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Sissi: Unromantisch und mehr – Größte Unterschiede zwischen Film und Realität

Karlheinz Böhm, Romy Schneider, Sissi
Sissi – Die junge Kaiserin: Die Filme mit Romy Schneider (r.) und Karlheinz Böhm entsprechen nicht in allen Punkten der Realität. ARD Degeto

Fast jeder hat schon mal Romy Schneider und Karlheinz Böhm als unsterblich gewordenes Kaiserpaar gesehen. Doch die "Sissi"-Filme halten sich nicht in jedem Punkt an die geschichtliche Wahrheit.

Auch 2023 rührt Romy Schneider als "Sissi" wieder Millionen Zuschauer zu Tränen. Hier findest du alle Sendetermine. Wer an den Feiertagen generell nichts verpassen will, sollte einen Blick auf unsere Übersicht werfen. Dort findet ihr auch spannende Artikel zu anderen Weihnachtsklassikern.

Doch zwischen der legendären Filmheldin und der echten Kaiserin gibt es Unterschiede. Einige stellen wir hier vor:

1. Der Name

Elisabeth Amalie Eugenie, die spätere Kaiserin, wurde von ihren Geschwistern "Sisi" genannt. Die Schreibweise "Sissi" verbreitete sich erst seit den Filmen von Ernst Marischka.

2. Die Locations

Im Film lebte "Sissi" im Schloss Fuschlsee. Ihre Kindheit verbrachte sie aber tatsächlich im Schloss Possenhofen, das sich zum Zeitpunkt des Drehs in einem zu schlechten Zustand befand.

Geheiratet haben Sissi und Franz Joseph in der Augustinerkirche, bei den Marischka-Filmen trat das Paar im Wiener Stephansdom vor den Traualtar.

3. Keine romantische Liebesgeschichte

Anders als der Film es darstellt, verliebten sich Sissi und Franz Joseph keineswegs Hals über Kopf. Im Gegenteil: Ihre Ehe wurde arrangiert. Da der Kaiser mit 23 Jahren noch ledig war, suchte seine Mutter Sophie Friederike Dorothea Wilhelmine von Bayern, Erzherzogin von Österreich (1805-1872) für ihn nach einer geeigneten Gattin. Auf der Liste stand auch Sissis jüngere Schwester Helene Caroline Therese. Franz Joseph entschied sich für Sissi, die den Antrag nur aus Höflichkeit annahm.

Die Ehe des Paares wird als absolut nicht glücklich beschrieben. Das lag auch daran, dass Freigeist Sissi sich bei Hofe unwohl fühlte.

4. Sissis Schwester Helene

In "Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin" gesteht Elisabeths jüngere Schwester Helene dem Kaiser ihre Liebe. Seinetwegen sei sie danach nie vor den Traualtar getreten.

Die echte Néné war sehr wohl verheiratet: 1858 ehelichte sie Erbprinz Maximilian Anton von Thurn und Taxis. Bis zu seinem frühen Tod führten beide eine harmonische Ehe.

5. Lückenhafte Erzählung

Viele historische Fakten wurde in den Marischka-Filmen weggelassen, weil sie der gewünschten Darstellung der Romanze oder dem Zeitgeist widersprachen.

So kam in der Trilogie nie zur Sprache, dass Sissis erste Tochter Sophie Friederike als Zweijährige verstarb. Geschönt wurde auch das Verhältnis zur Schwiegermutter. Während es im Film zwar Streit gab über den Einfluss von Sophie, übernahm diese komplett die Kindererziehung. Unter der Strenge und dem militärischen Drill litt besonders Kronprinz Rudolf.