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Sissi: Filme, Serien und Dokus über die Kaiserin

Romy Schneider und Karlheinz Böhm als Sissi und Franz
Romy Schneider und Karlheinz Böhm als Sissi und Franz IMAGO / United Archives

Sissi, kurz für Kaiserin Elisabeth von Österreich und Ungarn, ist eine Legende. Seit Jahrzehnten flimmert sie in diversen Film- und Fernsehproduktionen über die Bildschirme – mal romantisch-verklärt, mal modern, mal realistisch oder parodistisch. Die Verkörperung von Romy Schneider gilt nach wie vor als Kult.

Wer kennt sie nicht: Die Sissi-Filme mit Romy Schneider, die jedes Jahr an Weihnachten im Fernsehen zu bestaunen sind. Die Filme gehören sicherlich zu den bekanntesten Produktionen, die sich dem Leben und der Liebe der österreichischen Kaiserin gewidmet haben, wenn auch auf eine verklärte Weise. Tatsächlich sind in den letzten Jahren mehrere weitere Sissi-Produktionen hinzugekommen, darunter Filme, Serien und sogar Reportagen.

Ein Stummfilm mit Sissis Nichte und ein Großprojekt, dem kurz vor Start das Geld ausging

Der erste Sissi-Film war ein Stummfilm mit dem Titel "Kaiserin Elisabeth von Österreich". Regie führte Rolf Raffé, gedreht wurde an Originalschauplätzen. Die Hauptfigur Sissi wurde von Carla Nelsen verkörpert. Fun Fact: In dem Film spielte Sissis Nichte Gräfin Marie Louise von Larisch-Wallersee sich selbst – mit 62 Jahren, obwohl ihre Tante Sissi in den Filmen erst 23 Jahre alt war.

1931 erschien der erste vertonte Sissi-Film. In "Elisabeth von Österreich" durfte Lil Dagover die Kaiserin spielen, fungierte aber noch eher als Nebenfigur zu ihrem Mann Kaiser Franz Joseph oder ihrem Sohn, Kronprinz Rudolf.

"The King Steps Out" von 1936 war die erste filmische Inszenierung eines Singspiels mit der Opernsängerin Grace Moore als "Cissy". Der Film konnte aber keine großen Erfolge verbuchen. Ein großer Hit werden sollte auch das Projekt von Jean Cocteau. Greta Garbo war für die Hauptrolle in dem Projekt vorgesehen, der Film wurde aber aufgrund von finanziellen Problemen schnell ad acta gelegt.

"Sissi" mit Romy Schneider

Populär wurde die Figur der "Sissi" in der gleichnamigen Trilogie mit Romy Schneider. Die Schauspielerin prägte wie keine andere Darstellerin das Bild der Sissi so nachhaltig – und das, obwohl die romantisch-verklärte und leicht naive Kaiserin in den Filmen nichts mit der realen Monarchin zu tun haben soll.

Der erste Film "Sissi" aus dem Jahr 1955 basiert auf den gleichnamigen Romanen von Marie Blank-Eismann. Übrigens: 1973 schlüpfte Romy Schneider erneut in die Rolle der Kaiserin von Österreich und Ungarn. In "Ludwig II." von Luchino Visconti spielte Schneider aber eine realistischere, kapriziöse und distanzierte Sissi.

Sissi – Die junge Kaiserin

"Sissi – Die junge Kaiserin" ist der zweite Teil der Sissi-Trilogie, der 1956 erschien. Der Film erzählt das Leben der frisch verheirateten Sissi am kaiserlichen Hof. Die politischen und geschichtlichen Begebenheiten treten im Film vermehrt in den Hintergrund, während die Liebesgeschichte zwischen Sissi und Kaiser Franz in den Fokus rückt.

Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin

Der dritte Teil "Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin" wird 1957 veröffentlicht. In dem letzten Teil geht es um die soziale Isolation Sissis am Hof, ihre angebliche Affäre mit dem ungarischen Grafen Andrássy und ihr diagnostiziertes Lungenleiden. Aber: In dem Film gibt es ein Happy End. Die Kaiserin wird wieder gesund und reist nach einem Kuraufenthalt mit Ihrem Mann Franz zurück nach Österreich, wo sie sehnlichst von ihrer kleinen Tochter erwartet wird.

Sissi-Produktionen von 1955 bis 2012

Es gibt zahlreiche Filme, die sich seit 1955 der Kaiserin widmeten – sowohl in Haupt- als auch in Nebenrollen. Dazu gehören die bereits erwähnte "Sissi"-Trilogie (1955 bis 1957) mit Romy Schneider, die Filme "Ludwig II. – Glanz und Ende eines Königs" (1955), "Königswalzer" (1955) oder "Ludwig II" von 1973 (erneut mit Romy Schneider als Sissi).

1989 kam mit "Sisi und der Kaiserkuß" eine überspitzte filmische Umsetzung über das Leben am kaiserlichen Hof auf den Markt. "Sisi" mit Cristiana Capotondi flimmerte 2009 über die Fernsehbildschirme. Bis ins Kino schaffte es 2012 der Film "Sisi ... und ich erzähle euch die Wahrheit".

Zeichentrick: Animationsfilm und -serie

1997 erschien die französisch-kanadische Animationsserie "Sissi", die auf kindgerechte Weise das Leben der Kaiserin Sissi und ihre Liebe zu Franz thematisiert. 2007 kam der Micheal "Bully" Herbig Animationsfilm "Lissi und der wilde Kaiser" in die deutschen Kinos. Zuvor wurden Sissi und Franz bereits als schmachtendes Kaiserpaar in der Bullyparade zum Kult.

RTL-Serie "Sisi"

Ende 2021 kam die RTL-Produktion "Sisi" ins Fernsehen. Die junge Kaiserin wurde hier von Dominique Devenport gespielt – weniger verklärt-romantisch, mehr selbstbestimmt. Als eigensinniger und zuweilen egoistischer Kaiser Franz tritt Jannik Schümann in der sechsteiligen Serie auf. RTL gab bereits die Produktion einer zweiten Staffel bekannt.

Netflix-Serie "Die Kaiserin"

"Die Kaiserin" erscheint am 29. September bei Netflix. Netflix
Ende September 2022 soll die Netflix-Serie "Die Kaiserin" auf der Plattform abrufbar sein. Thematisch setzt sich die Serie mit der rauschhaften Liebe von Sissi und Franz sowie den Intrigen am kaiserlichen Hof auseinander. Die junge Kaiserin wird von Devrim Lingnau verkörpert, Philip Froissant spielt Kaiser Franz Joseph I.

Dokumentarfilme über Kaiserin Sissi

Die TerraX-Doku "Sisi – Mythos einer Märchenprinzessin" versucht ein realistisches Bild von Kaiserin Elisabeth zu zeichnen. Dabei wird unter anderem der Frage nachgegangen, was Sissi bis heute zur Projektionsfläche für mediale und sehnsüchtige Träume werden lässt.

In "Sisis Erben – Die Kinder der Kaiserin Elisabeth" werden hingegen der Konflikt mit sich selbst und den Konventionen am Hof thematisiert. Hier wird eine Frau gezeichnet, die zeitlebens ihre eigenen Interessen in den Vordergrund rückte. Das Image als unnahbare Schönheit verdrängt hier die liebliche Kaiserin aus den Filmen.