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Versteckte Momente der Oscars 2022: Einige Sieger beschweren sich

Oscars 2022, Golden Hour, versteckte Kategorien
Jason Momoa moderierte eine Veranstaltung, die es zum Großteil nicht ins TV schaffte. Imago Images/Future Image

Die Oscars 2022 waren voller Überraschungen: Einige der ganz großen Gewinner gingen völlig an der Öffentlichkeit vorbei, denn ihr Sieg und die Dankesreden wurden nicht gezeigt.

Es war eine bizarre Oscar-Nacht in mehrfacher Hinsicht. Natürlich reden heute früh alle über Will Smiths Angriff auf offener Bühne gegen Chris Rock. Dazu gibt es bereits etliche, gemischte Reaktionen aus Hollywood. Andere Sachen fielen aber ebenso deutlich auf: Der Gewinner für den "Besten Film" war eine Überraschung und dass einige Kategorien nicht in der Live-Übertragung vergeben wurden, sondern in einer aufgezeichneten Veranstaltung abseits der großen Verleihung sorgte schon im Vorfeld für Ärger. Mit dem Ziel die ganze Veranstaltung kürzer und reibungsloser zu machen, wurden Kategorien wie "Bester Soundtrack" und "Bester Schnitt" aussortiert. Zahlreiche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Filmindustrie beklagten sich. Das Portal Indiewire berichtet, was bei der Vergabe passierte, das es nicht in die Live-Übertragung geschafft hat.

Oscars 2022: Genervte Gewinner

Bereits am Nachmittag wurden acht Oscars bei der sogenannten "Golden Hour" verliehen, wie die Veranstalter die neue Verleihung nannten. Die Veranstaltung wurde von niemand Geringerem als Jason Momoa und Josh Brolin moderiert. Bestes Make-up und Haarstyling, Bester Schnitt, Bester Sound, Bester Soundtrack, Bestes Produktionsdesign, Bester Kurzfilm, Bester animierter Kurzfilm und Bester Dokumentarkurzfilm. Nicht unbedingt unwichtige Preise, wenn man bedenkt, wie relevant ein guter Soundtrack oder Schnitt für einen Film sein kann. Einige Momente der kleineren Verleihung wurden in die TV-Übertragung eingespielt, andere nicht, wie der Journalist Chris Lindahl berichtet, der bei der Veranstaltung dabei war.

Die Gewinner der "Golden Hour" äußerten sich demnach kaum zu dem neuen Format, nur Linda Dowds, die für den Film "The Eyes of Tammy Faye" den Oscar für bestes Make-up und Haarstyling bekam, beschwerte sich: "Es gibt zehntausende Handwerker wie uns, die jeden Tag zur Arbeit kommen, lang und hart schuften müssen und die nie die Möglichkeit für so eine Anerkennung haben. Ich hoffe einfach, dass jeder sich jeden Tag am Set einen Moment nimmt, um sich die Menschen anzusehen, die so hart arbeiten." Dafür bekam sie tosenden Applaus, so Lindahl.

Bei der Presseveranstaltung im Anschluss an die Oscars machte sich Joe Walker, der für "Dune" den "Besten Schnitt"-Oscar bekam, über die Situation lustig: "Will mich niemand zu der Ironie befragen, dass meine Dankesrede für den ‚Besten Schnitt‘ rausgeschnitten wurde?" Die Veranstalter sorgten außerdem dafür, dass keiner der anwesenden Journalisten Fragen zu dem Vorfall zwischen Will Smith und Chris Rock stellen durfte.