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Die Sage um König Artus und das Schwert Excalibur wurde schon unzählige Male quer durch die Geschichte wieder und immer wieder erzählt, ob in der Literatur oder auch im Kino. Was also sollte man dem Stoff denn noch Neues abgewinnen? Regisseur Joe Cornish, der sich nach seinem Langfilmregiedebüt "Attack the Block" und ganzen acht Jahren zurückmeldet, verlegt den klassischen Erzählstoff in die Gegenwart und lässt einen kleinen Jungen die legendäre Waffe herausziehen.
Dieses Mal ist es aber nicht einfach irgendein Felsen, sondern ein kaputter Pfeiler auf einer Baustelle mitten in der Stadt, wo Alex (Louis Ashbourne Serkis, Sohn von Andy Serkis) Excalibur vorfindet. Zuvor ist er noch vor fiesen Mitschülern geflüchtet, die ihn schikanieren wollten. Doch mit dem Schwert in seinem Besitz, bekommt Alex eine ganz neue Aufgabe im Leben - und zwar England vor den dunklen Machenschaften der wiedererstarkten Zauberin Morgana (Rebecca Ferguson) und ihren Schergen zu beschützen...
Die Sage um König Artus und das Schwert Excalibur wurde schon unzählige Male quer durch die Geschichte wieder und immer wieder erzählt, ob in der Literatur oder auch im Kino. Was also sollte man dem Stoff denn noch Neues abgewinnen? Regisseur Joe Cornish, der sich nach seinem Langfilmregiedebüt "Attack the Block" und ganzen acht Jahren zurückmeldet, verlegt den klassischen Erzählstoff in die Gegenwart und lässt einen kleinen Jungen die legendäre Waffe herausziehen.
Dieses Mal ist es aber nicht einfach irgendein Felsen, sondern ein kaputter Pfeiler auf einer Baustelle mitten in der Stadt, wo Alex (Louis Ashbourne Serkis, Sohn von Andy Serkis) Excalibur vorfindet. Zuvor ist er noch vor fiesen Mitschülern geflüchtet, die ihn schikanieren wollten. Doch mit dem Schwert in seinem Besitz, bekommt Alex eine ganz neue Aufgabe im Leben - und zwar England vor den dunklen Machenschaften der wiedererstarkten Zauberin Morgana (Rebecca Ferguson) und ihren Schergen zu beschützen...
Überzeugende Nachwuchsdarsteller
Die Geschichte von "Wenn du König wärst" ist trotz des neuen Gewandes natürlich eine alte bekannte, die um andere bewährte Erzählmuster wie die des Coming-of-Age-Films angereichert wird und dadurch ein zusätzliches, emotionales Fundament erhält. Dieses sorgt auch dafür, dass man mit den Figuren mitfiebern kann: Alex, aber auch seine Mitstreiter machen eine deutlich erkennbare Entwicklung durch, an deren Ende aus Feinden Freunde geworden sind und man gemeinsam gestärkt aus dem Abenteuer hervorgeht. Dabei muss man die darstellerischen Leistungen der Nachwuchsschauspieler lobend erwähnen, die durchaus Talent an den Tag legen und man darf schon gespannt sein, wie sie sich in Zukunft noch entwickeln werden.
An die Hand genommen
Dramaturgisch verläuft indes alles in recht geradlinigen und überraschungsfreien Bahnen. Man könnte dies vielleicht zielgruppengerecht nennen, denn inhaltlich sollte die Handlung niemanden vor allzu große Herausforderungen stellen und trotz vereinzelter finsterer Momente wird zu keiner Sekunde aus den Augen verloren, dass es sich hierbei um einen Kinderfilm handelt. Trotzdem kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass Cornish in seinem selbst verfassten Drehbuch ein wenig übertreibt: In regelmäßigen Abständen verbalisieren die Protagonisten das Geschehene und das, was noch kommt und ständig wird man vom Skript an die Hand genommen, bis es ein wenig zu viel der Erklärdialoge wird - hier wäre weniger durchaus mehr gewesen.
Maue Inszenierung
Zumindest stimmt beizeiten der Humor und die eingestreuten Aufnahmen der schönen Landschaft, durch die die Teeniegruppe läuft, lässt sogar ein wenig "Herr der Ringe"-Feeling aufkommen. Wenn am Ende dann eine ganze Schule von kleinen Knirpsen gegen eine Armee von Fantasiegestalten verteidigt wird, wirkt das sogar wie die kindgerechte Version der Schlacht von Helms Klamm. Das macht Spaß, denn es werden einige witzige Einfälle dargeboten.
Leider kann aber die Inszenierung in punkto Kreativität insgesamt nicht ganz mithalten. Klar, die erwähnten Landschaftsaufnahmen sind schön, aber darüber hinaus sieht "Wenn du König wärst" schrecklich uninspiriert aus und nervt auch mit fragwürdigen Entscheidungen: Nach einer kurzen Zeit fangen die ständig wiederholten und fast immer zur Gänze gezeigten Klatschrituale von Zauberer Merlin (Angus Imrie / Patrick Stewart) gewaltig an zu nerven - da hätten die Cutter ruhig noch ein wenig mehr dran schnippeln dürfen. Auch im großen Showdown kommt nicht alles ganz rund zusammen: Während ein vorheriges Pseudo-Finale noch adäquat dramatisch inszeniert wurde, lässt der finale Schlag am Ende zu wünschen übrig, da er fast schon beiläufig und zu schnell abläuft. Wenn man bedenkt, wie sehr sich die Handlung bis dahin zuspitzt, hätte man den großen Moment ruhig länger und größer auskosten dürfen - stattdessen aber geht alles in einem unübersichtlichen Effektegewitter unter, wobei auch noch Kamera und Schnitt den finalen Stoß nicht ansprechend ins Bild bekommen. Schade!
Und dennoch bietet "Wenn du König wärst" trotz der zwei Stunden Laufzeit kurzweilige Unterhaltung für jüngere Semester mit den richtigen Botschaften und sogar einem überraschend aktuellen Subtext: Die Alten hatten ihre Zeit, die junge Generation verändert und rettet die Welt, heißt es an einer Stelle. Passend dazu wirbt das deutsche Plakat mit "Ritter machen schulfrei" - die Parallelen zu den just in diesem Moment protestierenden Schülern bei den "Fridays for Future"-Demos wirken da geradezu prophetisch.
Fazit: "Wenn du König wärst" bietet solide Unterhaltung für die ganze Familie, die ästhetisch ruhig so viel Fantasie vertragen hätte, wie die Geschichte selbst.
Leider kann aber die Inszenierung in punkto Kreativität insgesamt nicht ganz mithalten. Klar, die erwähnten Landschaftsaufnahmen sind schön, aber darüber hinaus sieht "Wenn du König wärst" schrecklich uninspiriert aus und nervt auch mit fragwürdigen Entscheidungen: Nach einer kurzen Zeit fangen die ständig wiederholten und fast immer zur Gänze gezeigten Klatschrituale von Zauberer Merlin (Angus Imrie / Patrick Stewart) gewaltig an zu nerven - da hätten die Cutter ruhig noch ein wenig mehr dran schnippeln dürfen. Auch im großen Showdown kommt nicht alles ganz rund zusammen: Während ein vorheriges Pseudo-Finale noch adäquat dramatisch inszeniert wurde, lässt der finale Schlag am Ende zu wünschen übrig, da er fast schon beiläufig und zu schnell abläuft. Wenn man bedenkt, wie sehr sich die Handlung bis dahin zuspitzt, hätte man den großen Moment ruhig länger und größer auskosten dürfen - stattdessen aber geht alles in einem unübersichtlichen Effektegewitter unter, wobei auch noch Kamera und Schnitt den finalen Stoß nicht ansprechend ins Bild bekommen. Schade!
Und dennoch bietet "Wenn du König wärst" trotz der zwei Stunden Laufzeit kurzweilige Unterhaltung für jüngere Semester mit den richtigen Botschaften und sogar einem überraschend aktuellen Subtext: Die Alten hatten ihre Zeit, die junge Generation verändert und rettet die Welt, heißt es an einer Stelle. Passend dazu wirbt das deutsche Plakat mit "Ritter machen schulfrei" - die Parallelen zu den just in diesem Moment protestierenden Schülern bei den "Fridays for Future"-Demos wirken da geradezu prophetisch.
Fazit: "Wenn du König wärst" bietet solide Unterhaltung für die ganze Familie, die ästhetisch ruhig so viel Fantasie vertragen hätte, wie die Geschichte selbst.