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Weit vor "Avengers: Endgame": Wie Blade mit Wesley Snipes einst das MCU rettete

Avengers
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Er traf zwar noch nicht auf die Avengers, doch er hat sie bereits vor Jahren gerettet: Wäre der Daywalker Blade nicht derart erfolgreich gewesen, würde es heute wahrscheinlich kein MCU geben.

"Avengers: Endgame" brach 2019 sämtliche Rekorde und steht hinter "Avatar" auf Platz zwei der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Bis dorthin war es allerdings ein langer Weg. Nicht nur die 21 MCU-Filme, die zu "Endgame" hinleiten, sind dabei essenziell. Der Grundstein für das heutige Marvel-Universum wurde weit davor gelegt – von keinem geringeren als der Daywalker Blade.

Feuerwehrmann Blade

Foto: Verleih
"Blade" war der erste erfolgreiche Marvel-Film überhaupt und rettete den Konzern in mehrfacher Hinsicht. Wie der Insider berichtet, ging es dem Superhelden-Genre in den 90ern alles andere als gut. Mit Filmen wie "Batman Forever" oder einem nie veröffentlichten "Fantastic Four"-Film wurde ein Trash-Abenteuer nach dem anderen gedreht. Marvels verzweifelter Versuch "Howard – Ein tierischer Held" zum Kinoschlager zu machen, schlug sensationell fehl. Der Comic-Branche ging es nicht anders. Die Qualität ging vollkommen in den Keller. Infolgedessen blieb der Marvel Entertainment Group im Dezember 1996 nichts anderes übrig, als Insolvenz anzumelden.

Im Zuge der Neustrukturierung konnte man zunächst sämtliche Schulden loswerden, doch das Eigenkapital war anfangs natürlich übersichtlich. Man verscherbelte Lizenzen an Filmstudios, was man heute noch merkt ("X-Men" bei Fox, "Venom" bei Sony). Doch dann kam "Blade". Der Film spielte bei einer FSK-18-Bewertung weltweit über 130 Millionen US-Dollar ein – ein Riesen-Erfolg für Marvel, wenngleich nicht finanziell. Denn an Marvel selbst gingen nur 25.000 US-Dollar. Und dennoch: Der Daywalker zeigte der Welt, dass Marvel mit einem kaum bekannten Comic-Helden einen erfolgreichen Film produzieren kann. Die Frage war nun: Was kann Marvel dann erst mit einem bekannteren und beliebteren Helden anrichten?

Die Antwort kam mit den ersten "X-Men"- und "Spider-Man"-Filmen: 1,17 Milliarden US-Dollar brachten sie gemeinsam ein - Marvel war rehabilitiert. Doch ein Problem hatte noch immer Bestand: Für "X-Men" bekam Marvel gar nichts, für die ersten beiden "Spider-Man"-Filme nur 62 Millionen US-Dollar. Eine Lösung musste her – und zwar eine mutige. David Maisel, seinerzeit ein Talentsucher, pitchte den Marvel-Bossen 2003 eine simple Idee: "Produziert die Filme selbst und bekommt 100% der Einnahmen." Fünf Jahre später erschien "Iron Man", der Rest ist Filmgeschichte.

Von Blade werden die Fans übrigens auch bald mehr bekommen: Der zweifache Oscar-Preisträger Mahershala Ali wurde für die Neuauflage des Daywalkers - diesmal innerhalb des MCU - gecastet. In der Post-Credit-Scene von "Eternals" hatte er schon seinen ersten Auftritt.
Marvel Studios