2019 ging die extrem erfolgreiche und beliebte Sitcom "The Big Bang Theory" über die nerdigen Wissenschaftler Sheldon (Jim Parsons), Leonard (Johnny Galecki), Howard (Simon Helberg) und Raj (Kunal Nayyar) sowie deren Freundinnen Penny (Kaley Cuoco), Amy (Mayim Bialik) und Bernadette (Melissa Rauch) nach spektakulären zwölf Staffeln zu Ende. Und, obwohl das Finale mittlerweile schon drei Jahre her ist, scheint die Serie nichts an ihrer Faszination verloren zu haben. So ist gerade erst vor kurzem mit "The Big Bang Theory: The Definitive, Inside Story of the Epic Hit Series" von Jessica Radloff in den USA ein Buch erschienen, das die komplette Sitcom durchleuchtet – unter anderem auch das große Drama, das sich um das Ende von "The Big Bang Theory" entfaltete und fast zu einem Streit zwischen den Stars der Hit-Serie führte.

The Big Bang Theory: Die Sitcom endete wegen Jim Parsons

Der Sommer 2018 war der Anfang vom Ende von "The Big Bang Theory". Denn zu diesem Zeitpunkt entschied Jim Parsons, dass er die Sitcom verlassen will, um sich neuen Projekten zu widmen. In dem neuen Buch sagt er dazu: "Ich war bereit die Sicherheit der Show zu verlassen, um herauszufinden, was als nächstes auf mich zukommt." Parsons sprach mit seinem Co-Star und guten Freund Simon Helberg darüber. Der sah die Situation ähnlich und wollte ebenfalls neue Wege gehen.

Doch dass sie beide und vor allem Parsons damit eine verheerende Lawine ins Rollen brachten, die das Ende von "The Big Bang Theory" einläutete, ahnten sie nicht. Es war auch nicht ihre Absicht, wie Helberg in dem Buch verrät: "Das bedeutete nicht, dass wir in irgendeiner Weise erwartet hatten, dass die Show mit Sicherheit enden würde oder dass es keinen Versuch der Produzenten, des Studios oder des Senders geben würde, die Show am Laufen zu halten, ob mit oder ohne unserer Beteiligung." Aber genau so kam es schließlich.

Kurz nach seiner Entscheidung traf sich der Sheldon-Darsteller mit den "The Big Bang Theory"-Produzenten Chuck Lorre und Steve Molaro, um ihnen mitzuteilen, dass er die Sitcom verlassen will. Und, ohne dass Parsons es ahnte oder wollte, beschlossen die beiden nach Rücksprache mit den Verantwortlichen bei Warner Bros. und dem TV-Sender CBS das Ende der Serie. Im Buch erklärt Molaro den Schritt folgendermaßen: "Es war nie eine Frage, ohne ihn weiterzumachen. Die Show war dieses Ensemble, und der Gedanke, eine seltsame Version ohne ihn zu machen, schien nicht richtig zu sein."

Dementsprechend fiel Parsons aus allen Wolken, als Chuck Lorre kurz darauf den gesamten Cast in seinem Büro zusammentrommelte und das Wort an den Sheldon-Darsteler übergab. Über diese Situation erzählt der TV-Produzent in dem Buch: "Ich hatte das Gefühl, dass Jim sauer auf mich war, weil er vielleicht dachte, ich würde die zukünftigen Pläne darlegen, aber ich dachte nicht, dass es meine Aufgabe wäre, das zu tun. Also erklärte er ihnen, dass er bereit sei, sich am Ende von Staffel 12 zu verabschieden. Und dann sagte ich, dass ich ohne Sheldon keinen Weg nach vorne sehe, und ehrlich gesagt wollte ich keinen Weg nach vorne sehen, wenn jemand die Show verlässt."

"The Big Bang Theory"-Aus: So reagierten die Stars

Wenig überraschend waren die Reaktionen des restlichen Casts nicht sonderlich positiv. Wie Lorre im Buch verrät, wurde in den folgenden Tagen viel geweint. Penny-Darstellerin Kaley Cuoco traf das Aus von "The Big Bang Theory" wohl besonders hart. Im Buch erinnert sie sich: "Der Schock von 'Oh mein Gott, was kommt als nächstes?' war beängstigend. Wir haben stundenlang geweint. Wir dachten, wir würden noch ein Jahr machen, also blitzt dein Leben plötzlich vor deinen Augen auf. Ich sah Chuck an und sagte: 'Was werden wir tun?' Ich konnte nicht atmen. Es fühlte sich einfach wie ein Tod an." Molaro findet ähnliche Worte: "Dieses Treffen war wie bei einem Autounfall in Zeitlupe dabei zu sein. Wir weinten alle, es war unkontrollierbar."

Auch Johnny Galecki, der Leonard spielte, war geschockt. Allerdings empfand er nicht Jim Parsons Entscheidung als schockierend, sondern dass der nicht vorab mit seinen Co-Stars über die Entscheidung gesprochen hat. Im Buch erklärt Galecki: "Ich fand es einfach nicht gut, wie es gehandhabt wurde. Wir dachten, wir würden in Chucks Büro gehen, um über Neuverhandlungen zu sprechen, und dann übergab Chuck das Wort an Jim. Und Jim war schockiert und offensichtlich überrascht."

Am Tag nach dem Treffen schickte Kaley Cuoco Produzent Steve Molaro eine Nachricht, in der sie schrieb, dass sie nicht wisse, ob sie heute arbeiten könne, weil sie so sauer auf Parsons sei. Galecki wandte sich mit seinem Frust an Chuck Lorre. Am Ende kamen sie zwar zur Arbeit, doch die Atmosphäre wird in den Buch als "irgendwie eisig" beschrieben. Die Darsteller unterhielten sich auch nicht zwischen den Aufnahmen. Und Cuoco konnte wohl kaum den Augenkontakt mit Parsons halten.

Schlussendlich rauften sich die Stars aber aus Liebe zu "The Big Bang Theory " zusammen, wie Showrunner Steve Holland in dem Buch erzählt: "Sie liebten die Show so sehr und es war ein so besonderer Ort, dass sie nicht wollten, dass es hässlich endet. Wenn dies die letzte Staffel sein würde, würden sie ihre Wut und Frustration und Differenzen beiseite legen und jede einzelne Minute davon genießen." Steve Molaro fügt hinzu: "Ziemlich schnell sah ich, wie Kaley und Jim zwischen den Szenen redeten und lachten." Und auch der Sheldon-Darsteller erinnert sich in dem Buch an ein positives Ende: "Nach dem schockierenden Moment dieses Treffens begannen sich die Dinge schließlich zu fügen und gen Finale wurde es wieder friedlich."

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