"Outlander" war noch nie eine Serie, die mit dem Thema Sex hinterm Berg gehalten hat. Stets hat dabei, und das war oft das Einzigartige, der Fokus dabei auf dem Blickwinkel der Frauen gelegen. Claire-Schauspielerin Caitriona Balfe hat sogar selbst erklärt, warum die Sexszenen bei "Outlander" so besonders sind. Auch in Staffel 5 hat es davon so einige gegeben. Auf der anderen Seite kann die Serie auch sehr dramatisch und brutal sein.
Ganz wie in der Romanvorlage kommt es in der Welt von "Outlander" auch zu sexueller Gewalt inklusive entsprechender Traumata. Nach zwölf Wochen und elf Folgen kam die fünfte Staffel jetzt mit "Niemals ohne dich" zu einem Ende, das es ganz schön in sich hatte.
Claires schreckliches Schicksal
In der vergangenen Folge "Reisen" geschah am Ende der Episode das Undenkbare: Claire wurde entführt. Kenner der Romane ahnten es zwar, konnten aber nicht sicher sein, ob es sich dabei um die Entführung aus der Buchvorlage handelte. Lionel Brown und seine Männer entführen Claire und verprügeln sie. Browns Wut kommt daher, dass Claire seiner Frau Verhütung vorgeschlagen hat, indem sie darauf verzichtet mit ihm zu schlafen. In den Szenen darauf wird Claire immer wieder verprügelt und es ist schwer zu sagen, wie viel Zeit überhaupt vergeht. Der schlimmste Moment liegt aber erst noch vor ihr. Schließlich kommt einer der Männer zu ihr, als sie an einen Baum gebunden ist und gibt, in Abwesenheit der anderen, Preis, dass er ebenfalls ein Zeitreisender ist: Wendigo Donner. Sie verspricht ihm, ihn zu den Zeitreisensteinen zu bringen, wenn er sie dafür befreit.
Er ist zwar einverstanden, bringt aber einen Teenager aus der Gruppe in der Nacht zu ihr, damit der sie vergewaltigt. Als das nicht klappt, vergewaltigen er und mindestens noch zwei weitere Männer sie selbst. Claire entkommt den Schmerzen und der Folter etwas, indem sie sich an einen besseren Ort träumt. Die Macher der Serie erzählten in einem Interview, dass dies tatsächlich eine psychologische Strategie von Menschen sein kann, die extreme Traumata erleiden. In ihrer Vorstellung feiert sie in den 60ern mit Ian, Marsali, Fergus, Murtaugh und Jocasta Thanksgiving. Es ist auch für die Zuschauer eine gute Art und Weise mit diesen Szenen umzugehen.
Jamies Rettung in "Outlander"
Es gab bereits Vergewaltigungen bei "Outlander" wie bei Brianna und Stephen Bonnet beispielsweise aber, dass es Claire in dieser Situation trifft, ist für Zuschauer bisher am Schwersten zu ertragen. Nicht nur, dass wir viel Gewalt zu sehen bekommen, Claire steht in der Serie auch immer für die stärkste Frauenfigur. Schläge und Vergewaltigung gibt es an dieser Stelle nur, um sie zu brechen. "Outlander" wird gemeinhin dafür gelobt, dass es die Traumata von Frauen immer sehr authentisch darstellt und aufarbeitet. Das ist auch der Fall, als Claire schließlich von Jamie und den anderen gerettet wird. Stets liegt der Fokus dabei auf ihr – auch Jamie konzentriert sich auf seine Frau, während alle Männer bis auf Lionel Brown getötet werden.
Nach einem Zeitsprung folgt aber der wichtigste Moment des ganzen Staffelfinales: Wir sehen Claire und Jamie nackt zusammen im Bett liegen und sie haben das erste Mal wieder miteinander geschlafen seit der Vergewaltigung. Als Jamie Claire fragt, wie sie sich fühlt, antwortet sie "sicher". Das ist der Hoffnungsschimmer, mit dem uns diese Folge in die lange Pause entlässt bis Staffel sechs von "Outlander" weitergeht.
Die neue Folge Outlander ist bei RTL Passion und auf TVNOW zu sehen.