Tony und Abbas Hamady sind zu Legenden der deutschen Serienlandschaft geworden. Der PayTV-Sender "TNT Serie" hatte 2017 mit der Berliner Gangsterserie "4 Blocks" einen neuen Standard gesetzt, was Serien hierzulande anging. Umso schöner, dass es seit dem 22. April ein neues Projekt gibt, dass dieses Erbe fortführen will: "Para – Wir sind King".

In der Serie kommen vier junge Frauen im Berliner Stadtteil Wedding durch einen Zufall an eine große Menge Kokain. Mit dieser wollen sie Para – also Geld – machen, um so aus ihrer wirtschaftlichen Misere rauszukommen. Klingt einfach, ist aber kompliziert. Hier sind drei Gründe, warum die Serie das Erbe von "4 Blocks" antreten kann.

Die Authentizität hinter "Para – Wir sind King"

Ein Handyvideo eröffnet die erste Folge der Serie, eine harmlose Situation eskaliert aufs übelste und dann ein Schnitt. Rumorende Straßen, drei gut gelaunte junge Frauen holen ihre Freundin am Busbahnhof ab und ab geht es in den Wedding, um erstmal Hajras (Soma Pysall) Rückkehr zu feiern. Jazz (Jean Goursaud), Rasaq (Roxana Samadi) und Fanta (Jobel Mokonzi) sind zurückgeblieben, während Hajra wegen des eingangs erwähnten Zwischenfalls, in eine Maßnahme musste.

Schon in den ersten Minuten fängt "Para" an Spaß zu machen, denn der Zuschauer fühlt sich, als wäre er mittendrin. Die vier Frauen sprechen so unaufgeregt und ungekünstelt ihren Wedding-Slang, dass man ungläubig ob der Authenzität ein dokumentarisches Gefühl bekommt. Allein diesen Duktus zu treffen, hat "4 Blocks" schon perfekt gemacht, hier kommt die Schwierigkeit der Jugend hinzu – ebenfalls öfter ein rotes Tuch im deutschen TV. Die Clubszenen, die Freundschaft, die Drogen und wie die Frauengruppe auf andere Menschen reagiert, wirkt so echt, dass man richtig eintaucht.

Das Team der Serie

Warum das so gut gelingt? Bis auf die Schauspieler ist quasi das ganze Team das gleiche wie bei "4 Blocks". Die drei Autoren Hanno Hackfort, Bob Konrad und Richard Kropf sind genauso dabei wie Özgur Yildirim als Regisseur, der schon "4 Blocks" nach der sehr guten ersten Staffel mit einer zweiten und dritten fortsetzte. Auch Produktion und sogar TV-Sender sind mit TNT Serie gleich.

Die Story

TNT Serie

Anhand der Folgen, die wir bisher sichten konnten, machen auch die Geschichte und die Konstellation einen guten Eindruck. Alle vier Frauen hadern mit Geldproblemen, ihre Familien sowieso. Sie kämpfen um Jobs, um Anerkennung ihrer Eltern oder darum, dass ihnen nicht der Strom abgestellt wird. "Para – Wir sind King" stellt vier Frauen als potentielle Kriminelle in den Mittelpunkt, liefert abgerockten Berliner Charme mit und hat die Möglichkeit sich in eine hochdramatische Geschichte um Aufstieg, Fall und Freundschaften zu steigern – ganz wie es bei den Hamadys schließlich auch der Fall war.

"Para – Wir sind King" läuft donnerstags um 21 Uhr bei "TNT Serie" oder im Entertainment Paket bei "Sky Ticket", das ihr hier ab 9,99 Euro im Monat bekommt.