Bei Buchverfilmungen ist es meist gar nicht anders möglich, als bestimmte Stellen umzuändern oder zu kürzen. So geschah es auch bei den vier "Twilight"-Büchern, auf denen die fünfteilige Filmreihe basiert. Doch einige Abweichungen waren so deutlich, dass sie die Handlungen oder Charaktere gänzlich veränderten. Die fünf extremsten Fälle findet ihr hier:
Bella sagt Edward erstmals, dass er ein Vampir ist
Die Szene, in der Bella im Wald von Edward aufgefordert wird, ihre Gedanken laut auszusprechen, ist einer der intensivsten Momente der Filmreihe. Als sie endlich sagt: "Du bist ein Vampir", stellt ihr Edward seine Stärke und seine Schnelligkeit unter Beweis. Doch im Buch passiert das weniger dramatisch. Dort recherchiert Bella erst eine Weile für sich und offenbart Edward ihre Erkenntnisse im Auto auf dem Rückweg von Port Angeles nach Forks.
Deutlich weniger spannend, klar, aber die Szene im Buch passt doch bedeutend besser zu den Charakteren, zur ruhigen und nachdenklichen Edward und dem sensibel-unterstützendem Edward.
Die private Geschichte der Alice Cullen
Bei den "Twilight"-Filmen gab man sich große Mühe, viel von den Hintergrundgeschichten der Figuren einfließen zu lassen. Einzig jedweden Background von Alice Cullen schnitt man gnadenlos raus – dabei ist die Geschichte von Alice in den Romanen ziemlich wichtig für den fortschreitenden Plot. Dort erfährt man, dass Alice einst in ein Irrenhaus gesteckt wurde, da sie Visionen der Zukunft hatte. Als sie dort von James belästigt wurde, half ein befreundeter Vampir ihr, indem er sie verwandelte.
Als Bella also zum Ziel von James wird, hat Alice eine persönliche Form der Involvierung in diese Geschichte, von der man in den Filmen allerdings nix erfährt.
Eigentlich spielen Bellas Freunde eine Rolle
Keine Frage: In den Büchern und in den Filmen ist Bella sozial nicht allzu gut aufgestellt, und ihr Leben dreht sich sehr schnell einzig und allein um Edward. Doch in den Romanen ist Bellas Freundesgruppe sehr viel prominenter. Zwar sieht man auch in den Filmen vereinzelt Szenen mit Jessica, Angela, Eric und Mike, doch mehr als Stichwortgeber sind diese Charaktere auf der Leinwand allesamt nicht.
In den Vorlagen hat Bella aber mit jeder dieser Figuren interessante eigene Handlungsstränge, auf welche die Drehbuchautoren aber nur zu gern verzichteten.
Bellas Baby – im Buch ist es weniger unangenehm
Als der finale "Twilight"-Film "Breaking Dawn: Teil 2" rauskam, gab es viel Kritik für den Nebenplot, in dem Werwolf Jacob erklärt, dass er auf Bellas neugeborene Tochter Renesmee geprägt wurde (was so viel heißt wie: Sie ist seine Seelenverwandte). Zurecht wurde mokiert, dass hier ein Erwachsener eine romantische Beziehung zu einem Baby aufbauen will. Im Buch ist diese Geschichte immer noch schräg, aber nicht ganz so abgedreht.
Die Bücher erklären deutlich ausführlicher, wie diese Prägung funktioniert und was sie bedeutet. So wirkt der Twist um Jacob und Renesmee zwar immer noch gewöhnungsbedürftig, aber nicht mehr so offenkundig daneben.
Die finale Schlacht ist eine reine Erfindung der Filme
Die große Kampfszene, mit der "Breaking Dawn: Teil 2" endete, war ein verdienter Actionhöhepunkt für das Finale der "Twilight"-Saga. Zugleich war er aber auch eine Erfindung der Filme, denn in den Büchern kommt diese Schlacht nie vor. Alice und Jasper kehren bloß von einer Mission zurück und haben einen Vampir-Mensch-Hybriden an Bord, was die Volturi beruhigt. Für den Film musste es natürlich mehr knallen, also kommt es dort zum Kampf.
Doch auch der stellt sich als nicht real vor, sondern als Vision von Alice, als Worst-Case-Szenario, welches dann doch noch abgewendet werden kann. Eine eigenwillige, wenngleich spektakuläre Entscheidung.