"Yippie-Yah-Yeah Schweinebacke!" Jeder Filmfan kennt diesen Spruch und weiß, wann und in welchem Film er fiel und wer ihn gesagt hat. Die Rede ist natürlich von "Stirb Langsam", dem Actionfilmklassiker von 1988, der ganz sicher ein Weihnachtsfilm ist und auch in diesem Jahr zum umfangreichen TV-Programm an den Feiertagen gehört.

34 Jahre ist der Film schon alt und hat seitdem bislang vier weitere Fortsetzungen nach sich gezogen. Für viele des damaligen Schauspielensembles markierte "Stirb Langsam" einen Wende- und Höhepunkt in ihrer Karriere, mit dem sie bis heute in Verbindung gebracht werden. Aber was ist aus den Stars von einst geworden?

Bruce Willis

Fangen wir doch direkt mit Hauptdarsteller Bruce Willis an, der als John McClane in "Stirb Langsam" seinen großen Durchbruch feierte. In den Jahrzehnten danach gab er die Rolle noch in jeder weiteren Fortsetzung und auch noch in einem sehr sehenswerten Werbespot für Autobatterien. Doch wenngleich dies bis heute seine Paraderolle geblieben ist, stellte er schon oft in anderen Werken sein Talent unter Beweis.

Neben zahlreichen anderen Actionkrachern wie zum Beispiel "Last Man Standing" oder "Tödliche Nähe" brillierte Willis auch in komödiantischen wie dramatischen Rollen. In "Der Tod steht ihr gut" durfte er besonders schräg aufdrehen, im Erotikthriller "Color of Night" zog er komplett blank und auch zum Mega-Kultfilm "Pulp Fiction" trug er bei. Unvergessen bleiben aber auch leisere, nuancierte Darbietungen wie in "The Sixth Sense" oder "Unbreakable", die beide von M. Night Shyamalan inszeniert wurden.

Unzählige weitere Highlights finden sich ebenfalls in seiner Filmographie, doch seit einiger Zeit werden diese immer seltener. Stattdessen nimmt der Star schon seit mehreren Jahren immer öfter auch billig produzierte Stangenware an, die es dann noch nicht einmal in die Kinos schafft und die auch oft von vernichtenden Kritiken begleitet wird.

Im Frühjahr 2022 gab der Star seine Aphasie-Erkrankung und damit verbunden sein Karriere-Ende bekannt.

Alan Rickman

Mit seiner Darbietung als Obergangster Jack Gruber ("Hans" im englischen Original) schuf Alan Rickman einen der besten Fieslinge der Filmgeschichte, der locker in einem Atemzug mit anderen legendären Bösewichten wie Darth Vader oder Col. Kurtz genannt werden darf. Auf diese frühe schauspielerische Meisterleistung in seiner Karriere ruhte sich Rickman aber nicht aus, sondern nutzte sie für eine äußerst erfolgreiche Karriere, in der große Blockbuster genauso Platz hatten wie oscarpreisgekrönte Dramen.

Schon 1991 war er als Sheriff von Nottingham wieder ein Böser in "Robin Hood – König der Diebe" nebst Kevin Costner und Morgan Freeman, 1995 spielte er zudem in "Sinn und Sinnlichkeit" von Regiemeister Ang Lee. In "Michael Collins" war Rickman zusammen mit Liam Neeson und Julia Roberts zu sehen und schob 1997 mit "The Winter Guest" sein Debüt als Regisseur und Drehbuchautor ein. Sehr witzig konnte er übrigens auch sein, was er zum Beispiel 1999 in "Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall" bewies.

2001 übernahm Rickman dann die Rolle, für die ihn eine ganze jüngere Generation besonders in Erinnerung behalten wird: die als Severus Snape in "Harry Potter und der Stein der Weisen". In dem Part war er auch in allen Fortsetzungen zu sehen. Zwischendrin war er aber an vielen weiteren Dauerbrennern beteiligt, wie "Tatsächlich… Liebe", "Per Anhalter durch die Galaxis" oder auch "Sweeney Todd: Der teuflische Barbier aus der Fleet Street" an der Seite von Johnny Depp.

Leider bleiben allen Fans weitere Karriere-Höhepunkte von Alan Rickman verwehrt. Der Mime ist 2016 im Alter von 69 Jahren verstorben.

Bonnie Bedelia

Bonnie Bedelia dürfte vielen als Willis‘ Filmfrau Holly in Erinnerung sein, die sie in den ersten zwei Teilen spielte. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon ein alter Hase im Filmgeschäft, seit 1958 steht sie nämlich vor der Kamera, 1984 war sie sogar für einen Golden Globe nominiert als Beste Schauspielerin im Film "...und wenn der letzte Reifen platzt".

Zwischen beiden "Stirb Langsam"-Teilen drehte Bedelia nur einen Film und zwar "Die Schattenmacher" an der Seite von Hollywood-Legende Paul Newman, 1990 war sie neben "Stirb Langsam 2" unter anderem auch in "Aus Mangel an Beweisen" nebst Harrison Ford zu sehen. In der Folge blieb Bedelia über die gesamten restlichen 90er-Jahre gut um Geschäft und es verging kaum ein Jahr, in dem sie nicht in mehreren Projekten zu sehen war. Auch in den Nullerjahren konnte sie sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen, wobei sie unter anderem auch eine Rolle in der Serie "Lady Cops - Knallhart weiblich" von 2001 bis 2004 bekleiden durfte.

Zwischen 2008 und 2010 war es allerdings ruhig um sie als Schauspielerin, ehe sie dann mit der Serie "Parenthood" neu durchstartete und bis 2015 darin mitspielte. Und auch wenn die ganz großen Projekte à la "Stirb Langsam" eher ausbleiben, so ist Bedelia bis heute aktiv. Ihre neue Serie "Panic" ist bei Amazon Prime zu sehen.

Reginald VelJohnson

Man sollte ja meinen, dass auch Reginald VelJohnson auf ewig mit "Stirb Langsam" in Verbindung gebracht wird. Schließlich spielte er darin den sympathischen Polizisten Sgt. Al Powell, der via Funk John McClane beiseite steht und mit seiner untrüglichen und hilfsbereiten Art definitiv jede Menge Sympathien einsammeln konnte. Und auch im Nachfolger hatte er einen kurzen Gastauftritt.

Aber nein, VelJohnsons wahre Stunde schlug 1989 und damit nur ein Jahr später: Denn trotz anderer Rollen ist es vor allem seine Rolle als Familienvater Carl Winslow in der Sitcom "Alle unter einem Dach", für die der Star bis heute besonders bekannt ist. Die Serie ist absoluter Kult und noch immer sehr beliebt und lief bis 1998 für insgesamt neun Staffeln und 215 Folgen.

Auch nach dem Ende der Serie rissen die Angebote nicht ab und so war er unter anderem auch bei "CSI: Vegas", "Bones – Die Knochenjägerin" und "Will & Grace" zu sehen. Auch die ein oder andere Sprechrolle stand auf dem Plan, darunter auch zu "Stirb Langsam"-Videospielen. Für VelJohnson läuft es auch nach wie vor ganz gut, in der jüngeren Vergangenheit war er in mehreren Serien wie "3 von oben" dabei. Zudem spielt er in der Neuauflage von "Scott & Hutsch" mit, die bis Disney+ zu sehen ist.

James Shigeta

Fans erinnern sich an James Shigeta in der Rolle des resoluten Firmenchefs Takagi in "Stirb Langsam", aber natürlich hat er noch viel mehr als nur den einen Film gemacht. Tatsächlich war Shigeta anders als viele seiner Co-Stars zum Zeitpunkt des Actionkrachers schon ein gestandener Schauspielveteran, der bereits einen Golden Globe in der Tasche hatte (für "The Crimson Kimono" 1960 als Bester Newcomer).

Seit 1959 stand Shigeta vor der Kamera, in zahlreichen Filmen und Serien wirkte er schon vor "Stirb Langsam" mit, dass es bei anderen für eine komplette Karriere schon gereicht hätte. Aber auch danach ging es munter weiter mit Auftritten in bekannten Serien wie zum Beispiel "Mord ist ihr Hobby", wo er fünf Jahre lang mitspielte, oder "SeaQuest". 1998 übernahm er im englischen Original eine Sprechrolle in Disneys "Mulan", 1999 war er in einigen Episoden von "Beverly Hills, 90210" zu sehen. 2000 war er in Takeshi Kitanos Gangsterballade "Brother" zu sehen.

2012 drehte er seinen letzten Film "The People I've Slept With" ab, danach verabschiedete er sich vom Rampenlicht. 2014 ist er im Alter von 85 Jahren verstorben.

William Atherton

In den ersten beiden "Stirb Langsam"-Filmen war William Atherton als arroganter und rücksichtsloser Reporter Thornburg zu sehen, den man am liebsten mindestens genauso hassen wollte wie die eigentlichen Fieslinge der Geschichten – wenn nicht sogar mehr. Den schmierigen Journalisten gab Atherton jedenfalls überzeugend und hatte darin auch schon ein wenig Übung, schließlich war zum Beispiel auch im ersten "Ghostbusters" als Walter Peck zu sehen, der durchaus sehr ähnliche Charaktereigenschaften an den Tag legte.

Nach seinen "Stirb Langsam"-Einsätzen blieb Atherton sehr gefragt, in den 90ern und Nullerjahren übernahm er jede Menge Rollen, unter anderem in "Die Akte" mit Denzel Washington und Julia Roberts sowie "Mad City" an der Seite von Dustin Hoffman und John Travolta. Später kamen Auftritte in so klangvollen Filmen und Serien dazu wie "Last Samurai" mit Tom Cruise, "Desperate Housewives", "Lost" oder "Law & Order: New York".

2015 aber war Atherton nicht aktiv und seit 2018 und dem Film "Bad Company" ist es um ihn als Schauspieler sogar komplett still geworden.

Clarence Gilyard Jr.

Der Techniknerd der Gangster in "Stirb Langsam" wurde von Clarence Gilyard Jr. gespielt, dessen Filmographie anschließend die ein oder andere Lücke aufweist. Im Anschluss schien er noch recht gefragt zu sein und konnte sich zum Beispiel eine mehrjährige Rolle in der Serie "Matlock" bis 1993 sichern. Direkt im Anschluss ging es dann mit "Walker, Texas Ranger" neben Chuck Norris weiter, wo er für 196 Episoden und bis 2001 vor der Kamera stand.

Nach dem Ende der Kultserie wurde es aber ruhiger: Zwischen 2002 und 2005 war als Schauspieler offenbar nicht aktiv, dann folgte von 2005 bis 2012 sogar eine noch längere Pause. Dann kehrte er für einige kleinere Rollen wieder zurück, seit 2017 ist er nicht mehr aktiv.

De'voreaux White

Und wo wir schon bei eher unsteten Karrieren sind – die von De'voreaux White ist auch nicht gerade kontant verlaufen. In "Stirb Langsam" war er als Chauffeur Argyle für einige Lacher zuständig, zuvor wirkte er schon einige Jahre bei der Kultserie "Unsere kleine Farm" von 1979 bis 1981 mit.

Nach "Stirb Langsam" folgten noch einige Rollen, darunter eine in der Serie "Ganz große Klasse" für zwei Jahre. Dann wird's mau: Von 1992 bis 2000 war White inaktiv, nach einem Auftritt in "Shadow Hours" (die Rollenbeschreibung als "zweiter Transvestit" klingt nach einer Statistenrolle) folgten zwölf weitere Jahre ohne Rolle. In dem Film "Sandbar" war er dann wieder zu sehen, anschließend gab es jeweils noch eine zwei- und eine sechsjährige Pause, die nun mit einem Auftritt im erwähnten Autobatterie-Spot unterbrochen wurde. Aktuelle Projekte mit White sind derzeit nicht in Planung.

Hart Bochner

Die größenwahnsinnige Koksnase Ellis in "Stirb Langsam" wurde von Hart Bochner gespielt. Bochner konnte unmittelbar nach dem Blockbuster noch weitere Rollen ergattern, wozu eine in der Miniserie "Feuersturm und Asche" gehört, die er für zwölf Episoden spielten durfte. Weitere Auftritte in Filmen, Serien, ob nun vor der Kamera oder als Sprecher, folgten.

Auch im neuen Jahrtausend war er mehrfach zu sehen. In der kurzlebigen Serie "The Starter Wife - Alles auf Anfang" spielte er Zach McNeill, 2013 hatte er einen Auftritt bei "Grey's Anatomy" und auch in der erfolgreichen Serie "Scandal" war er in einer Episode dabei. In "Criminal Minds" spielte er in einer Folge 2017 mit und zuletzte stand er für die Serie "Too Old to Die Young" 2019 vor der Kamera. Als Schauspieler ist seitdem nur noch die Serie "The Dropout" von Hulu bekannt. Stattdessen ist Bochner mehr hinter der Kamera aktiv: Seit 2017 bis jetzt hat er nämlich wiederholt Folgen von "NCIS: New Orleans" als Regisseur inszeniert.