Die erfolgreichste Serie aller Zeiten "Game of Thrones" fand 2019 ein wenig ruhmreiches Ende. Zahlreiche Zuschauer waren mit dem Ende unzufrieden, wenngleich Rekordbeträge für die sechs letzten Episoden ausgegeben wurden. Und doch will Sender HBO die Marke "GoT" weiter bedienen. Der Ableger "House of the Dragon" wird längst produziert, ein erster Clip wurde vor wenigen Wochen schon veröffentlicht. Zudem ist ein zweiter Ableger in Planung, der auf den Büchern "Dunk & Egg" basiert. Doch damit soll immer noch nicht genug sein. Wie Deadline berichtet, sind mittlerweile vier Spin-offs in Arbeit - einer wurde unterdessen schon wieder eingestellt. Ob  wirklich alle restlichen Projekte das Tageslicht erblicken, ist daher unwahrscheinlich.

"Game of Thrones" – Kommen noch vier Serien?

Deadline schrieb vor einigen Monaten, dass die drei Projekte folgende Arbeitstitel tragen würden: "9 Voyages" bzw. "Sea Snake", "Flea Bottom" und "10.000 Ships". Lediglich "Sea Snake" soll allerdings schon ernsthaft in den Produktionsanfängen stecken. Im Mittelpunkt steht hier Corlys Velaryon, der mit seinem Schiff Sea Snake die Meere von Westeros befährt. Dabei verschlägt es ihn an Orten wie Pentos, Lys, Tyrosh und in die nördlichen zugefrorenen Meere, wo es Eisberge so groß wie Berggipfel gibt.

"Flea Bottom" handelt hingegen von einem Armenviertel von Königsmund. Schon in "Game of Thrones" tauchte dieser Ort auf. Ser Davos zum Beispiel wurde hier geboren, ebenso Gendry, der uneheliche Sohn von König Robert. Wie der Hollywood Reporter jetzt allerdings berichtet, wurde das Projekt schon wieder eingestellt. Es war ohnehin jenes, das am wenigstens fortgeschritten war.

"10.000 Ships" erzählt wiederum die Geschichte von Prinzessin Nymeria, die eine vernichtende Niederlage im Zweiten Gewürzkrieg hinnehmen musste. Diese Ereignisse fanden rund 1.000 Jahre von jenen von "Game of Thrones" statt.

Nun ist noch von zwei weiteren Projekten die Rede. Eines soll ein Animationsfilm werden, während das andere eine Animationsserie sein soll. Diese widmet sich dem Goldenen Reich von Yi Ti, eine Region im Südosten der von George R.R. Martin erschaffenen Welt. Inspiriert wurde Yi Ti dabei vom Kaiserreich China, ähnlich wie Westeros vom europäischen Mittelalter entsprang.

Mit "House of the Dragon" ist im Hause HBO bereits eine ambitionierte und teure Serie aus dem Westeros-Kosmos in Arbeit. Dass nun wirklich gleich vier weitere Projekte grünes Licht erhalten, ist alleine schon aus finanzieller Sicht utopisch. Feststeht allerdings, dass Rechteinhaber HBO die Geschichten von George R.R. Martin auch langfristig weiterhin auf die Fernsehbildschirme bringen will. Das deckt sich mit der Aussage von Casey Bloys, dem Chief Content Officer von HBO und HBO max. Er sagte gegenüber Variety:

"'House of the Dragon' ist die einzige Serie, die wir gerade drehen. All die anderen befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung. Die Leute glauben, wir drehen momentan zehn Serien. Es gibt aber nur eine, die 2022 auf Sendung gehen wird. Wir werden sehen, wie die anderen Drehbücher sich machen."

"House of the Dragon" soll zunächst zehn Episoden umfassen.

George R.R. Martin hat einen neuen Vertrag

Damit die zahlreichen Spin-offs auch wirklich Fahrt aufnehmen, hat HBOMax mit dem "Game of Thrones"-Schöpfer George R.R. Martin einen Deal geschlossen. Wie unter anderem Deadline berichtet, geht es dabei um eine achtstellige Millionensumme. Die Fans stellen sich nun allerdings die Frage, was aus dem geplanten sechsten Band der "GoT"-Bücher wird. Darauf wartet man nämlich schon seit Jahren vergeblich. Martin selbst führte als Grund für die Verzögerung die "GoT"-Serie und damit verbundene Projekte an. Die Sorgenfalten der Buchanhänger dürften sich mit dem neuen Deal also noch einmal vertiefen.