Wenn Serien Bücher adaptieren bedeutet das zum Glück nicht, dass sich die Show auch immer sklavisch an die Bücher halten muss. Bei "Outlander" sind die Romane von Diana Gabaldon die Vorlage gewesen. Die Abweichungen in der Geschichte rund um Claire und Jamie sind bei der Serie oft mit der Autorin abgesprochen, da diese öfter als Autorin und teilweise auch als Produzentin an Bord war. Einige Änderungen waren gute und notwendige Ideen, andere hätten sich die Macher lieber sparen sollen. Hier sind fünf davon.
Frank Randalls Charakter
In den Romanen ist Frank Randall der erste Mann von Claire, bevor sie durch die Zeit reist, kein besonders angenehmer Zeitgenosse. Er betrügt sie und ist ein recht eingebildeter Chauvinist und daher nicht unbedingt der Richtige für Claire. Das passt zwar ganz gut zu der Eskapismus-Fantasie der Outlander-Romane, aber in der Serie ist Frank viel interessanter. Er sorgt sich um seine Frau und verzeiht ihr sogar, dass sie schwanger aus einer anderen Zeit zu ihm zurückkommt. Das macht es für Claire nicht so leicht, ihn einfach abzuschütteln und sorgt für Konflikte, die in "Outlander" auch gut ausgearbeitet werden.
Claires gestohlener Ring
Der Pirat Stephen Bonnet vergewaltigt nicht nur die Tochter von Claire und Jamie, Brianna, sondern stiehlt auch noch den Ehering von Claire. Im Buch entwickelt sich dieser Aspekt allerdings deutlich interessanter, da es hier der Ring von Frank ist, den Bonnet stiehlt. In der Serie wird Claire stattdessen der Ring von Jamie entwendet, der ihr einen neuen schenkt. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, die Geschichte aus den Romanen rund um den von Bonnet entwendeten Ring aus Claires erster Ehe auch in "Outlander" zu erzählen. Stattdessen spielt nur Jamies Ring eine Rolle. Ein großer Unterschied, der zu spannenden Wendungen hätte führen können. Schade drum.
Die Rolle von Laoghaire
Laoghaire MacKenzie spielt in Büchern und Serie eine wichtige Rolle. Als Claire ins 20. Jahrhundert zurückkehrt, heiratet Jamie sie, als er glaubt, dass seine große Liebe nicht mehr wiederkommen wird. Das ist in den Büchern noch verständlich, da Jamie kaum eine Ahnung hat, was Laoghaire auf dem Kerbholz hat. Claire wird in der ersten Staffel der Hexerei bezichtigt. Tatsächlich ist unter anderem Laoghaire daran schuld. Der Unterschied: In den Büchern weiß Jamie davon nichts, aber in der Serie kennt er die Hintergründe und wird trotzdem Laoghaires Ehemann. Wieso? Ihr Verhalten hätte Claire das Leben kosten können, außerdem beansprucht sie Jamie für sich. Während sie auch in der Serie richtig schön fies ist, wirkt es bei Jamie bloß merkwürdig, dass er mit ihr verheiratet ist, wenn auch nicht für immer.
Murtaughs langes Leben
Obwohl es fast die größte Änderung innerhalb der Geschichte von "Outlander" im Verhältnis zu den Romanen ist, können Fans sich darüber doch freuen: In der Vorlage ist Murtaugh eine eher nebensächliche Figur und er stirbt tatsächlich in der Schlacht von Culloden. In der Serie lebt er deutlich länger und spielt eine wichtige Rolle. Ein gutes Beispiel dafür, dass Adaptionen ruhig auch überraschen dürfen – in diesem Fall sehr positiv, auch wenn Murtaugh nicht ewig bei uns bleibt.
Die Erzählperspektive
Das ist fast schon eine notwendige Änderung. Während die Gabaldon-Romane aus der Sicht von Claire erzählt sind und damit wesentliche Teile der Geschichte nicht vom Leser selbst erfahren werden können, ist es in der Serie anders. Ein großes Ensemble, verschiedene Schauplätze und zwei gleichwertige Hauptfiguren: Jamie und Claire. Das alles rechtfertigt sehr gut, dass die Serie auch aus anderen Perspektiven als der von Claire erzählt wird. Jamies Blick sowie Abschnitte nur mit Brianna und Roger spielen ebenfalls große Rollen. Das hebt die Figuren alle auf die gleiche Stufe. Eine gute, fast notwendige Idee!