Beim Eurovision Song Contest wird jedes Jahr aufs Neue europaweit mitgefiebert, welches Land den Titel für den besten Musikbeitrag mit nach Hause nehmen darf. Das letzte Mal ging Deutschland 2011 als Siegerland hervor. Der Siegersong: Sattelite von Lena Meyer-Landrut, die heute nur noch als Lena auf die Bühne geht. Seit dem scheiden sich die Geister bei der Auswahl des deutschen Kandidaten und es kommt immer wieder die Frage auf, wie die Entscheidung überhaupt gefällt wird.
Wie wird der deutsche Kandidat ausgewählt?
Der Eurovision Song Contest selbst gibt den teilnehmenden Ländern ein paar Grundregeln mit auf den Weg. Natürlich handelt es sich um einen europaweiten Wettbewerb, weshalb auch nur Länder teilnehmen dürfen, die zum einen von der UNO als eigenständiger Staat anerkannt sind und außerdem muss das Land mindestens eine eigenständige Rundfunkstation haben, die der European Broadcasting Union (EBU) angehört. Sind Länder mit der EBU assoziiert, dürfen sie auch auf Einladung teilnehmen. Nur fünf Länder haben den Platz im Finale sicher, da sie den ESC mitfinanzieren: Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien, sowie das Siegerland des letzten Jahres. Insgesamt gibt es 26 Plätze im Finale, die durch Losverfahren aufgefüllt werden.
Zur Auswahl der Beiträge hat der Wettbewerb wenige Vorgaben. Früher musste der Beitrag noch in der Landessprache gesungen werden, heute ist das nicht mehr der Fall. Wichtig ist, dass alle Lieder extra für den ESC komponiert werden müssen und damit nicht vor dem 1. September des Vorjahres veröffentlicht worden sein dürfen. Alle anderen Regeln zum Vorentscheid setzt das Land selbst. Da die Entscheidung oftmals auf Unverständnis trifft, hat der NDR nun selbst erklärt, wie ausgewählt wird. Dieses Jahr sind insgesamt 700 Beiträge eingegangen, wovon einige vom NDR selbst angesprochen werden, andere allerdings ihre Beiträge selbst einreichen. Es gibt eine ESC-Redaktion, die eine Vorauswahl von 32 Beiträgen trifft, welche dann einer internationalen Expertenjury vorgelegt werden. Wie sich diese Expertenjury zusammensetzt, bleibt leider unklar. Zusätzlich soll es Live-Auditions beim NDR geben, aus denen nochmal eine unklare Anzahl an vielversprechenden Beiträgen hervorgeht.
Abgesehen davon gibt es noch einen zweiten Weg, den deutschen ESC-Song stellen zu dürfen: Die Wildcard-Sendung "Ich will zum ESC!" mit Rea Garvey und Conchita Wurst, wo wiederum 15 vielversprechende Kandidaten, für den ESC in Malmö ausgesucht werden. Letztendlich gibt es dann den großen Vorentscheid, wo eine Jury und das Publikum jeweils zu 50 % entscheiden, wer es wird. Auffällig ist auch, dass es sich oftmals um kleinere Künstler und Künstlerinnen handelt, die auch häufig an deutschen Castingshows teilgenommen haben, was vermutlich, zusammen mit den vergangenen 13 Niederlagen, auch zur Kritik an den Kandidaten führt. Dass das nicht die Regel ist, bestätigen Kandidaten wie Guildo Horn oder Stefan Raab. Zusammengefasst ist einiges am Auswahlverfahren mittlerweile bekannt, manche Details dennoch weiterhin unklar.
Deutschlands Kandidat 2024
Dieses Jahr ist die Entscheidung auf Isaak Guderian gefallen. Der Name ist aktuell eher unbekannt, obwohl der Junge vom Dorf bereits vor dem ESC bei zwei verschiedenen Castingshows mitgemacht hat. Große Bühnen ist der Ostwestfale nicht gewohnt, da er aktuell eher als Straßenmusiker auftritt. Mit seinem Song "Always on The Run" geht Deutschland dieses Jahr mit einem sehr ehrlichen und authentischen Song an den Start. Es bleibt spannend, ob Isaak den Titel nach Hause holen kann.