Es ist nicht das erste Mal, dass Bedenken gegen die neue deutsche Netflix-Produktion "Skylines" laut werden. Bereits vor Veröffentlichung der Serie am 27. September gab Jan Lehmann, Musiker und Inhaber einer realen Plattenfirma mit dem Namen "Skyline Records", in einem Gespräch mit der FAZ an, er werde rechtlich gegen die Hip-Hop-Serie vorgehen.
Hintergrund ist das gleichnamige Label, "Skyline Records", in der Serie. Dem Rapper, er selbst produziert unter dem Namen "JMF", gehe es um die Markenrechte an Skyline Records. Sein Gießener Anwalt Andreas Milch meint, auch die Namens- und Persönlichkeitsrechte seines Mandanten seien gefährdet. Denn der wolle das Image seines Labels selbst bestimmen, in der Serie geht es auch um Drogengeschäfte unter dem Label "Skyline Records" und dies könne den Ruf der realen Plattenfirma beschmutzen.
Einstweilige Verfügung beim Landgericht Frankfurt
Doch Jan Lehmann und sein Anwalt hatten keinen Erfolg. Die Netflix-Serie um den Beat-Produzenten Jinn (Edin Hasanovic) ist seit zwei Wochen auf dem Streamingdienst verfügbar und wenig sprach bislang dafür, dass sich daran etwas ändert.
Nun gibt der Anwalt bekannt, dass am 8. Oktober beim Landgericht Frankfurt eine einstweilige Verfügung gestellt wurde. Gegenüber der BILD-Zeitung begründet Milch das rechtliche Vorgehen gegen Netflix so:
"Es melden sich viele Fans der Serie, die das Label Skyline Records für das Label aus der Serie halten. Was auch bedeutet, dass manche Zuschauer offensichtlich die Fiktion einer Serie nicht von der Realität unterscheiden können und das reale Skyline Records mit dem Label in der Serie assoziieren. Genau hier sehen wir, dass unsere Bedenken, die uns zum rechtlichen Vorgehen gegen die Serie ,Skylines‘ bewegt haben, bestätigt!"
Tatsächlich geht es in "Skylines", der Netflix-Serie, um Drogengeschäfte im großen Stil. Ardan (Erdal Yıldız), der ältere Bruder von Kalifa (Murathan Muslu), dem Gründer und erfolgreichsten Künstler von Skyline Records, zieht im Nebenraum des Hip-Hop-Kellers einen florierenden Heroinhandel auf. Da es laut Milch zur Verwechslung kommen könnte, urteilt der Anwalt: "Dies ist extrem rufschädigend!"
Eine Anfrage von TV SPIELFILM an Netflix blieb bislang unbeantwortet. Zu laufenden Verfahren äußert sich der Streamingdienst in der Regel aber ohnehin einsilbig. Die Vorwürfe dürfte Netflix auch weiterhin zurückweisen, wie bereits vor Start der Serie.