Es war die Zeit, als kurz hintereinander zwei Amokläufe die Vereinigten Staaten erschütterten: In El Paso (US-Bundesstaat Texas) und Dayton (Ohio) hatte es am 3. und 4. August 2019 insgesamt 29 Tote gegeben. Noch bevor am 27. September die Horror-Satire "The Hunt" ihre Premiere erleben sollte, kritisierte der amtierende US-Präsident Donald Trump den Film. Aufgrund der Amokläufe stoppte Universal Pictures den Kinostart und verschob ihn auf März 2020.
Trump twitterte gegen "The Hunt"
Nur 48 Stunden nach einer ersten Testvorführung wurde der Drehbuchautor von "The Hunt", Damon Lindelof, im August 2019 von seinem Sohn mit dem Satz überrascht: "Der Präsident hat gerade über deinen Film getwittert." Wie USA Today berichtete, war sich Lindelof sicher, dass Trump den Film noch gar nicht gesehen haben konnte, und lachte zunächst darüber. Das Lachen sollte ihm aber vergehen, als er las, was Trump auf Twitter geschrieben hatte.
Auch wenn Trump den Filmtitel "The Hunt" nicht ausdrücklich erwähnte, twitterte der damalige US-Präsident, dass "der Film gemacht wurde, um ... zu entflammen und Chaos zu verursachen. Sie schaffen ihre eigene Gewalt und versuchen dann, anderen die Schuld zu geben. Sie sind die wahren Rassisten und sehr schlecht für unser Land!"
Gewaltorgie mit Hilary Swank
In "The Hunt" entführen liberale "Eliten" unter Leitung der geheimnisvollen Athena (Hilary Swank) konservative Menschen (unter anderem Emma Roberts und Ike Barinholtz), um sich mit ihnen zu "messen", sie zu jagen und zu töten.
Auch wenn die unterschiedlichen politischen Ansichten im Film mit viel Gewalt und Blutvergießen ausgetragen werden – Hauptdarstellerin Betty Gilpin ("GLOW") greift in ihrer Rolle der Crystal zur Waffe und wehrt sich allein gegen ihre mörderischen Verfolger – sagte Regisseur Craig Zobel in dem Interview, dass der Film Internetverschwörungen und die ideologische Spaltung der USA auf die Schippe nimmt.
Horror-Satire "The Hunt" macht sich über alle politischen Lager lustig
Es gehe bei "The Hunt" insbesondere um die Art und Weise, wie "Menschen vorschnell annehmen, dass sie die Überzeugungen von Menschen verstehen, die sie nicht kennen, nur weil sie 'das andere Team' sind", so Regisseur Zobel. Drehbuchautor Lindelof sieht "The Hunt" dem Bericht zufolge als "direkten Kommentar zu den Zeiten, in denen wir leben" und zu einem geteilten Land, egal wer im Oval Office sitze. "Der Film versucht zu sagen: ''Das ist es, was wir übereinander glauben. Man sagt Dinge in beiläufigen Gesprächen oder man benutzt eine gewalttätige Sprache, wenn man über die andere Seite spricht. Wir wollen euch zeigen, wie das in der Praxis aussieht."
Am Sonntagabend, 2. Juli 2023 um 23:20 Uhr hat "The Hunt" nun seine Free-TV-Premiere bei RTL.