-Buchsen, einen digitalen Audio-Ausgang sowie zwei USB-Ports. Die Verbindung in Heimnetz und Internet kann wahlweise via LAN oder WLAN passieren. Smartphones verbinden sich entweder via der hauseigenen App SmartThings oder Apple AirPlay mit dem Fernseher. Mittels Multi View können sich dabei zwei Quellen den Bildschirm teilen.