Der Glamour ist zurück in Hollywood! Im Dolby Theatre gaben sich endlich wieder die Stars der Filmbranche auf dem roten Teppich die Klinke in die Hand.
Auf dem roten Teppich zeigten sich einige Schauspielerinnen und Schauspieler mit blauen Bändern mit der Aufschrift "WithRefugees", um Solidarität im Ukraine-Krieg zu zeigen. So etwa Schauspielerin Jamie Lee Curtis, die im Gespräch mit Steven Gätjen von ProSieben sagte: "Falls hier eine Person ist, die nicht die Ukraine unterstützt, schicke sie her... sage ihnen, dass sie zu mir kommen sollen."
Beyoncé eröffnet die Preisverleihung
Zwischenfall bei der Preis-Verleihung
Alle Gewinner im Überblick
Bester Film: "Coda"
- "Belfast"
- "Drive my Car"
- "Don't Look Up"
- "Dune"
- "King Richard"
- "Licorice Pizza"
- "Nightmare Alley"
- "The Power of the Dog"
- "West Side Story"
Beste Hauptdarstellerin: Jessica Chastain ("The Eyes of Tammy Faye")
- Olivia Coleman ("Frau im Dunkeln")
- Penélope Cruz ("Parallele Mütter")
- Nicole Kidman ("Being the Ricardos")
- Kristen Stewart ("Spencer")
Favoritin Jessica Chastain erhält die Trophäe für ihre Rolle als evangelikaler Fernsehstar in "The Eyes Of Tammy Faye" – es ist ihr erster Oscar.
Bester Hauptdarsteller: Will Smith ("King Richard")
- Javier Bardem ("Being the Ricardos")
- Benedict Cumberbatch ("The Power of the Dog")
- Andrew Garfield ("Tick, Tick…Boom!")
- Denzel Washington ("Macbeth")
Will Smith gewinnt mit der Rolle als ambitionierter Vater der US-Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams im Film "King Richard" seinen ersten Oscar. In seiner Dankesrede weint der Schauspieler und entschuldigt sich bei der Academy – wohl wegen des vorangegangenen Schlages an Chris Rock. "Ich hoffe, sie lädt mich wieder ein", so Smith über die Academy. Außerdem spricht er darüber, wie wichtig es ihm ist, Menschen, die ihm etwas bedeuten, zu verteidigen. Eine Anspielung darauf, dass er Chris Rock schlug, weil er seine Frau beleidigte?
Beste Regie: "The Power of the Dog", Jane Campion
- "Belfast", Kenneth Branagh
- "Drive my Car", Ryūsuke Hamaguchi
- "Licorice Pizza", Paul Thomas Anderson
- "West Side Story", Steven Spielberg
Die Neuseeländerin Jane Campion hat den Oscar für die beste Regie erhalten. Sie wurde als erste Frau überhaupt zum zweiten Mal für einen Regie-Oscar nominiert.
Bester Song: "No Time to Die" aus "No Time to Die" von Billie Eilish und Finneas O'Connell
- "Be Alive" aus "King Richard" von DIXSON und Beyoncé Knowles-Carter
- "Dos Oruguitas" aus "Encanto" von Lin-Manuel Miranda
- "Down to Joy" aus "Belfast" von Van Morrison
- "Somehow You Do" aus "Four Good Days" von Diane Warren
Bester Kurzfilm: "The Long Goodbye", Aneil Karia und Riz Ahmed
- "Ala Kachuu – Take and Run", Maria Brendle und Nadine Lüchinger
- "The Dress", Tadeusz Łysiak und Maciej Ślesicki
- "On my Mind", Martin Strange-Hansen und Kim Magnusson
- "Please Hold", K.D. Dávila und Levin Menekse
Auch die deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin Maria Brendle war für den besten Kurzfilm nominiert, ging aber leider leer aus. Ihr Film "Ala Kachuu - Take and Run" macht auf den kirgisischen Brauch des Brautraubes aufmerksam.
Bester fremdsprachiger Film: "Drive my Car" (Japan)
- "Flee" (Dänemark)
- "Die Hand Gottes" (Italien)
- "Lunana: Das Glück liegt im Himalaya" (Bhutan)
- "Der schlimmste Mensch der Welt" (Norwegen)
BESTER NEBENDARSTELLER: TROY KOTSUR ("CODA")
• Ciarán Hinds ("Belfast")
• Jesse Plemons ("The Power of the Dog")
• J.K. Simmons ("Being the Ricardos")
• Kodi Smit-McPhee ("The Power of the Dog")
Der US-Amerikaner Troy Kotsur ist der zweite taube Schauspieler überhaupt, der einen Oscar entgegennehmen darf. Kotsur ist sichtlich gerührt und der ganze Saal freut sich mit ihm – die Gäste geben den Applaus in Gebärdensprache.
BESTE VISUELLE EFFEKTE: "DUNE" (U.A. GERD NEFZER)
• "Free Guy", Swen Gillberg, Bryan Grill, Nikos Kalaitzidis und Dan Sudick
• "No Time to Die", Charlie Noble, Joel Green, Jonathan Fawkner und Chris Corbould
• "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings", Christopher Townsend, Joe Farrell, Sean Noel Walker und Dan Oliver
• "Spider-Man: No Way Home", Kelly Port, Chris Waegner, Scott Edelstein und Dan Sudick
Der deutsche Spezialeffekte-Experte Gerd Nefzer hat für das Science-Fiction-Drama "Dune" bereits als zweiter Deutscher an diesem Abend einen Goldjungen überreicht bekommen. Der gebürtige Schwabe holte bereits 2018 für "Blade Runner 2049" eine der begehrten Trophäen. Nur seine Dankesworte konnte er nicht mehr vollständig loswerden - als er nach seinem Kollegen gerade zu einem "Dankeschön" ansetzte, spielte die Academy Musik ab und drehte das Mikro leise. Nefzer nahm es mit Humor, zuckte mit den Schultern - und verließ mit seinen Mitsiegern die Oscar-Bühne.
Später wurde er gefragt, was er auf der Bühne in seiner Dankesrede sagen wollte, als ihm die Musik ins Wort fiel. Er hätte natürlich gerne einige Worte in Deutsch an seine geliebte Heimat gerichtet, sagte er auf Englisch - und fügte grinsend hinzu: "Das ist wunderbar". Den Oscar-Gewinn wollte er jetzt auf einigen Partys in Hollywood feiern. "Die Nacht ist lang", grinset Nefzer - aber sie müssten morgen schon wieder nach Deutschland zurückfliegen.
BESTE NEBENDARSTELLERIN: ARIANA DEBOSE ("WEST SIDE STORY")
• Jessie Buckley ("Frau im Dunkeln")
• Judi Dench ("Belfast")
• Kirsten Dunst ("The Power of the Dog")
• Aunjanue Ellis ("King Richard")
Der Oscar geht an Favoritin Ariana DeBose für ihre Rolle im Musical-Remake "West Side Story" von Steven Spielberg.
BESTE FILMMUSIK: "DUNE", HANS ZIMMER
• "Don't Look Up", Nicholas Britell
• "Encanto", Germaine Franco
• "Parallele Mütter", Alberto Iglesias
• "The Power of the Dog", Jonny Greenwood
Filmkomponist Hans Zimmer hat seine Oscar-Ehrung für die Filmmusik zu "Dune" in der Nacht zu Montag in einer Hotelbar in Amsterdam gefeiert. Der 64-Jährige twitterte ein Foto von sich im weißen Frottee-Bademantel und mit einer Oscar-Statue und schrieb dazu auf Englisch: "Es ist 2 Uhr nachts in Amsterdam und meine Tochter Zoë hat mich geweckt, um in die Hotelbar zu gehen. Wow!!" Danach twitterte er ein Video aus dieser Hotelbar, in dem er sich unter lautem Jubel aus dem Hintergrund vor allem bei den "Dune"-Musikern bedankt, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. Und er dankte "Dune"-Regisseur Denis Villeneuve, den er als seinen "Seelenverwandten" bezeichnete.
Der in Frankfurt geborene Zimmer tourt derzeit durch Europa und hatte am Sonntagabend mit seinem Orchester ein Konzert in Amsterdam geplant, sodass er nicht zur Oscar-Gala nach Hollywood kommen konnte. Der Oscar für "Dune" ist seine zweite Auszeichnung der US-Filmakademie - in den 1990ern war er bereits für die Musik zum Disney-Zeichentrickfilm "Der König der Löwen" geehrt worden.
Bester Film
• "Belfast"
• "Coda"
• "Drive my Car"
• "Don't Look Up"
• "Dune"
• "King Richard"
• "Licorice Pizza"
• "Nightmare Alley"
• "The Power of the Dog"
• "West Side Story"
"The Power of the Dog" könnte die erste Produktion des Streamingdienstes Netflix werden, die einen Oscar als bester Film bekommt. Der Film mit dem Briten Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle gewann in dieser Kategorie unter anderem bereits bei den Golden Globes und den Bafta Awards. Das Rennen ist dennoch offen. Auch dem Gute-Laune-Film "Coda" und dem Schwarz-Weiß-Epos "Belfast" des britischen Filmemachers Kenneth Branagh werden Chancen eingeräumt.