Die Hitserie "The Big Bang Theory" ist eine der erfolgreichsten und beliebtesten Sitcoms der jüngeren Vergangenheit. Doch wenngleich viele Fans Sheldon (Jim Parsons) und seine Wissenschaftsfreunde in ihre Herzen geschlossen haben, so gibt es auch viele Kritiker des Titels. Zum Beispiel waren viele Zuschauer nicht damit zufrieden, wie die Geschichte um Raj (Kunal Nayyar) zu Ende ging und dass er als einziger der Kernbesetzung nicht die große Liebe finden durfte.

Auch so war das Publikum stets ein zuverlässiger Gradmesser in den zwölf Jahren, in denen "The Big Bang Theory" produziert wurde. Vor kurzem verriet "Amy"-Darstellerin Mayim Bialik, dass bei von Chuck Lorre produzierten Serien, immer eine goldene Regel gelte, die auch bei "TBBT" zum Einsatz kam – und die das echte Publikum involviert (via Cheatsheet).

The Big Bang Theory: Reagieren auf das Studiopublikum

Bekanntermaßen wurde "The Big Bang Theory" wie eine ganz traditionelle Sitcom gedreht. Das heißt: Mehrere Kameras kamen stets gleichzeitig zum Einsatz – und gefilmt wurde vor einem Live-Publikum im Studio. An die 250 Gäste durften jeweils der Aufzeichnung einer neuen Folge beiwohnen. Wie Bialik erzählte, hatten die durchaus auch Einfluss auf die Arbeiten, was unmittelbar mit Chuck Lorres Regel zu tun hatte: "Wenn er etwas lustig findet und die Drehbuchautoren es lustig finden, die 250 Leute im Publikum aber nicht, dann ist es eben nicht witzig."

Lustig ist ein Gag also nur, wenn die Zuschauer es auch so sehen, ganz gleich, welcher Profi ihn sich ausgedacht hat. Natürlich könnte man trotzdem einfach künstliche Lacher aus der Konserve nehmen und sie auf die Tonspur legen. Doch das mache laut Bialik keinen Unterschied, denn die Gäste im Studio stellen nun einmal eine gute Stichprobe des allgemeinen Publikums dar. "Ganz egal, wie sehr ein Produzent es mag, wenn die Zuschauer es nicht verstehen, dann muss es geändert werden."

Mayim Bialik: Besser schauspielern dank Live-Publikum

Hin und wieder sei es bei "TBBT" vorgekommen, dass man einzelne Szenen vorab drehen musste. Das hieß aber nicht automatisch, dass man dann einfach auch die Lacher künstlich hinzufügte. Stattdessen habe man eben den Studio-Zuschauern die entsprechenden Aufnahmen gezeigt, die dann simultan darauf reagierten. Diese echten Lacher landeten dann auch auf der Tonspur.

Das Drehen vor echtem Publikum hatte aber auch schauspielerische Auswirkungen: "Die Rückmeldung, wenn die Leute lachen, ist einfach magisch", so Bialik. "[…] Zugleich wird man durch die erdrückende Stille, wenn man nicht gut ankommt, gleich viel bescheidener." Sie habe immer spüren können, wenn das Publikum nicht positiv reagierte und habe dann gedacht, dass sie noch eine weitere Chance braucht. "Es war die Art und Weise, wie ich es rübergebracht habe. Ich weiß, dass ich den Gag richtig landen kann."

"The Big Bang Theory" ging 2019 nach zwölf Jahren und ebenso vielen Staffeln und 279 Episoden zu Ende. Aktuell gibt es die Serie komplett u. a. bei Netflix und Amazon Prime Video zu streamen, bei ProSieben werden regelmäßig Wiederholungen gezeigt.