Freunde des gepflegten Grusels überall auf der Welt dürften sich "Suspiria" schon längst ganz groß notiert haben. Die Neuverfilmung von Dario Argentos gleichnamigen Klassiker wird schon bald in die Kinos kommen und dann für jede Menge Gänsehaut sorgen. Schon jetzt haben die schockierten Reaktionen auf eine erste Szene sowie die Tatsache, dass Hauptdarstellerin Dakota Johnson nach Ende der Dreharbeiten in Therapie gehen musste, für Aufsehen gesorgt und die Vorfreude sicher enorm gesteigert. Regisseur Luca Guadagnino ("Call Me By Your Name") hat jetzt im Gespräch mit The Hollywood Reporter noch einen draufgesetzt.

So verstörend wie es nur geht

Was können Kinogänger von "Suspiria" erwarten? Die ersten Trailer haben sicherlich einen guten Vorgeschmack darauf gegeben, aber Guadagnino nach soll der Gruselstreifen als "gnadenlose Erfahrung" wahrgenommen werden, die sich "ihren Weg ganz tief unter die Haut bis zum Rückrat" bahnt. "Ich möchte, dass der Film sich als das verstörendste Erlebnis herausstellt, das man haben kann. Es geht darum, in eine Welt voller Aufruhr und kompromissloser Dunkelheit einzutauchen."

Details zum Inhalt

Auf billigen Schocks und einfachen Nervenkitzeln soll sich "Suspiria" allerdings nicht ausruhen, denn inhaltlich soll es einiges zu erzählen geben: "In gewisser Weise geht es darum, wie man sich in der Beziehung zwischen Mutter und Tochter verhält und was passiert, wenn dieses Machtgefüge auf den Kopf gestellt wird", erklärte der Filmemacher. "Dies sind Dinge, die schon immer Teil meines Lebens waren, als ich aufgewachsen bin. Ich denke, in jedem Film versucht man Metaphern oder erzählerische Mittel zu finden, um die Dinge zu kommunizieren, die einem am nächsten sind."

Im Horror-Remake geht es um eine amerikanische Studentin (Johnson), die eine renommierte Tanzschule besucht und die wiederum von finsteren Hexen betrieben wird. Für Guadagnino sind die mythischen Gestalten von großem Interesse: "Ich denke, ein Hexenzirkel geht immer mit einer Idee von Solidarität einher", erklärte der Regisseur. Historisch gesehen ginge es bei Hexen stets darum, Frauen wieder neu zu ermächtigen, doch das sei von der Geschichtsschreibung pervertiert worden. Guadagnino sei jedenfalls an all diesen Aspekten interessiert und glaubt zudem an die Fähigkeit von Frauen, Stärke in der Gemeinschaft zu finden und sich gegen die Opferrolle zu wehren.

"Suspiria" wird ab dem 15. November 2018 in hiesigen Kinos zu sehen sein.