Der Drogenkönig ist tot, es lebe der Drogenkönig. Nach Escobars Tod soll Javier Peña (Pedro Pascal) in Kolumbien jetzt das noch mächtigere Cali-Kartell zu Fall bringen. Dessen Boss Gilberto (Damián Alcázar) will selbst aussteigen. Er hat einen Deal in der Tasche, der es ihm erlaubt, noch sechs Monate Kokain im Überfluss zu produzieren und anschließend nach einer Alibi-Gefängniszeit mit seinen gesamten Profiten eine neue, legale Existenz aufzubauen. Ein Vorhaben, das auch innerhalb des Kartells auf Widerstand stößt... Dass der geniale Wagner Moura als Escobar nicht mehr dabei ist, schmerzt. Aber als Crime-Saga funktioniert "Narcos" weiter prima.
Ein Interview mit Pedro Pascal
Als Oberyn Martell legte Pedro Pascal einen der denkwürdigsten Tode in der Serie "Game of Thrones" hin. Auch in "Narcos" blieb er in Erinnerung. So sehr, dass er von einer prominenten Nebenfigur jetzt zum Bindeglied der Serie wird und als einer der wenigen Darsteller den Sprung in Staffel 3 geschafft hat. Wir sprachen mit dem Chilenen über seinen unerwarteten Aufstieg in der Netflix-Serie.
Können Zuschauer jetzt, wo die Escobar-Geschichte auserzählt ist, neu in die Serie einsteigen?
Pedro Pascal: Wir betreten mit der dritten Staffel schon Neuland. Aber trotzdem empfehle ich allen, die ersten zwei Staffeln zu schauen. Zumal wir dort schon Mitglieder des Cali-Kartells getroffen haben, die natürlich in der Zwischenzeit viel mächtiger geworden sind.
"Narcos" galt immer als die Serie über Pablo Escobar. Hat man Ihnen vorab gesagt, die Serie würde darüber hinausgehen?
Nein, das haben sie nicht. Sie haben mir gesagt, ich solle mich auf zwei Staffeln einstellen. Ganz egal, ob jemand die Serie sieht, würden sie die Geschichte zu Ende erzählen. Ich bin davon ausgegangen, dass wir drei - Wagner Moura, Boyd Holbrook und ich - nach zwei Staffeln raus sind.
Wann haben Sie erfahren, dass dem nicht so ist?
Ich hatte das letzte Drehbuch der zweiten Staffel in der Hand. Als ich an die Stelle kam, an der meine Figur nach Hause geschickt wird, dachte ich mir: "Hmm, so geht also die Geschichte für Peña aus." Und dann sah ich am Ende des Drehbuchs, dass er zurückkommt. Ich war verwirrt und fragte, was das bedeutet, und sie sagten: "Na, du kommst eben zurück."
Die Staffel spielt 1994, aber der Kampf gegen Drogen ist bis heute nicht beendet. Könnte "Narcos" bis in die Jetztzeit gehen?
Absolut. Das ist jetzt pure Spekulation meinerseits. Aber es wäre durchaus sinnvoll, das Ganze fortzuführen zu dem, was heute so vor sich geht.
Können Zuschauer jetzt, wo die Escobar-Geschichte auserzählt ist, neu in die Serie einsteigen?
Pedro Pascal: Wir betreten mit der dritten Staffel schon Neuland. Aber trotzdem empfehle ich allen, die ersten zwei Staffeln zu schauen. Zumal wir dort schon Mitglieder des Cali-Kartells getroffen haben, die natürlich in der Zwischenzeit viel mächtiger geworden sind.
"Narcos" galt immer als die Serie über Pablo Escobar. Hat man Ihnen vorab gesagt, die Serie würde darüber hinausgehen?
Nein, das haben sie nicht. Sie haben mir gesagt, ich solle mich auf zwei Staffeln einstellen. Ganz egal, ob jemand die Serie sieht, würden sie die Geschichte zu Ende erzählen. Ich bin davon ausgegangen, dass wir drei - Wagner Moura, Boyd Holbrook und ich - nach zwei Staffeln raus sind.
Wann haben Sie erfahren, dass dem nicht so ist?
Ich hatte das letzte Drehbuch der zweiten Staffel in der Hand. Als ich an die Stelle kam, an der meine Figur nach Hause geschickt wird, dachte ich mir: "Hmm, so geht also die Geschichte für Peña aus." Und dann sah ich am Ende des Drehbuchs, dass er zurückkommt. Ich war verwirrt und fragte, was das bedeutet, und sie sagten: "Na, du kommst eben zurück."
Die Staffel spielt 1994, aber der Kampf gegen Drogen ist bis heute nicht beendet. Könnte "Narcos" bis in die Jetztzeit gehen?
Absolut. Das ist jetzt pure Spekulation meinerseits. Aber es wäre durchaus sinnvoll, das Ganze fortzuführen zu dem, was heute so vor sich geht.
Stichwort "Jetztzeit": Um auf die neue Staffel aufmerksam zu machen, hat Netflix eine Guerilla-Marketing-Kampagne gestartet. Auf zahlreichen Clubtoiletten in Los Angeles, Miami, New York und Chicago wurden in bester 90er-Manier Kokain-Lines platziert. "Here in the '90s? There's an 80% chance this powder came from the Cali Cartel," steht auf den Stickern, die nun neben Toilettenpapier-Spendern (siehe Bild) und Pissoirs kleben. Der gerollte Dollarschein und die weiße Line sind natürlich Fake, allerdings ist die Wirkung stilecht.
"Narcos" Staffel 3: Die Basis ist Faktentreue
Ihre Figur basiert auf dem Drogenermittler Javier Peña, aber der war in die Ermittlung gegen das Cali-Kartell gar nicht involviert. Ist es seltsam, jetzt auf einmal eine fiktive Geschichte zu erzählen?
Jein. Wir stecken Peña in die Schuhe des Manns, der zur damaligen Zeit die DEA (Drug Enforcement Administration) in Kolumbien angeführt hat. Die Serie basiert also weiter auf Fakten und Erfolgen der DEA zu der Zeit. Im Grunde genommen wird Javier Peña zum Chef, und er hat zwei Männer unter sich, die auch auf echten Figuren basieren.
Die Serie entsteht in Kolumbien. Wie sind die Dreharbeiten dort?
Es ist wundervoll. Es ist ein sehr schönes Land. Und wer auf gutes Essen steht, kommt in Bogotá voll auf seine Kosten. Meine Familie ist aus Chile, ich spreche Spanisch, wir haben Freunde aus Bogotá. Deshalb fühlte es sich für mich wie zu Hause an.
Sind die Einheimischen nicht genervt, wie sie dargestellt werden?
Sie haben berechtigterweise genug davon, dass Außenstehende sie als Erstes mit Gewaltverbrechen assoziieren. Und das ist absolut nicht die Absicht der Serie. Wir erzählen auch, wie es für die ganz normale Bevölkerung war, diese Geschichte zu durchleben. Die Authentizität dieses Aspekts ist fast kraftvoller als die Crimestory.
Jein. Wir stecken Peña in die Schuhe des Manns, der zur damaligen Zeit die DEA (Drug Enforcement Administration) in Kolumbien angeführt hat. Die Serie basiert also weiter auf Fakten und Erfolgen der DEA zu der Zeit. Im Grunde genommen wird Javier Peña zum Chef, und er hat zwei Männer unter sich, die auch auf echten Figuren basieren.
Die Serie entsteht in Kolumbien. Wie sind die Dreharbeiten dort?
Es ist wundervoll. Es ist ein sehr schönes Land. Und wer auf gutes Essen steht, kommt in Bogotá voll auf seine Kosten. Meine Familie ist aus Chile, ich spreche Spanisch, wir haben Freunde aus Bogotá. Deshalb fühlte es sich für mich wie zu Hause an.
Sind die Einheimischen nicht genervt, wie sie dargestellt werden?
Sie haben berechtigterweise genug davon, dass Außenstehende sie als Erstes mit Gewaltverbrechen assoziieren. Und das ist absolut nicht die Absicht der Serie. Wir erzählen auch, wie es für die ganz normale Bevölkerung war, diese Geschichte zu durchleben. Die Authentizität dieses Aspekts ist fast kraftvoller als die Crimestory.