"Ist diese Geschichte wirklich so passiert oder haben wir sie frei erfunden?"
In Staffel 1 war es noch Schauspieler James Brolin, ab Staffel 2 stellte "Star Trek"-Legende Jonathan Frakes in jeder Folge diese Frage. "X-Factor: Das Unfassbare" präsentierte pro Sendung fünf gruselige Kurzgeschichten – einige davon frei erfunden, andere basierten angeblich auf der Realität. Es lag am Zuschauer, mitzuknobeln. Potenziert wurde der Horror immer dann, wenn sich eine besonders schraurige Geschichte plötzlich als wahr entpuppte …
So auch die folgenden zehn Episoden, die wir zu den gruseligsten der ganzen Serie zählen und von Brolin und Frakes im Nachhinein als wahr deklariert wurden.
Die Frau im Spiegel (Staffel 1, Folge 1)
Gleich die allererste Geschichte in der allerersten Folge "X-Factor" sorgt für Grusel pur! Der Plot: Mona sieht seit Wochen immer, wenn sie in den Spiegel guckt, das Gesicht einer toten Frau. Ihre Psychologin kann sich kaum erklären, woher das kommen soll. Bis Mona eines Nachts von einem Einbrecher in ihrem Haus überrascht wird. Auch der sieht plötzlich die Frau im Spiegel und ergreift die Flucht. Als die Polizei ihn schnappt, stellt sich heraus: Monas Einbrecher war ein gesuchter Mörder – und die Frau im Spiegel sein jüngstes Opfer.
Der unbekannte Patient (Staffel 1, Folge 4)
Ein Obdachloser kommt in die Notaufnahme – doch so sehr die Ärzte sich auch bemühen, es bringt alles nichts. Der Mann stirbt ihnen unter den Händen weg. Leider müssen sie ihn anonym für tot erklären, da er keinerlei Papiere bei sich trägt. Am nächsten Morgen folgt die Überraschung: Ein Ehepaar erscheint im Krankenhaus und fragt nach dem Toten. Erfahren von seinem Tod haben sie durch eine Todesanzeige in der Zeitung – doch wer kann die aufgegeben haben? Hat der Mann die Anzeige aus dem Jenseits verfasst? Gänsehaut…
Die Titan (Staffel 2, Folge 5)
Weil Harris Fisher als Schriftsteller schon lange keinen Erfolg mehr verfasst hat, zwingt ihn sein Verleger, eine möglich reißerische Story zu verfassen. Er schreibt eine Geschichte über einen Luxusdampfer, der bei seiner Jungfernreise von London nach New York fahren soll, dabei mit einem Eisberg zusammentrifft und sinkt. Veröffentlicht wird sein Roman 1898 – vierzehn Jahre später passiert genau diese Geschichte der "Titanic"… Diese Geschichte ist auch außerhalb "X-Factor" bekannt und seit Jahrzehnten ein Favorit für einen Abend am Lagerfeuer.
Lobet den Herrn (Staffel 2, Folge 8)
Der Blindenhund (Staffel 2, Folge 10)
Lloyd Weeks macht jeden Tag mit seinem Blindenhund Buff einen Spaziergang. Doch seit einiger Zeit fängt Buff grundlos spontan an, jämmerlich loszuheulen. Und immer ist genau eine Stunde später jemand tot… Hunde mit übersinnlicher Wahrnehmung sind ein beliebtes Mittel im Horrorgenre. Umso gruseliger, dass diese Geschichte wahr sein soll. Am Ende heult Buff ein weiteres Mal, als er mit Weeks zu Hause ist. Eine Stunde später werden sowohl sein Herrchen als auch er selbst tot aufgefunden.
Der Reporter (Staffel 2, Folge 11)
Völlig von der Arbeit erschöpft träumt der Reporter Jack von einem Vulkanausbruch auf einer Insel namens Prolipay. Schnell schreibt er den Traum auf und will die Story als Kurzgeschichte verkaufen. Dummerweise landet der Artikel versehentlich in der Zeitung – als großer Aufmacher. Als Jack in seiner Redaktion sitzt, steht er kurz vor dem Ärger seines Lebens, da kommt eine Nachricht rein: Auf der Insel Krakatoa ist der Vulkan ausgebrochen. Krakatoa wird von den Eingeborenen seit Ewigkeiten Prolipay genannt …
Rote Augen (Staffel 2, Folge 12)
Man kennt es: Gerade erst ist man mit Frau und Kind in ein neues Haus eingezogen, da wollen beide Familienmitglieder gleich wieder weg. Warum? Sowohl Frau als auch Sohnemann haben in der Nacht eine rotäugige Kreatur wahrgenommen, die sie zu Tode erschreckt. Doch Vati findet schnell eine Lösung: Eine einfache Spiegelung ist schuld. Die Folge traumatisierte bei ihrer Ausstrahlung so viele Zuschauer, dass sie unter "X-Factor"-Fans berüchtigt ist. Denn in der letzten Szene leuchten die Augen des Kindermädchens plötzlich rot auf. Die Erklärung von Jonathan Frakes, dass diese Geschicht so "ungefähr" passiert sei, gab vielen Zuschauer den Rest.
Blutbank (Staffel 3, Folge 1)
Wie auch in "Der unbekannte Patient" landet hier wieder ein anonymer Mann im Krankenhaus. Dieser wirkt jedoch sehr suspekt und macht Nachtschwester Gwen gehörig Angst. Schlimm wird es, als sie am nächsten Tag entdeckt, dass 200 Beutel Blutkonserven fehlen. Im Zimmer des Patienten stellt sie fest: Alle 200 Beutel liegen leer in der Badewanne, komplett ausgetrunken. Bevor sie den Mann zur Rede stellen kann, flüchtet er. – War der Mann ein Perverser, ein Kannibale oder gar ein Vampir? Wir können auch nur raten.
Zwei Schwestern (Staffel 3, Folge 6)
Zwist unter Schwestern: Camile heiratet den Mann, den auch ihre Schwester Rhoda liebt. Doch nach der Hochzeit verstirbt Camile und wird ihrem eigenen Wunsch nach in ihrem Hochzeitskleid beerdigt. Die rachsüchtige Rhoda reißt ihrer toten Schwester das Kleid vom Leib und macht sich kurz danach an den Witwer ran. Schließlich schreitet sie im selben Hochzeitskleid wie ihre Schwester mit demselben Mann zum Altar – bricht dort aber tot zusammen. Rhoda war gegen den Leichenbalsam allergisch, der auf ihrer Schwester aufgetragen wurde… Bittere Ironie oder ausgleichende Gerechtigkeit?
Charlie (Staffel 3, Folge 12)
Um seine Ehe zu retten, geht Artie vor einem wichtigen Bewerbungsgespräch mit seiner Frau essen. Beim Toilettenmann Charlie holt er sich Ratschläge – und kann seine Frau wirklich zurückgewinnen. Doch vor Freude verschüttet er Rotwein auf seinem Anzug. Zum Glück weiß Charlie, was zu tun ist. Er nimmt Artie den Anzug ab und bringt ihn kurz darauf gereinigt zurück. Artie geht zum Bewerbungsgespräch, bekommt den Job. Danach will er sich bei Charlie bedanken, doch der Oberkellner klärt ihn auf: Charlie ist seit sechs Monaten nicht mehr am Leben…