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"Game of Thrones"-Schöpfer ist zu beschäftigt: Wahres Ende kommt vielleicht nie

Jon Snow - Daenerys Targaryen
Zwei Figuren des "Game of Thrones"-Universums: Jon Snow (Kit Harrington) und Daenerys Targaryen (Emilia Clarke). HBO

Im Gegensatz zur Ursprungs-Serie ist die Buchreihe von "Game of Thrones"-Schöpfer George R. R. Martin noch nicht beendet. Besteht nach etlichen Jahren Wartezeit noch Hoffnung auf eine Fortsetzung?

"Game of Thrones"-Fans wird es eigentlich nicht langweilig: Inzwischen gibt es neben der ursprünglichen Serie weitere Ableger. Im nächsten Jahr soll die zweite Staffel von "House of the Dragon" erscheinen, außerdem ist ein Spin Off geplant, das sich um den berühmten Charakter "Jon Snow" drehen soll. Und nicht zuletzt ist da natürlich noch die Roman-Reihe, auf der die Westeros-Welt basiert und in die sich Anhänger des Epos lesend vertiefen können, solange es nichts Neues anzuschauen gibt.

Nach acht Serienstaffeln wurde "Game of Thrones" 2019 für beendet erklärt – doch das wahre Ende ist noch nicht auserzählt. Die von George R. R. Martin kreierte Fantasy-Saga besteht bisher aus fünf dicken Bänden. Auch "Winds of Winter", der sechste Teil, der noch erscheinen soll, umfasst bereits mehr als 1000 Seiten, wie der Autor laut IGN.com im Podcast "Bangcast" verriet. Was nicht bedeutet, dass das Werk in den letzten Zügen ist. Im Gegenteil: Die Arbeit scheint zu stagnieren, denn schon im letzten Jahr nannte Martin bei LateNight-Host Stephen Colbert dieselbe Zahl und gab an, dass ihm noch etwa ein Drittel fehle, um den Teil zu beenden. Von vielen seiner Figuren wären die Geschichten bereits fertig entwickelt, wie es hieß.

Fortsetzung von "Game of Thrones" macht Probleme

Ob der Autor in der Zwischenzeit nicht doch an der Fortsetzung weitergearbeitet hat, ist unklar. Künstlerische Arbeit lässt sich bekanntlich schwer an Zahlen festmachen und beinhaltet viele überarbeitende und gedankliche Schritte, die weder zu messen noch auf dem Papier sichtbar sind. Trotzdem entsteht nun der Eindruck, dass sich nichts getan hat. Die Geduld vieler Fans wird damit noch mehr auf die Probe gestellt als ohnehin schon, vor allem angesichts Martins ursprünglicher Äußerung, wie lange er für den Roman brauchen würde: 2011 kündigte er nach dem Erscheinen von "A Dance with Dragons" an, dass "Winds of Winter" voraussichtlich 2014 erscheinen würde. Offenbar hat der 75-jährige sich stark verkalkuliert, denn aus drei sind inzwischen ganze 12 Jahre Wartezeit geworden.

Gegen die Vermutung, dass das mühsame Vorankommen seiner Arbeit mit seinem Alter zusammenhängt, hat sich der Schriftsteller mehrfach gewehrt. Von Altersmüdigkeit kann bei Ideen zu acht weiteren geplanten Spin Offs, die er 2022 anteaserte, auch nicht die Rede sein. Bestätigt wurde davon "Tales of Dunk and Egg" und auch eine dritte Staffel von "House of the Dragon" ist in Planung.

Schreiben hat für George R.R. Martin Priorität

Ist das Mitwirken an den Verfilmungen also der Grund dafür, dass einfach keine Zeit mehr bleibt, das Westeros-Universum auch in Büchern weiterzuentwickeln? Der Enttäuschung seiner Leser scheint sich George R. R. Martin bewusst zu sein, denn im Interview versichert er zumindest, dass das Schreiben an "Winds of Winter" für ihn nach wie vor über allem steht. Er kämpfe selbst damit, dass es so lange dauert und wünschte, er könne schneller schreiben. Warum das nicht funktioniert, scheint er selbst nicht zu wissen: "Aus welchen Gründen auch immer […]. Es ist hart."

Bevor es (vielleicht irgendwann) so weit ist und man den sechsten Teil der Saga in den Händen halten kann, steht im nächsten Jahr erstmal Staffel 2 von "House of the Dragon" in den Startlöchern: Die von HBO produzierte Serie soll im Sommer 2024 erscheinen.