Die erste deutsche Netflix-Serie hat international für Furore gesorgt und die Kraft des hiesigen Storytellings unter Beweis gestellt. "Dark" wurde von Baran Bo Odar in atmosphärische Bilder getaucht, seine Frau Jantje Friese lieferte das Drehbuch. Ein derart vertracktes Werk, dass Zuschauer noch heute über die etlichen Querverbindungen und versteckten Hinweise grübeln. Doch vor allem in Deutschland wird die Serie unterschätzt. Laut Netflix-Angaben kommen 9 von 10 "Dark"-Zuschauern nicht aus Deutschland. Vor allem in den USA, Argentinien, Japan und Kanada ist der Zeitreise-Thriller ein Hit. Vor dem Start der 2. Staffel am 21. Juni bringen wir Licht ins "Dark" - ein Service als Entscheidungshilfe.
Vier Familien sorgen in der fiktiven Kleinstadt Winden für eine teils unübersichtliche Ansammlung von Namen und Gesichtern. Durch die vier unterschiedlichen Zeitebenen, "Dark" spielt in den Jahren 1953, 1986, 2019 und 2052, wird es noch komplizierter. Wir haben hilfreiche Stammbäume zu Familie Doppler, Kahnwald, Nielsen und Tiedemann erstellt, stellen die wichtigsten Figuren vor und blicken in die nächste Season. Welche Motivation treibt die Charaktere an? Welche ungeklärten Fragen stehen im Raum? Die Staffel 2-Vorschau sagt es euch.
Vier Familien sorgen in der fiktiven Kleinstadt Winden für eine teils unübersichtliche Ansammlung von Namen und Gesichtern. Durch die vier unterschiedlichen Zeitebenen, "Dark" spielt in den Jahren 1953, 1986, 2019 und 2052, wird es noch komplizierter. Wir haben hilfreiche Stammbäume zu Familie Doppler, Kahnwald, Nielsen und Tiedemann erstellt, stellen die wichtigsten Figuren vor und blicken in die nächste Season. Welche Motivation treibt die Charaktere an? Welche ungeklärten Fragen stehen im Raum? Die Staffel 2-Vorschau sagt es euch.
Worum geht es in "Dark"?
Das Verschwinden von zwei kleinen Kindern rüttelt die Kleinstadt Winden aus dem Dornröschenschlaf und offenbart die komplizierten Verstrickungen der Dorffamilien, das Doppelleben der Protagonisten und die zerbrochenen Beziehungen aus der Vergangenheit. Das Motto in "Dark": Vergangenheit ist Zukunft, und Zukunft ist Vergangenheit.
Daraus entwickelt sich eine ungewöhnliche Familiensaga mit übernatürlichen Wendungen, die in der ersten Staffel in zehn Episoden zunehmend Fahrt aufnahm und sich zu einem mit philosophischen und physikalischen Überlegungen unterfütterten Zeitreisethriller entwickelte. Staffel 2 wird mit acht einstündige Folgen auskommen müssen und dabei noch mehr in die Zukunft blicken, als es bei der Premieren-Season der Fall war. Dort wurde die Handlung im Jahr 2052 nur angerissen, nun folgt ein tiefer Blick in die visionäre Glaskugel.
Daraus entwickelt sich eine ungewöhnliche Familiensaga mit übernatürlichen Wendungen, die in der ersten Staffel in zehn Episoden zunehmend Fahrt aufnahm und sich zu einem mit philosophischen und physikalischen Überlegungen unterfütterten Zeitreisethriller entwickelte. Staffel 2 wird mit acht einstündige Folgen auskommen müssen und dabei noch mehr in die Zukunft blicken, als es bei der Premieren-Season der Fall war. Dort wurde die Handlung im Jahr 2052 nur angerissen, nun folgt ein tiefer Blick in die visionäre Glaskugel.
Erinnert sei nochmal an den Anfang, denn er könnte auch das Ende sein. In "Dark" spielen solche Meta-Überlegungen schließlich permanent eine wichtige Rolle. Mit dem Selbstmord von Jonas Kahnwalds Vater (siehe Grafiken unten) steigt der Mystery-Plot ein, ein namenloser Fremder taucht auf und der kleine Mikkel Nielsen verschwindet spurlos. Er betrat im Jahr 2019 die Windener Höhlen und kam 33 Jahre früher wieder aus ihnen heraus. Wie wir - ACHTUNG SPOILER - am Ende von Staffel 1 erfahren, ist der Fremde der durch die Zeit gereiste Jonas und der verschwundene Mikkel wächst zu dessen Vater heran, später heißt er Michael.
Staffel 2 muss die Frage beantworten, wo die Zeitschleife beginnt und wo sie endet - eine der zentralen "Dark"-Postulate.
Staffel 2 muss die Frage beantworten, wo die Zeitschleife beginnt und wo sie endet - eine der zentralen "Dark"-Postulate.
"Dark" in der Podcast-Analyse
Nachdem die ersten zehn Folgen zwischen 1953, 1986 und 2019 hin- und hersprangen, führt ein Wurmloch Jonas (Louis Hofmann) in das durch ein apokalyptisches Ereignis - womöglich eine Reaktorkatastrophe, im Jahr 1986 häufen sich Andeutungen zu Tschernobyl - zerstörte Winden des Jahres 2052.
Doch so viel sei verraten: Eine fünfte Zeitebene wird in Staffel 2 von "Dark" aufgemacht. Die Handlung zu Beginn der neuen Folgen springt ins Jahr 1921, mehr sei an dieser Stelle nicht vorweggenommen. Es könnte in diesem Jahr geklärt werden, wie das Atomkraftwerk in Winden entstand, möglicherweise werden unterirdische Tunnel dabei eine Rolle spielen. Der doppelte Boden in "Dark", er ist nicht nur metaphorisch zu verstehen.
Doch so viel sei verraten: Eine fünfte Zeitebene wird in Staffel 2 von "Dark" aufgemacht. Die Handlung zu Beginn der neuen Folgen springt ins Jahr 1921, mehr sei an dieser Stelle nicht vorweggenommen. Es könnte in diesem Jahr geklärt werden, wie das Atomkraftwerk in Winden entstand, möglicherweise werden unterirdische Tunnel dabei eine Rolle spielen. Der doppelte Boden in "Dark", er ist nicht nur metaphorisch zu verstehen.
Die Showrunner Baran Bo Odar und Jantje Friese wollen neben der atmosphärischen Geschichte und den Verbindungen von Raum und Zeit vor allem über die Zerstörungskraft von Atomenergie nachdenken. In Staffel 2 dürfte auch dieser Aspekt eine größere Rolle einnehmen. "Sich das erste Mal damit auseinandersetzen, dass tatsächlich alles Leben ausgelöscht werden könnte, hinterlässt einen bleibenden Eindruck." reflektierte Friese im SERIENMAGAZIN über ihre Erfahrungen mit der Explosion in Reaktor 4 1986 im ukrainischen Tschernobyl.
Warum 33 Jahre?
Eine der Eigenheiten in den Erzählebenen von "Dark" ist die magische Zahl 33. Alle relevanten Zeitebenen liegen exakt 33 Jahre auseinander. Dieser sehr spezielle Rhythmus zwischen den Epochen könnte mit dem Lunisolarkalender in Verbindung stehen. Es braucht exakt 33 Jahre, bis Zeit und Sonnenlauf wieder annähernd synchron sind. Wiederholen sich Ereignisse in diesem Zeit-Schema? Hängt alles miteinander zusammen? Eine meta-physikalische Frage, die vermutlich auch in der kommenden Staffel nicht final geklärt werden wird.
Dieses Geheimnis werden Odar und Friese erst nach drei Staffeln "Dark" endgültig aufklären, insofern ist die Anzahl der Staffeln von Netflix und den Showrunnern konsequent gewählt.
Dieses Geheimnis werden Odar und Friese erst nach drei Staffeln "Dark" endgültig aufklären, insofern ist die Anzahl der Staffeln von Netflix und den Showrunnern konsequent gewählt.
Familie Doppler
Die Doppler-Familie (Name hat Programm) ist mit Zeitreise tief verbunden: H. G. Tannhaus schrieb das Buch "Eine Reise durch die Zeit", und Helge Doppler (Tom Philipp) erlebt sie. Er ist im Jahr 1953 der Junge in dem furchteinflößend bunten Kinderzimmer mit der Tier-Tapete, 1983 spielt er als Wächter im AKW eine wichtige Rolle, weil er bei seiner Polizeiaussage ("Nicht den Waldweg"!) einen entscheidenden Fehler macht.
Ulrich Nielsen ahnt, dass Helge mit dem Verschwinden seines Sohnes in Verbindung steht und konfrontiert ihn im Krankenhaus von Winden. Doch im Jahr 2019 ist der alte Mann dement und faselt nur etwas von "Vergangenheit ist Zukunft und Zukunft ist Vergangenheit". Eine Spur, die auch in Staffel 2 von "Dark" wieder aufgenommen werden dürfte.
Ulrich Nielsen ahnt, dass Helge mit dem Verschwinden seines Sohnes in Verbindung steht und konfrontiert ihn im Krankenhaus von Winden. Doch im Jahr 2019 ist der alte Mann dement und faselt nur etwas von "Vergangenheit ist Zukunft und Zukunft ist Vergangenheit". Eine Spur, die auch in Staffel 2 von "Dark" wieder aufgenommen werden dürfte.
Familie Kahnwald
Die Kahnwalds sind der Schlüssel zu "Dark". Schließlich sind sowohl Jonas als auch Michael Zeitreisende. Jonas versucht im Jahr 2052, den Kreislauf zu stoppen.
Hannah Kahnwald sorgt außerdem für das größte Liebesdrama in der Serie: Mit ihrer Affäre zu Ulrich Nielsen stellt sie den Familienvater vor große Probleme, wenngleich sein Fremdgehen selbstverschuldet ist. Doch Hannah hat bereits im Jahr 1986 Unruhe gestiftet. Sie beobachtete Ulrich und seine spätere Frau Katharina beim Sex und zeigte ihren großen Schwarm bei der Polizei an. Der Vorwurf der Vergewaltigung stand im Raum. Ulrich erfährt erst Mitte der ersten Staffel, dass es nicht die verhasste Regina Tiedemann war, die ihn bei dem Polizisten Egon anschwärzte.
Hannah Kahnwald sorgt außerdem für das größte Liebesdrama in der Serie: Mit ihrer Affäre zu Ulrich Nielsen stellt sie den Familienvater vor große Probleme, wenngleich sein Fremdgehen selbstverschuldet ist. Doch Hannah hat bereits im Jahr 1986 Unruhe gestiftet. Sie beobachtete Ulrich und seine spätere Frau Katharina beim Sex und zeigte ihren großen Schwarm bei der Polizei an. Der Vorwurf der Vergewaltigung stand im Raum. Ulrich erfährt erst Mitte der ersten Staffel, dass es nicht die verhasste Regina Tiedemann war, die ihn bei dem Polizisten Egon anschwärzte.
Familie Nielsen
Familie Nielsen gerät durch das Verschwinden von Mikkel (Daan Lennard Liebrenz) in die Zeitreise-Wirren. Mikkel steckt im Jahr 1986 fest, sein Vater Ulrich im Jahr 1953.
Später erfahren wir, dass aus Mikkel Michael Kahnwald wird und dieser mit Hannah zusammenkommt. Der Frau, die Ulrich wegen Vergewaltigung bei der Polizei anzeigte. Mit Hannah bekommt Michael den gemeinsamen Sohn Jonas.
Später erfahren wir, dass aus Mikkel Michael Kahnwald wird und dieser mit Hannah zusammenkommt. Der Frau, die Ulrich wegen Vergewaltigung bei der Polizei anzeigte. Mit Hannah bekommt Michael den gemeinsamen Sohn Jonas.
Familie Tiedemann
Atomkraft nein Danke! Die Zeitreisende Claudia Tiedemann (Julia Jenkins) und ihre Familie vertuschen systematisch Störfälle im AKW Winden. So kommt es auch zum folgenreichen Aufeinandertreffen von Regina Tiedemann und Katharina Nielsen: Letztere hat im Radio vor den mysteriösen Vorfällen in Winden gewarnt und die Verantwortlichen aufgefordert, die Wahrheit zu sagen.
Regina lässt das nicht auf sich sitzen und provoziert die Mutter von Mikkel solange, bis diese ihr das Gesicht blutig schlägt.
Regina lässt das nicht auf sich sitzen und provoziert die Mutter von Mikkel solange, bis diese ihr das Gesicht blutig schlägt.
Wieviele Staffeln plant Netflix?
Wie der Streamingdienst mit der Veröffentlichung eines Trailers zur zweiten Staffel bekanntgab, wird "Dark" nach 3 Staffeln beendet sein. Dies ist auch insofern konsequent, als dass die Zahl drei in der Geschichte der Netflix-Serie eine wichtige Rolle spielt.
Am 1. Dezember 2017 startete die Auftaktstaffel von "Dark", am 21. Juni 2019 geht es nun mit Staffel 2 weiter. Gut möglich, dass die finale Season erst im Jahr 2021 über die Bilschirme flimmert. Bis dahin bleibt der regen Fan-Community genügend Zeit, über die Rätsel der Mysteryserie zu sinnieren.
Am 1. Dezember 2017 startete die Auftaktstaffel von "Dark", am 21. Juni 2019 geht es nun mit Staffel 2 weiter. Gut möglich, dass die finale Season erst im Jahr 2021 über die Bilschirme flimmert. Bis dahin bleibt der regen Fan-Community genügend Zeit, über die Rätsel der Mysteryserie zu sinnieren.