Es fröstelt wieder in den Krankenhausfluren dieser Welt, denn Mildred Ratched (Sarah Paulson) meldet sich in der gleichnamigen Netflix-Serie zurück und führt nichts Gutes im Schilde. Die Krankenschwester ging als eine der bekanntesten Bösewichte in die Filmgeschichte ein. Jetzt hat Star-Produzent Ryan Murphy auch noch eine eigene Serie gewidmet.

In "Ratched" erfahren wir mehr über das Leben von Mildred, bevor sie später in einer psychiatrischen Anstalt auf den Kriminellen McMurphy, der vorgibt, psychisch krank zu sein, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, trifft. Die beiden Figuren liefern sich im Film "Einer flog über das Kuckucksnest" einen erbitterten Kampf um die Würde der Insassen und die Macht der Institutionen. Schlussendlich gewinnt die Freiheit und die Machenschaften der verschlossenen medizinischen Einrichtungen werden aufgedeckt.

Doch was unterscheidet die Mildred Ratched aus Ryan Murphys Serie von der Krankenschwester aus dem Klassiker von 1975?

Ratched: Eine Krankenschwester auf dem Weg der Besserung?

Die Serie von Ryan Murphy setzt in den 1940er Jahren an und zeigt Mildred Ratched, wie sie sich in der Nervenklinik von Dr. Hanover (Jon Jon Briones) als Nachtschwester bewirbt. Schnell wird klar, dass Mildred nicht lange fackelt. Schon zu Beginn fordern ihre kruden Ansichten über Heilung und Gesundheit ihr erstes Opfer. Es wird blutrünstig und Mildred scheint gefallen am passiven und aktiven Töten zu finden.

Während in "Einer flog über das Kuckucksnest" Ratched zwar das Böse in Person verkörpert, so ist sie doch auch die Personalisierung der medizinischen Institution. Sie ist verschlossen, steif und diszipliniert. Abweichungen jeglicher Form toleriert sie nicht, allerdings ist sie lange nicht so blutrünstig wie in der neuen Serie. Obwohl die Krankenschwester auch im Film bitterböse ist, so scheint sie sich im Verlauf ihrer eigenen Geschichte doch eher gebessert zu haben.

Es gehört zu Murphys Stil, dass die Produktion der Serie äußerst hochwertig wirkt und die Figuren vor allem durch exzentrische Mode und knallige Farben auffallen, doch wenn wir an den Film denken, so fallen einem wieder die tristen weißen Räume und heruntergekommen Einrichtungen der psychiatrischen Anstalt ein, in der McMurphy sitzt. Es scheint alles einen grauen Schleier zu überziehen, während in der Serie die Farben bunter nicht sein könnten. Dieser Effekt verstärkt die blutigen Machenschaften von Mildred in der Serie noch und sorgt für den Eindruck, dass die Krankenschwester eher sanfter im Film geworden ist als noch zu ihrer Zeit bei Dr. Hanover.

"Ratched" startet am 18. September auf Netflix.