Das kommt überraschend: Im März 2020 soll die letzte Episode der "Lindenstraße" ausgestrahlt werden. Zu diesem Zeitpunkt wird sie fast 35 Jahre jeweils sonntags im Ersten gezeigt worden sein. In einer Pressemitteilung des Senders heißt es:

"Die Fernsehprogrammkonferenz der ARD hat sich mehrheitlich gegen eine Verlängerung des Produktionsvertrages mit der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion ausgesprochen."

Der Programmdirektor der ARD Volker Herres zum Aus der Serie:

"Diese Entscheidung hat sich die Fernsehprogrammkonferenz der ARD nicht leicht gemacht. Denn die ‚Lindenstraße‘ ist eine Ikone im deutschen Fernsehen, die uns seit Jahrzehnten begleitet. Sie ist Spiegelbild der Geschichte und Entwicklung unserer Republik. Sie hat Akzente gesetzt, die prägend bleiben werden - ein Verdienst engagierter, leidenschaftlicher Macher. Doch wir müssen nüchtern und mit Bedauern feststellen: Das Zuschauerinteresse und unsere unvermeidbaren Sparzwänge sind nicht vereinbar mit den Produktionskosten für eine solch hochwertige Serie."

Am 08. Dezember 1985 lief "Die Lindenstraße" erstmals im deutschen Fernsehen. Die Serie griff immer wieder gesellschaftlich- wie politisch-relevante Themen auf. Ins Leben gerufen wurde die "Lindenstraße" einst von Hans W. Geißendörfer. In einer ersten Stellungsnahme reagiert er mit Unverständnis auf die Entscheidung. Gegenüber dem Medienportal DWDL.de sagte er:

"Lindenstraße steht für politisches und soziales Engagement, für Meinungsfreiheit, Demokratie, gleiche Rechte für alle und Integration, was in Zeiten von Rechtsruck und Ausländerfeindlichkeit wichtiger ist denn je. Wir sind bestürzt und können nur unser Unverständnis zum Ausdruck bringen, dass die ARD es offenbar nicht mehr als ihren Auftrag sieht, die Serie fortzusetzen, zu deren Kern es gehört, diese Haltung zu vertreten."