Abigail Barlow und Emily Bear sind auf TikTok dank ihrer "Bridgerton"-Videos berühmt geworden. Sie haben die Geschichte, die in der erfolgreichen Netflix-Serie erzählt wird, zu einem "inoffiziellen Musical" verarbeitet und als Album aufgenommen. "The Unofficial Bridgerton Musical" erfreute sich einer großen Aufmerksamkeit und konnte auch die Jury der Grammy Awards beeindrucken: 2022 hat die Produktion den Grammy für das beste Musical-Album gewonnen - und damit sogar "Cinderella" von Musical-Legende Andrew Lloyd Webber geschlagen.

Bridgerton: Netflix klagte wegen Urheberrechtsverletzung

Solange die zwei Künstlerinnen ihre Songs nur auf TikTok gesungen haben, hat das Netflix einfach als eine Fan-Aktion betrachtet. Sie organisierten aber in Washington auch ein ausverkauftes Konzert – und das ging Netflix zu weit.

Der Streaming-Gigant hat eine Klage gegen Barlow und Bear eingereicht: "In der Live-Show gab es mehr als ein Dutzend Songs, die wörtlich Dialoge, Charakterzüge und Ausdrücke, sowie andere Elemente aus Bridgerton, der Serie, kopieren.", so die Netflix-Anwälte. Die Zwei hätten geistiges Eigentum gestohlen, um eine eigene internationale Marke aufzubauen.

Barlow und Bear hätten außerdem damit geworben, dass sie die Marke "Bridgerton" mit Netflix' Genehmigung nutzen – was der Streaming-Anbieter jedoch bestreitet. Wie aus der Anklage hervorgeht, habe Netflix den Zwei eine Lizenz angeboten, sie hätten aber das Angebot nicht angenommen.

Keine Hommage, sondern Gier

Netflix' Anwälte behaupteten, dass Barlow und Bears auch eine Tournee planen, ein Termin im Royal Albert Hall in London sei schon geplant gewesen. Sie hätten auch vorgehabt Bridgerton-Fanartikel zu verkaufen. Dass sie die Serie am Anfang kopiert haben, sei also nicht der wichtigste Grund für die Anklage, sondern die Tatsache, dass sie damit Geld verdienen wollen.

Die Produzentin der Serie, Shonda Rhimes äußerte sich dazu: "Was als lustiges Feiern von Barlow und Bear in den sozialen Medien angefangen hat, wurde zum eklatanten Stehlen von geistigem Eigentum, einzig damit sie finanziell davon profitieren. Diese Marke wurde von Julia Quinn erschaffen und sie wurde durch die harte Arbeit unzähliger Individuen auf dem Bildschrim ins Leben gerufen. (...) Netflix kann nicht einfach zuschauen und Barlow und Bear erlauben, das zu tun."

Das geplante Konzert in London hat allerdings nicht mehr stattgefunden. Netflix verzichtet somit auf den Prozess.