Die "Sissi"-Filme sind gute Unterhaltung für jung und alt – nicht umsonst laufen sie jährlich im Feiertagsprogramm. Aber sie zeigen nicht unbedingt ein authentisches Bild von der jungen Kaiserin. Wir haben zehn Fakten zu ihr zusammengetragen, die man so nicht vermuten würde.

1. Die Kaiserin war seefest

Um ihre Probleme mit den Atemwegen in den Griff zu bekommen, absolvierte Sisi immer wieder längere Seereisen. Frische Luft tat ihren Lungen gut. Und nicht nur die Seebrise tat es der Kaiserin an, das tosende Meer ließ ihr Herz höher schlagen. Der Legende nach ließ sie sich bei besonders kabbeliger See sogar an den Mast binden.

2. Sisis Gewicht

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Um die Taille herum übersichtlich: Romy Schneider als Sissi.

Diät, lange Wanderungen, Hofsport - ihr Gewicht und ihre Figur waren Kaiserin Sisi sehr wichtig. Dafür quälte sie sich regelmäßig, mit Erfolg, wenn man so will. Bei einer Körpergröße von 1,72 m wog sie gerade einmal knappe 50 Kilo. In ihr wespentailliertes Reitkleid ließ sie sich - alles im Dienste des Looks - im Sitzen auf dem Pferd einnähen.

3. Ein Herz für Kühe

Den einen geht das Herz bei Kätzchen auf, den anderen bei Hunden. Kaiserin Sisi hatte ein ganz eigenes Auge. Sie mochte Kühe und das aus ganz profanem Grund: Neben Orangensaft war Milch ihr Leib- und Magengetränk. Das ging so weit, dass sie immer wieder mal eine Schwarz-Bunte mit an den Hof nahm, um schnellstmöglich den Melker befehligen zu können. Die Milch macht's.

4. Sisi als Pionierin des "Arschgeweihs"

Unglaublich, stimmt aber: Die Kaiserin war tätowiert. Im Alter von 51 Jahren ließ sie sich in einer Hafenkneipe einen Anker auf die Schulter stechen. Noch spektakulärer ist ihr zweites Tattoo, das die Kaiserin quasi zur Vorreiterin des berühmt-berüchtigten Arschgeweihs machte. Über dem Steiß ließ sich von einem japanischen Tätowierer einen Adler stechen.

5. Sissi-Syndrom

Rastlosigkeit, Körperkult, Stimmungsschwankungen - diese Symptome sollen im Vordergrund einer Variante der Depression stehen, die Sissi-Syndrom genannt wird und vorwiegend bei jungen Frauen auftreten soll. Auch Sisi soll angeblich darunter gelitten haben. Forschungen der jüngeren Vergangenheit haben jedoch keine handfesten Beweise für diese Theorien gefunden, das Sisi-Syndrom bleibt umstritten.

6. Princess Sisi

Auch als Trickfilmversion gibt es die Kaiserin. Auf zwei Staffeln bringt es die französisch-kanadisch-italienisch-niederländische Co-Produktion aus dem Jahre 1997. Cartoonist Bruno Bianchi zeichnete auch für Serien wie "Jim Button", "Inspector Gadget" und "Wunschpunsch" verantwortlich.

7. Ohne Biss

Sisi und die Kauleiste - kein wirkliches Märchen. So soll sie zwar bereits bei der Geburt einen Zahn, einen sogenannten Glückszahn, gehabt haben. Später jedoch verabschiedeten sich die Beißer sehr früh, die Kaiserin rauchte zu viel. Einer der Gründe, warum man Sisi später nur noch selten lächeln sah.

8. Hobby-Autorin

Zu eine ihrer Freizeitbeschäftigungen zählte das Schreiben, die Kaiserin betätigte sich als passionierte Hobby-Schriftstellerin. Zwei von ihr verfasste Literaturbände ließ sie in einer Schatulle einschließen, die erst 60 Jahre nach ihrem Tod, anno 1951, geöffnet werden durfte. 600 Seiten umfasst das Werk, die Qualität ist dem Vernehmen nach bemüht.

9. Haarige Angelegenheit

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Romy (l.) und Magda Schneider in "Sissi".

Das kaiserliche Haupt bedurfte natürlich entstprechender Pflege. Gekämmt wurde täglich in einer langen Prozedur. Dabei wurden die ausgefallenen Haare gesammelt und gezählt, was bei entsprechend großer Menge an Haarverlust zu regelmäßigem Streit mit der Zofe führte. Gewaschen wurden Sisis Haare zweimal im Monat, mit einer Mixtur aus Eigelb und Parfüm.

10. Eisenhart

Die Art und Weise ihres Todes hatte Sisi bereits Jahrzehnte zuvor eine Wahrsagerin prophezeit. Sie würde durch das Eisen sterben, hieß es in der düsteren Prognose. Und so kam es: Der italienische Anarchist Luigi Lucheni tötete sie mit einer Eisenfeile.