Moritz A. Sachs, der 34 Jahre lang als Klaus Beimer in der "Lindenstraße" bekannt war, hat sich nach dem Ende der Kultserie eine neue Karriere aufgebaut. Heute ist der 44-Jährige als Produktionsleiter bei der ARD-Serie "Watzmann ermittelt" tätig und kümmert sich um die Gesamtplanung der Dreharbeiten sowie um die Bedürfnisse von Crew und Darstellern. Wir haben Sachs zufällig am Set getroffen und er hat uns in einem exklusiven Gespräch von seinem Seitenwechsel erzählt.

Ex-Lindenstraßen-Star steht jetzt hinter der Kamera

Als Klaus Beimer hatte er es in mehr als drei Jahrzehnten mit der geballten Wucht des Lebens zu tun. Unter anderem brachte der jüngste Spross der Beimer-Familie zwei Scheidungen und eine gescheiterte Karriere als Journalist hinter sich, nicht nur einmal hielt er den Kopf für andere hin. Ein freundlicher, solider, grundehrlicher Typ, dem nur eines zu fehlen schien: das große Glück. Moritz A. Sachs ist in dieser Hinsicht offenbar ein ganzes Stück weiter. Denn der Schauspieler habe sein "persönliches Glück" nun unter anderem in seinem "abwechslungsreichen Job" als Produktionsleiter bei "Watzmann ermittelt" gefunden, wie er am Set nicht müde wird zu betonen. Seit vielen Jahren steht er auch auf der anderen Seite der Kamera (seit dem Ende der Lindenstraße fast nur noch) und er ist mit seiner Entscheidung sehr zufrieden: "Ich schaue einfach gerne, dass es allen gut geht, dass alles funktioniert. Das habe ich eigentlich schon immer gemacht", sagt er schmunzelnd. Und tatsächlich: Während des Setbesuchs klingelt sein Smartphone fast ununterbrochen. Der Mann ist gefragt.

Bereits während seines Engagements bei der 2020 abgesetzten Geißendörfer-Serie nutzte Sachs jede Gelegenheit, um hinter die Kulissen von TV-Produktionen zu blicken. "Ich hatte immer wieder Zeit, mich der Regieassistenz zu widmen und habe mich weitergebildet", erklärt er über seine fundierte Ausbildung. Von der Regieassistenz bei "Notruf Hafenkante" über die Aufnahmeleitung bei "Comedy Queens" bis hin zur Produktionsleitung bei Serien wie "Watzmann ermittelt" - der Schauspieler blieb der Branche bis heute treu und scheint sein zweites Standbein gefunden zu haben.

Watzmann ermittelt: Moritz Sachs schwärmt vom Drehort

Aktuell wird die fünfte Staffel von "Watzmann ermittelt" gedreht. Bei der Set-Visite in Berchtesgaden betont Sachs, dass er sehr von seiner langjährigen Set-Erfahrung profitiere: "Will man beim Film Verantwortung übernehmen, sollte man einfach ein paar Jahre dabei sein", empfiehlt der Branchen-Experte. "Es passiert einfach so viel Unsinn, so viel Kleinkram", erklärt er - wie es scheint, mit einem weinenden und einem lachenden Auge. "Die Gewerke haben alle so unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse. Man muss eben hundert Dinge gleichzeitig im Blick haben".

Am Set der Heimatkrimi-Serie hat man das titelgebende, imposante Bergmassiv im Voralpenland wunderbar im Blick: den Watzmann. Für Sachs ein Symbol für Urlaub: "Ich bin ein totaler Bergmensch. Da brauche ich diese Sommerhitze nicht - zumal es jetzt auch bei uns so schön warm ist", sagt er augenzwinkernd, das Gesicht leicht verzogen angesichts der sengenden Hitze von 33 Grad "an der Basis". "Und da ich keine 22 mehr bin und nicht ständig die Disco brauche, fühle ich mich hier sauwohl. Am schönsten aber ist es, nach dem Ende der 'Lindenstraße' bei 'Watztmann ermittelt' ein neues berufliches Zuhause gefunden zu haben, mit tollem Team und Cast." Ein waschechter Kölner findet ein Stück vom Glück im schönsten Oberbayern - das könnte sich kein Drehbuchautor besser ausdenken!