Episode 3 ist da! "Star Trek: Picard" überzeugte bislang auf ganzer Linie. Ob es auch so gut weitergeht? So viel sei verraten: Die dritte Folge überzeugt erneut – dank anderer Attribute. Achtung, es folgen natürlich Spoiler zur dritten Episode von "Star Trek: Picard".
"Star Trek: Picard" - Nostalgie-Keule mit Volltreffer
Die Episode beginnt mit einer kleinen Geschichtsstunde. Vor 14 Jahren passierte es also. Androiden auf dem Mars wurden abtrünnig, zahlreiche Menschen starben. In der Folge wurden sie verboten, jegliche Forschungen an Androiden eingestellt. Das erfuhr Captain Jean-Luc Picard von einem Sternenflotten-Komitee. Raffi vermutete dahinter die Tal Shiar, eine Art Romulanischer Geheimdienst. Was auch sonst?! Doch damit nicht genug. Weil Picard auf die Rettung von Millionen Romulaner bestand, denen aufgrund einer Supernova in ihrem Sonnensystem die Auslöschung droht, verlor er auch noch seinen eigenen Job. Picard jedenfalls wollte, dass der Rettungsplan angenommen wird – oder sein Rücktritt. Man hat sich für letzteres entschieden. "Ich hätte nie damit gerechnet, dass sie ihn annehmen." Puuuh, ordentlich verkalkuliert, Capitano! Zu allem Überfluß wird auch noch Raffi gefeuert, was im Laufe der Episode noch interessant wird. Schließlich braucht Picard 14 Jahre später ihre Hilfe.
Zurück in der Gegenwart oder besser gesagt Zukunft. Auf ihrer Veranda kommt es zur Aussprache. Raffi dreht Picard durch den Wolf, wie er es verdient. Schlussendlich kriegt er aber doch, was er will: einen Piloten und ein Schiff. Wie schafft er das? Er erzählt Raffi von Tal Shiar-Agenten, die auf der Erde operieren und damit die Zustimmung der Flotte haben müssen. Wieso interessiert sie das so? Keine Ahnung. Jedenfalls hat sie den Piloten Rios für Picard organisiert. Hm. Am Abend recherchiert Raffi dann doch den Fall, ob sie will oder nicht.
Auf dem stillgelegten Borg-Kobus forscht man unterdessen weiter an Borg-Drohnen. Und siehe da, die Borg-Drohne Hugh ist auch dabei. Ja, servus! Er unterhält sich mit Soji und erkennt, dass sie anders ist als die Romulaner. Er erlaubt ihr, mit Ramdha zu sprechen. Öh, wer? "Ramdha war eine führende Expertin für alt-romulanische Mythen." Danke, Soji. Spannend.
Upsi, Dr. Jurati wird von Commodore Oh besucht. Sie will alles über Picards zwei Besuche bei der Forscherin erfahren. Das könnte böse enden.
Zurück im Kobus erfahren wir auch, wer Ramdha ist. Soji und Hugh gehen in eine Art Klapsmühle, in der verwirrte Romulaner vor sich her reden. Die einzigen Romulaner, die assimiliert wurden. Aha. Einer von ihnen ist Ramdha.
Und Picard? Er wird auf das Schiff von Captain Rios gebeamt und lernt ihn prompt kennen. Klassischer Raumschiffpilot eines Ridley-Scott-Films: tough, Einzelgänger, cooler Dude. Ob die beiden sich verstehen werden? Rios scheint jedenfalls auch sein Päckchen zu tragen.
Zurück im Château Picard werden der ehemalige Kapitän und seine beiden Haushälter attackiert. Gekonnt setzen sie aber die Angreifer außer Gefecht. Wieder die Tal Shiar, die schon Dahj ermordeten. Im Kampf erhalten sie die überraschende Unterstützung von Dr. Jurati. Sie fesseln und befragen einen überlebenden Angreifer. Wieso haben sie Dahj umgebracht? Sein semi-hilfreiche Antwort: "Sie ist die Zerstörerin." What? Dann nimmt er sich selbst das Leben. Hm.
Soji unterhält sich mit Ramdha und erhält tatsächlich eine Antwort. Keine Selbstverständlichkeit offenbar. Ramdha hat zunächst nicht viel zu erzählen, legt stattdessen lieber Space-Taro-Karten. "Ich kenne Sie", bringt sie hervor. Oh, oh, sie weiß tatsächlich von Soji und Dahj. Soji befragt sie zu Dingen, die sie gar nicht wissen kann, Ramdhas Vergangenheit. Sie dreht daraufhin durch, sagt, dass Soji der Seb-Cheneb sei, die Zerstörerin. Whaaat?
Zurück in ihrem Quartier versucht Fake-Lover Narek Soji zu beruhigen. Kurz darauf trifft er sich aber mit seiner Schwester und berichtet, was er bislang über Soji herausgefunden hat. Sackgesicht.
Picard ist dabei ins All aufzubrechen und wird von Dr. Jurati begleitet. Doch nicht nur das. Auch Raffi ist dabei. Sie hat Bruce Maddox auffindig machen können. Yay, das Team ist beisammen und los kann es gehen. Gänsehaut-Moment für Trekkies: Picard sagt endlich "Energie" und zu viert düsen sie in die Weiten des Weltalls bzw. nach Freecloud, wo Maddox sein soll.
Episode 3 hat etwas das Tempo herausgenommen. Es konnte ja auch nicht dauerhaft so gut weitergehen wie bislang. Dennoch passt die Folge "Das Ende ist der Anfang" wunderbar in den "Picard"-Kanon, da die Story stark vorangetrieben wird, der Zuschauer aber auch einen Moment zum Durchatmen bekommt. Was es mit der "Zerstörerin" auf sich hat, dürfte noch spannend werden. Einen sympathischen Hugh wiederzusehen war ein kleines Highlight. Die nächste Folge würde aber gut daran tun, endlich ein paar Fragen zu beantworten. Bislang hängt man dann doch noch zu sehr zwischen den Seilen.