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Game of Thrones: Am Ende von Staffel 8 könnte Jon Westeros regieren

Game of Thrones Ende Staffel 8
Wird Jon das Schicksal seines historischen Vorbilds teilen und die sieben Königreiche versöhnen? Sender/Montage

Bei "Game of Thrones" scheint sich George R. R. Martin an historischen Vorbildern orientiert zu haben. Vieles spricht dafür, dass Jon am Ende der 8. Staffel die sieben Königreiche vereint.

Er schlug die Wikinger in die Flucht und vereinte erstmalig in der Geschichte Großbritanniens alle angelsächsischen Königreiche. Alfred von Wessex ist als "Alfred der Große" bekannt geworden, bis heute ist er der einzige König Englands mit einem solch wohlklingendem Namenszusatz.

Dass es sieben Königreiche waren, ist nicht die einzige Parallele zwischen "Game of Thrones" und Angelsachsen. Im späten 5. Jahrhundert hießen die wichtigsten Länder: Essex (Ostsachsen), Sussex (Südsachsen), Wessex (Westsachsen), Kent, Ostanglien, Merzien und Nordhumbrien. Zwar existierten auch kleine Reiche wie Bernizien oder Dumnonia, aber auch in der Fantasyserie müssen sich die Freys, die Boltons und etliche andere den großen Häusern von Westeros unterordnen.

Jons Parallele zu Alfred

Foto: Sender/Montage, Kit Haringtons Figur stellt sich dem Kampf im Norden und war damit bisher erfolgreich: In Staffel 7 halfen aber auch die Drachen von Daenerys
Die Herrschaftsstrukturen in "Game of Thrones" sind sehr offensichtlich an historische Machtverhältnisse angelehnt. Doch auch einzelne Ereignisse sind erstaunlich nah an dem, was in der Serie geschieht. So scheint die berühmt-berüchtigte Bluthochzeit aus der dritten Staffel, in der Freys und Boltons sich gegen Robb Stark verschwören, an das sogenannte "Black Dinner" im Jahr 1440 angelehnt zu sein. Damals wurde der schottische Herrscher James II. von Sir William Crichton und Alexander Livingston zu einem Abendessen der Versöhnung ins Schloss von Edinburgh eingeladen, doch am Ende gab es statt Speis und Trank den Kopf des gerade mal 16-jährigen James II.

Auch die Mauer im Norden hat ein historisches Vorbild: Die große Mauer des Nordens hieß in Angelsachsen Hadrianswall und war nicht das einzige Hindernis auf der Insel. Merzische Könige ließen im 8. Jahrhundert entlang der Grenze zu Briten und Kelten ebenfalls einen Wall errichten, der sich von Nord bis Süd durch das Land zog. In "Game of Thrones" schützt die Mauer im Norden ebenfalls die Zivilisation von Westeros vor den vermeintlich unzivilisierten Wildlingen.

Die größten Wildlinge in der Geschichte Großbritanniens waren die Wikinger. Sie sorgten Jahrhunderte lang für Verwüstung und Zerstörung, raubten ganze Landstriche aus und eroberten Teile des Landes. Womit wir wieder bei der vielleicht interessantesten Parallele wären: Der König von Wessex, Alfred (um 849–899) erinnert an Jon Schnee (Kit Harington). Er war es, der mit seinen Truppen den Kampf gegen die Wikinger aufnahm. So wie Jon es in "Game of Thrones" war, der die Bedrohung aus dem Norden erstnahm und sich als Lord Kommandant der Nachtwache dem Kampf gegen die Weißen Wanderer widmete.

Er besiegt die Armee und eint das Königreich

Foto: Sender, Spielt Kit Harington eine historische Figur? Jon Schnee könnte an Alfred den Großen angelehnt sein
Auch Alfred ließ sich nicht unterkriegen, trotz mehrfacher Niederlagen gegen die nordischen Eindringlinge kämpfte er "tapfer und hartnäckig weiter" - so heißt es in der Geschitsschreibung von Alfreds Biograf, dem Mönch Asser.

Tapfer und hartnäckig ist auch Jon. Kaum ein anderer Charakter in der Saga von George R. R. Martin kämpft so beherzt für das Gute, für die Menschheit auf Westeros. Wenn Kit Haringtons Figur am Ende als Kämpfer gegen den Nachtkönig siegen sollte, könnte er tatsächlich als fiktiver Wiedergänger von Alfred von Wessex identifiziert werden.

Die Geschichte Alfreds endete übrigens so: Er sorgte dafür, dass das "Erste Wikingerzeitalter" in den Gebieten des heutigen Englands zu Ende ging und vereinte die Angelsachsen erstmals weitgehend, indem er über große Teile der Insel herrschte. Es wirkt im Kontext von der so kompromisslosen Serie "Game of Thrones" fast illusorisch, aber ein Ende wie dieses wünschen sich viele Fans. Jon als der Erlöser, der die Sieben Königreiche nach einem erfolgreichen Kampf gegen die Bedrohung aus dem Norden vereint. Offiziell wurde Alfred der Große übrigens nie heiliggesprochen, dennoch verehrten ihn schon bald viele Menschen. Bis heute existiert ein gewisser Heiligenkult, der sich überliefert hat.

Seit der Auferstehung Jons in Staffel 6 ist auch er so etwas wie ein Heiliger. Sollten sich die "Game of Thrones"-Macher an historischen Vorbildern orientieren, hätten wir hiermit eine stichfeste Prognose für das Ende der 8. Staffel.