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Stateless: Neue Netflix-Serie basiert auf wahren Begebenheiten

Yvonne Strahovski in der Netflix-Serie Stateless
Yvonne Strahovski in der Netflix-Serie "Stateless" Netflix, Montage: TV SPIELFILM

Am heutigen 8. Juli erscheint die neue Serie "Stateless" bei Netflix, in der es um die Schicksale von vier Menschen in einem australischen Internierungslager geht. Ein Handlungsstrang basiert dabei auf wahren Begebenheiten.

Die neuen Film- und Serien-Highlights bei Netflix für den Juli 2020 werden so ziemlich allen Geschmäckern gerecht. Neben kommenden Actionkrachern wie "The Old Guard" (10. Juli) oder der Fortsetzung zum Romantik-Hit "The Kissing Booth 2" (24. Juli) erscheint am heutigen 8. Juli 2020 auch die neue Serie "Stateless". Vor der Kamera standen u. a. Jai Courtney ("Suicide Squad"), Yvonne Strahovski ("The Handmaid's Tale") und Oscarpreisträgerin Cate Blanchett, die auch insgesamt für den neuen Titel mitverantwortlich ist.

In "Stateless" geht es um die Schicksale von vier Fremden, die sich alle in einem australischen Internierungslager begegnen. Da ist zum Beispiel ein Flüchtling aus Afghanistan, der mit einer Familie nach Asyl sucht. Ein junger Vater möchte seinem perspektivlosen Job entfliehen und ein Beamter hat nur wenig Zeit, einen landesweiten Skandal abzuwehren. Und dann ist da noch die Geschichte der Flugbegleiterin, die einem gefährlichen Kult entkommen möchte. Letzterer Handlungsstrang basiert auf wahren Begebenheiten.

Stateless: Aus Cornelia Rau wurde Sofie Werner

In "Stateless" spielt Yvonne Strahovski die Flugbegleiterin Sofie Werner, die sich im Internierungslager wiederfindet. Ihre Figur und Story wurden dabei maßgeblich von den Ereignissen um Cornelia Rau beeinflusst. Rau ist eine deutsche Staatsbürgerin, die aber kurz nach ihrer Geburt 1967 nach Australien kam und nach einer kurzen Rückkehr nach Deutschland seit 1983 dauerhaft in Down Under lebt.

Raus Geschichte sorgte Anfang der Nullerjahre für Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass sie sich elf Monate lang widerrechtlich in Gewahrsam befand – zunächst in einem Frauengefängnis in Brisbane, später dann in einem Internierungslager nahe der Stadt Port Augusta. Zuvor wurde sie fälschlicherweise als illegale Einwanderin bzw. Staatenlose eingestuft, nachdem sie ihre wahre Identität nicht preisgab. Allerdings hing das auch mit ihrer psychischen Verfassung zusammen: Bereits seit Ende der 90er Jahre befand sich Rau mehrfach in Behandlung, wobei Schizophrenie bei ihr diagnostiziert wurde.

Cornelia Rau: Rauswurf aus dem Kult

In den nachfolgenden Jahren wurde sie deshalb mehrfach in die Klinik eingewiesen und schon damals kam es zu Episoden, während der sie für mehrere Tage verschwand (teilweise sogar ins Ausland reiste), nur um dann zurückzukehren. Am 17. März 2004 verschwand sie erneut aus dem Krankenhaus und begann, alleine und per Anhalter durch Australien zu reisen. In der Zeit erregte sie aber zunächst die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen, die sich um sie sorgten. Als die Polizei eingeschaltet wurde, gab sich Rau als Anna Brotmeyer aus und erzählte den Behörden teils widersprüchliche Geschichten zu ihrer Situation, ohne sich auszuweisen – ihre Misere in mehrmonatiger Gewahrsam nahm hier ihren Anfang. Erst ein Zeitungsartikel Anfang 2005 über eine "mysteriöse Frau" brachte den Stein zu Raus Entdeckung ins Rollen, da ihre Familie den Bericht sah. Wenig später konnte sie endlich korrekt identifiziert werden. Im Juli 2005 versprach ihr die australische Regierung eine Entschädigung in Höhe von 2,6 Millionen Australische Dollar.

Das ist aber nicht der einzige Aspekt aus Cornelia Raus Leben, der in "Stateless" erzählt wird: 1998 schloss sie sich nämlich dem Kult "Kenja Communications" (der sich selbst als "Organisation für persönliches Kommunikationstraining" bezeichnet) für mehrere Monate an, wie u. a. The Age berichtete. Raus Schwester gab an, dass sich Cornelias mentaler Zustand während ihrer Zeit bei Kenja verschlechterte. Einem damaligen Bericht von The Monthly nach (via PopSugar) mussten Mitglieder ihre intimsten Geheimnisse vor der Gruppe beichten und wurden erpresst, sobald sie diese verließen. Zudem sollen sie von den Anführern gezwungen worden sein, ihre Familienverbindungen zu kappen und große Anteile ihres Einkommens der Organisation zu spenden. In "Stateless" wird auch diese Etappe in Raus Leben thematisiert, die Kult-Anführer werden unter geänderten Namen von Cate Blanchett und Dominic West gespielt.

Die erste Staffel "Stateless" ist ab sofort bei Netflix zu sehen, den Trailer dazu kannst du dir nachfolgend anschauen: