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Elisabeth Moss über die 2. Staffel "The Handmaid''s Tale"

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"Es gibt viele Arten von Widerstand"... Elisabeth Moss spricht im Interview über Totalitarismus, Feminismus und die Änderungen der zweiten Staffel

Am Ende von "The Hand­maid''s Tale" blickte June (Elisabeth Moss) alias Offred in eine ungewisse Zukunft. Eingesperrt in einen schwarzen Van, wusste die als Gebärmaschine missbrauchte Frau nicht, ob auf sie der Tod oder die Freiheit wartet. Mit dieser Szene endete nicht nur die erste Staffel, sondern auch der Roman von Margaret Atwood. Die zweite Staffel muss auf eigenen Füßen stehen - und noch stärker auf aktuelle Themen wie die #MeToo-Bewegung und den Aufstieg extremer Kräfte setzen. Themen, die den ehemaligen "Mad Men"-Star auch privat sehr beschäftigen.
Das Interview
In der ersten Staffel durften Sie keinerlei Emotionen zeigen. Ist das schwierig für Sie?
Elisabeth Moss: Das ist letztlich ja nur mein Job. Das Schöne an der zweiten Staffel ist, dass dieses Unterdrücken der Emotionen für June fast nicht mehr existiert. Sie ist viel mutiger und sagt, was sie denkt.

Wie würden Sie das generelle Thema der zweiten Staffel beschreiben?
Ich denke, durch die ganzen ­Folgen zieht sich die Idee, dass es viele Arten von Widerstand gibt. Und manchmal ist die hilfreichste Form nicht unbedingt die offensichtlichste. Der Zuschauer geht in die zweite Staffel mit einer Vorstellung davon, was June tun muss, um das System zum Einsturz zu bringen. Und nach und nach stellt sich heraus, dass etwas anderes effektiver ist.

June ist schwanger. Was hat das für Auswirkungen?
Es ist für sie, als ob sie eine ­Zeitbombe in ihrem Bauch trägt. ­Sobald sie das Baby hat, wird es ihr genommen, und sie kann sterben. Das Baby ist eine ständige Erinnerung für sie, wofür sie kämpft.

June ist von Chauffeur Nick schwanger, hat aber erfahren, dass Gatte Lucas noch lebt. Welche Beziehung sollte der Zuschauer sich wünschen?
Ich bin selbst gespalten. Ich liebe beide. (lacht) Lucas ist ihr Mann und der Vater ihres ersten Kindes. Natürlich wird sie ihn immer lieben. Aber er war niemals in Gilead. Er wird nie verstehen können, was June durchgemacht hat. Nick hingegen war dabei, und sie verstehen sich auf eine Art, wie es kein anderer kann.

Finden Sie die Bezeichnung
feministische Serie angebracht?

Ja, ich würde sie selbst auch als feministische Serie einstufen, und ich würde mich auch als ­Feministin bezeichnen. Ich stufe mich als solche ein, weil ich ein Mensch bin und zufällig eben auch eine Frau.

Manche sagen, wir sind auf dem Weg zu einer Welt wie Gilead. Wie können wir sie verhindern?
Schauen Sie einfach weiter die Serie. (lacht) Ich denke, wir sind zum Glück immer noch weit von einer Gilead-Zeit entfernt, und ich hoffe, dass es nie so weit kommen wird. Aber es ist manchmal wirklich unheimlich, wenn wir eine Szene drehen und plötzlich in der realen Welt etwas passiert, was dort reinspielt. Solange wir eine Trennung von Staat und Kirche haben, die Menschen sich noch frei äußern dürfen und vor Gericht für ihre Rechte eintreten können, sind wir auf der sicheren Seite. Doch sobald die Stimme der Menschen unterdrückt wird, haben wir ein großes Problem.

2. Staffel "Handmaid''s Tale" in der Podcast-Kritik

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