Ausgerechnet an seinem Geburtstag schlittert Freddy Schenk (Dietmar Bär) in ein Desaster: Nachdem die nackte Leiche des Teenagers Jan an einem See gefunden wurde, befragt der Kommissar mit Kollege Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) die Mitschüler des Opfers.
An Außenseiter Paul (Thomas Prenn), Sportler Robin (Justus Johanssen), Schnösel Lennart (Moritz Jahn) und der lasziven Nadine (Emma Drogunova) beißen sich die Ermittler die Zähne aus, finden aber heraus, dass Jan schwul war und gemobbt wurde. Auf dem Schulhof kommt es zum Streit – und kurz darauf taucht im Netz ein Video auf, das Schenk als Mädchen-Grapscher darstellt und ihn auf dem Revier in ernste Schwierigkeiten bringt. Unterdessen führt eine Dating-App für Schwule, bei der Jan angemeldet war, Ballauf auf die Spur des jungen Farid (Karim Günes)…
Mobbing, Homophobie und ein bisschen #MeToo: Die Kölner Cops arbeiten sich an schwierigen und brisanten Themen ab, setzen dem bedrückenden Szenario aber eine fast rührende Loyalität zueinander entgegen. Der Krimi hat die ein oder andere Überraschung in petto – und dank der größtenteils unsympathischen, etwas stereotyp gezeichneten Schülermeute gratuliert man sich am Ende selbst, wenn man seinen Abschluss schon in der Tasche hat.
Köln: Die "sozialkritische Abteilung des Tatort"
"Reinpassen muss man", stellt Freddy Schenk resigniert fest, als er im aktuellen "Tatort: Kein Mitleid, keine Gnade" den eisigen Gegenwind der Kollegen zu spüren bekommt. Doch einer hält zu ihm: Kollege Max Ballauf.
Das Team Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt startet mit seinem 77. Fall eng verbunden in sein 23. Dienstjahr. Die Kölner gehören zu den beliebtesten "Tatort"-Teams. Im Ranking nach Einschaltquote belegten sie 2019 mit durchschnittlich 10,17 Millionen Zuschauern den zweiten Platz hinter den Allzeitlieblingen Thiel und Boerne aus Münster.
Der WDR produziert im Schnitt drei Kölner Fälle pro Jahr, die Bär als "sozialkritische Abteilung" beim "Tatort" bezeichnet.