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Game of Thrones: Hungerlöhne für das Sicherheitspersonal

Game of Thrones: Hungerlöhne für das Sicherheitspersonal
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Die Macher von "Game of Thrones" sollten ein großes Interesse daran haben, dass keine Informationen vorab an die Öffentlichkeit geraten. Doch warum bezahlen sie dann ihr Sicherheitspersonal so schlecht?

Es ist das alles beherrschende Thema vor dem Start der achten und letzten Staffel "Game of Thrones": Wie lassen sich Leaks, Spoiler und durchsickernde Informationen verhindern? Die Macher haben dafür eine Vielzahl von Vorkehrungen getroffen - wir berichteten ausführlich.

Doch nun berichtet The Belfast Telegraph, dass die Sicherheitsleute bei GoT "Hungerlöhne" verdienen. Wie passt das zusammen? Sind es nicht genau diese Mitarbeiter an den Drehorten, die dafür Sorge tragen sollen, dass sich keine ungebetenen Gäste Zugang zu den Schauplätzen verschaffen? Im Namen der Betroffenen äußerte sich Michael Mulholland, Organisator der im Vereinigten Königreich ansässigen Gewerkschaft GMB (General Municipal Boilermakers), gegenüber der nordirischen Zeitschrift zu einer Lohnreduktion:

"Winter ist noch immer hier für unsere Mitglieder, die bei Game of Thrones arbeiten. Sie haben miterlebt, wie ihre Bezahlung von 55 Pence [rund 64 Cent] über dem Mindestlohn auf 30 Pence [etwa 35 Cent] reduziert wurde. Nun wurden ihnen mickrige acht Pence pro Stunde extra angeboten. Es ist eine Beleidigung."
Der 2. Trailer zur 7. Staffel "Game of Thrones" HBO

Ungewöhnlich für eine solch erfolgreiche Serie

In Großbritannien wird ein Mindestlohn von 7,20 Pfund (ca. 8,30 Euro) für Arbeitgeber ab 25 Jahren gezahlt. Doch Michael Mulholland warf den Verantwortlichen um die "erfolgreichste Fernsehserie der Welt" Unverhältnismäßigkeit vor: "Wenn sie es sich leisten können, eine Million Pfund für den Bau einer Burg für Staffel 8 auszugeben, können sie es sich erlauben, unseren Mitgliedern eine angemessene Lohnerhöhung anzubieten."

Der für UK und Irland zuständige Einsatzleiter Kevin Scruby von der Sicherheitsfirma G4S verteidigte hingegen die "konkurrenzfähigen Lohnsätze" und verwies auf "andere Vorteile" sowie die von ihm behauptete Möglichkeit auf Langzeitanstellung und Möglichkeiten zur Karriereentwicklung.

Dennoch erscheint es als eine plausible Lücke im System, wenn Mitarbeiter ihre Unzufriedenheit so publik machen. Sind die Löhne also ein Grund dafür, weswegen immer wieder Informationen wie jüngst über die größte Schlacht der Serie an die Öffentlichkeit gelangen?