Ihre erste Rolle spielte Alison Arngrim, am 18. Januar 1962 in New York geboren, bereits im Alter von sieben Jahren, ein kurzer Auftritt in der US-Serie "Room 222" steht zu Buche. Kein Wunder bei den Eltern: Ihr Vater Thor Arngrim war als Manager in Hollywood umtriebig, ihre Mutter Norma eine Schauspielerin und erfolgreiche Synchronsprecherin. Über einige Werbespots und Aufträge als Kindermodel landete Alison Arngrim schließlich dauerhaft im Show-Biz und zog mit ihrer ersten großen Rolle in "Unsere kleine Farm" einen Volltreffer an Land.
Ursprünglich hatte sie sich zunächst für den Part der Laura Ingalls, später noch einmal den der Mary beworben, den Zuschlag bekam sie jedoch für die Rolle der Nellie Oleson. Sieben Staffeln lang spielte sie die Tochter von Nels und Harriet Olson, eine zickige Göre, launisch, durchtrieben und bösartig, wie ein weiblicher Kinder-J.R. der Prärie, oder wie die Schauspielerin es selbst einmal augenzwinkernd ausdrückte: "Es fühlte sich an sie zu spielen, als hätte ich sieben Jahre lang PMS gehabt."
Alison Arngrim ist Missbrauchsopfer
Im wirklichen Leben hatte Arngrim von je her so gar nichts mit ihrem Part gemein. Überschattet wurde ihr Leben vom Verhalten ihres älteren Bruders Stefan, der sie im Alter von sechs bis neun Jahren, er selbst war zu dieser Zeit ein Teenager, immer wieder sexuell missbrauchte. Später gestand er die Taten, zeigte jedoch keine Reue, letztlich der Grund, warum die Geschwister heute keinen Kontakt mehr miteinander haben.
Alison Arngrim wandelte diese schlimmen Erfahrungen in positive Energie um, setzte sich schon früh für wohltätige Zwecke ein. Nach dem Tod ihres Kollegen Steve Tracy, der den Seriengatten Percival verkörperte, war sie ehrenamtlich für ein Aids-Projekt in Los Angeles im Einsatz. Von 1989 an arbeitete sie für Organisation Tuesday's Child, in deren Aufsichtsrat sie heute sitzt. Zudem setzt sich unverändert engagiert für den Kampf gegen Kindesmissbrauch ein, unter anderem im Kommittee der "Grassroots Advisory Board of the National Association to Protect Children".
Witze über "Unsere kleine Farm"
Heute ist sie eine gefragte Comedienne, unter anderem auch in Frankreich äußerst populär, zusammen mit Patrick Loubatière, mit dem sie zwei Programme entwickelte, die auf ihrem Part als Nellie beruhten, "Confessions d'une Garce de la Prairie" (ab 2006) und "La malle aux trésors de Nellie Oleson" (ab 2012). In den Staaten sorgten ihre Auftritte u.a. in New York und Orlando für erstklassige Kritiken, letztere basierend auf ihrer Autobiografie mit dem schönen Titel "Confessions of a Prairie Bitch: How I Survived Nellie Oleson and Learned to Love Being Hated".
Heute lebt die 60-Jährige in Kalifornien, ist seit 1993 ist sie in zweiter Ehe mit dem Musiker Robert Paul Schoonover verheiratet. Die beiden lernten sich beim ehrenamtlichen Engagement für eine AIDS-Organisation kennen.