Dass ein großes Budget kein Garant für einen erfolgreichen Film ist, lässt sich am Beispiel von "Speed 2 – Cruise Control" exemplarisch demonstrieren.
Für den Vorgänger "Speed" aus dem Jahr 1994 wurden lediglich 30 Millionen US-Dollar Produktionskosten veranschlagt. Der Film spielte aber weltweit 350 Millionen US-Dollar ein.
Bei "Speed 2 – Cruise Control" wollten die Produzenten diesen Erfolg wiederholen. Dafür griffen sie richtig tief in die Tasche. Die Produktionskosten für den Actionstreifen aus dem Jahr 1997 werden auf 160 Millionen US-Dollar geschätzt. Weltweit spielte der Film an den Kinokassen jedoch lediglich 165 Millionen US-Dollar ein. Es gab mehrere Auslöser für die exorbitant hohen Produktionskosten. Eine Actionszene ging dabei besonders ins Geld.
Darum war die Stuntszene bei "Speed 2 – Cruise Control" so teuer
Im großen Finale von "Speed 2 – Cruise Control" fährt das Kreuzfahrtschiff, mit dem Annie (Sandra Bullock) und Alex (Jason Patric) eigentlich eine romantische Reise unternehmen wollten, auf den Hafen der Karibikinsel St. Martin zu. Doch anstatt am Kai anzulegen, nimmt das Schiff Kurs auf die Hafenpromenade, um sich dann in das beschauliche Städtchen einzufräsen. Erst an einem Kirchturm kommt es zum Stehen.
Diese Verwüstung hatte ihren Preis. Es musste nicht nur der Rumpf des echten Kreuzfahrtschiffes, sondern auch eine Nachbildung der Hafenstadt erschaffen werden. Der Schiffsnachbau wurde dann auf Unterwasserschienen in die Stadtkulisse bewegt. Die Gesamtkosten für die aufwendige Szene beliefen sich auf 25 Millionen US-Dollar. Damit war den Filmmachern der bisher teuerste Filmstunt aller Zeiten gelungen. Der Erfolg für "Speed 2 – Cruise Control" stellte sich aber trotzdem nicht ein.
Goldene Himbeere für "Speed 2 – Cruise Control"
Nicht nur das Kinopublikum hatte wenig Lust, die Fortsetzung von "Speed" zu sehen. Auch die Kritik war alles andere als begeistert. So erhielt "Speed 2 – Cruise Control" 1998 die Goldene Himbeere als "schlechteste Fortsetzung" und war zudem in den Kategorien "schlechteste Schauspielerin", "schlechtester Regisseur", "schlechtester Original-Song", "schlechtester Film", "schlechtestes Leinwandpaar", "schlechtestes Drehbuch" und "schlechtester Nebendarsteller" für den Negativpreis nominiert.
Offenbar nicht ganz zu Unrecht stellen die Kritiker des "Spiegel" damals fest: "Verlass ist allein auf das diabolische Zähneblecken des Starschurken Willem Dafoe und natürlich auf Sandra Bullock vergnügtes Meckern."
Bullock hatte an den erheblichen Produktionskosten für "Speed 2 – Cruise Control" übrigens ebenfalls ihren Anteil. Ihre Gage wird auf 12,5 Millionen US-Dollar geschätzt. Beim ersten Teil hatte sich die Schauspielerin noch mit 500.000 US-Dollar begnügt.