Nach 21 Jahren Pause ging in den USA am 27. März 2018 eine neue Folge von "Roseanne" an den Start - und 18 Millionen Amerikaner schauten zu. Die Neuauflage der Workingclass-Sitcom war ein voller Erfolg, obwohl die Kritiken in den USA durchaus gespalten ausfielen. US-Präsident Donald Trump gratulierte seiner Anhängerin Roseanne Barr telefonisch, eine zweite Staffel ist bereits beschlossene Sache.

Keine Frage, dass sich nun deutsche Sender um die Rechte bemühen. Die internationalen Ausstrahlungsrechte für "Roseanne" liegen bei der Disney Media Distribution. Deshalb bekommt nun der deutsche Disney Channel die Chance, die neuen Folgen ausstrahlen zu dürfen. In die Röhre schaute ProSieben, das ab 1990 die alten Folgen ausstrahlte. Obwohl ProSieben einen Output-Deal mit Disney besitzt, bleiben dem Münchner Sender nur die Rechte an der Zweitverwertung. Die schlug ProSieben aber aus. "Wir hätten durchaus Interesse an 'Roseanne' gehabt, aber die Serie lediglich als Zweitverwertung zu zeigen, war uns zu wenig und zu riskant", gibt Rüdiger Boss zu Protokoll, der Hauptverantwortliche für Programmeinkäufe bei ProSieben.

Nun steht auch der grobe Zeitraum fest, an dem der Sender die neuen "Roseanne"-Folgen ausstrahlen möchte: im Spätsommer, wahrscheinlich nach der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Das Finale findet am 15. Juli in Moskau statt. Bis mindestens dahin muss sich das deutsche Publikum also noch gedulden.

Mit amerikanischen Serien hat ProSieben zuletzt schlechte Erfahrungen gemacht, die gefeierte US-Serie "This Is Us" floppte hierzulande. Die Strahlkraft des Namens "Roseanne" besaß die Familienserie einfach nicht. Den Erfolg des "Roseanne"-Revivals hat ProSieben bei den Verhandlungen aber möglicherweise unterschätzt.