Kürzlich startete bei Netflix die neue Serie "The Queens Gambit" ("Damengambit"). Eine Drama-Serie nach dem gleichnamigen Roman von Walter Tevis aus dem Jahr 1983, rundum das Leben der jungen Schachmeisterin Beth Harmon (Anna Jay Taylor). Mit ihrer außergewöhnlichen Gabe mischt sie den Männerbetrieb im Schach auf und kämpft an der Seite von Adoptionsmutter-Alma (Marielle Heller) mit ihren Süchten.
Der Zuschauer beginnt die Reise mit Beth (Anya Taylor-Joy) als sie acht Jahre alt ist. Nach dem Tod ihrer Mutter wächst das junge Mädchen in den 1950er Jahren in einem Waisenhaus in Kentucky auf. Dort entdeckt sie durch den Hausmeister (Bill Camp) ihr außergewöhnliches Talent im Schachspiel und entwickelt eine Obzession dafür, mit dem Ziel Weltmeisterin zu werden. Ihre Bessenheit für das Schachspiel wird immer größer, jedoch steht ihr die im Heim erworbene Alkohol- und Drogenabhängigkeit im Wege.
Bald finden sich Beth und ihre Adoptionsmutter Alma (Marielle Heller) in einer ungewöhnlichen Mutter-Tochter-Beziehung wieder. Die beiden Frauen teilen Süchte und Leiden. Beth weiß, dass sie keine Einzelkämpferin sein kann, doch dann ist da noch ihre Sucht, zu der sie sich in Krisensituationen noch mehr nähert.
Dreharbeiten auch in Berlin
Neben Anya Taylor-Joy als "Beth" konnte Marielle Heller als Adoptionsmutter-"Alma" eine der Hauptrollen ergattern. Heller kehrte für die Drama-Serie erstmals wieder zurück ans Set und stand dieses Mal nicht hinter, sondern vor der Kamera. Einige Jahre lang stand die Schauspielerin nicht mehr im Rampenlicht und nahm auf dem Regiestuhl Platz. Auch mit dabei ist "Maze Runner"-Star Thomas Brodie-Sangster, der den narzisstischen US-Champion "Benny Watts" verkörpert.
Die Dreharbeiten zur Serie fanden bis Mitte August 2019 in Berlin und der kanadischen Stadt Toronto statt. Die Regie zur US-amerikanischen Drama-Serie führte Scott Frank. Geschaffen wurde die Sendung zusammen mit Allan Scott.
Die Stärke: Alles wird gezeigt und nicht nur unnötig erklärt
"Damengambit" ist eine Perle in der Flut an Netflix-Serien. In dem siebenteiligen Drama gibt es viel zu mögen und zu bewundern. Die "The Cut"-Autorin Sangeeta Singh-Kurtz denkt, dass die Serie eine feministische Botschaft hat und die Geschichte einer Emanzipation erzählt. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, warum die Serie sehenswert ist. Des Weiteren hebt sie hervor, dass die Serie rund um das "neurotische, drogenabhängige und ehrgeizige Genie" mit einer gewissen Mystik ausgestattet ist. Auch SZ-Autorin Theresa Hein bewertet die Hauptdarbietungen als erstklassig und findet, dass vor allem die Schachszenen fesselnd und dramatisch dargestellt wurden. Sie schreibt: "Es geht in dieser Serie vor allem ums Heranwachsen, um Hochmut und den tiefen Fall, natürlich. Und ums Gewinnen." Die Drama-Serie kommt also nicht nur bei den Schach-Fans sehr gut an. Selbst wer damit nichts anfangen kann, wird diese Serie mögen.