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"Shang-Chi": Marvel macht neue Filmreihe mit asiatischer Hauptfigur

Shang-Chi von Marvel
"Shang-Chi" von Marvel Verlag

Das gab es auch noch nicht: Nachdem Marvel schon etliche Filme mit hellhäutigen Figuren gemacht hat und mit "Black Panther" nun auch einen Mega-Hit mit einer schwarzen Besetzung und Crew landete, soll mit "Shang-Chi" jetzt auch eine Figur asiatischer Herkunft eine eigene Filmreihe spendiert bekommen.

Was haben Iron Man, Captain America und Thor gemeinsam? Sie sind allesamt Superhelden aus dem Hause Marvel, schon seit mehreren Dekaden fester Bestandteil der Popkultur - und haben allesamt eine helle Hautfarbe. Nicht wenige goutierten es deshalb, als mit "Black Panther" der erste MCU-Film in die Kinos kam, in dem Figuren mit afrikanischen und afro-amerikanischen Wurzeln die Hauptrollen spielten. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von mehr als einer Milliarde US-Dollar wurde das Unterfangen zu einem sensationellen Erfolg und wie Deadline jetzt schreibt, möchte man beim Comic-Giganten die nächste Bevölkerungsgruppe adäquat und mit Superkräften versehen auf die Leinwand bringen: Asiaten.

Alles asiatisch

Zum Glück können die Verantwortlichen mit "Shang-Chi" auf einen passenden Helden im Marvel-Comicuniversum zurückgreifen. Der Titelheld hatte 1973 seinen ersten Auftritt und in der Vorlage wächst er in China abgeschottet von der Außenwelt auf. Durch sein intensives Training der Kampfkünste entwickelt er mit der Zeit außergewöhnliche Fähigkeiten, die er eines Tages gegen seinen eigenen Vater einsetzen muss, da dieser sich als böser Devil's Doctor entpuppt, wie er auch genannt wird.

Diversität ist ein Wort, das gegenwärtig ganz besonders groß in Hollywood geschrieben wird und seit einiger Zeit schon setzen sich Vertreter verschiedener Gruppen für eine stärkere und bessere Repräsentanz im Kino ein. Mit der Romantik-Komödie "Crazy Rich Asians" wurde für die Bewohner des größten Kontinentes der Erde und jene, deren Wurzeln dort liegen, ein ähnliches filmisches Signal gesetzt wie es bei "Black Panther" und Schwarzen schon der Fall war. Für "Shang-Chi" möchte Marvel nun ähnlich verfahren: Ein Regisseur asiatischer oder asiatisch-amerikanischer Herkunft wird bereits gesucht, der chinesisch-stämmige Drehbuchautor Dave Callaham soll das Skript verfassen. Darsteller wurden noch keine gefunden, aber dass diese ebenfalls asiatischer Abstammung sein werden, sollte in dem Zusammenhang zumindest jetzt eine Selbstverständlichkeit sein.

Bloß kein Whitewashing

Das war bis vor kurzem allerdings noch nicht der Fall. In der jüngeren Vergangenheit wurden schon so einige Filmprojekte von sogenannten Whitewashing-Kontroversen überschattet, in denen hellhäutige Schauspieler für Rollen besetzt wurden, die eigentlich Vertreter anderer Ethnien sind. So spielte zum Beispiel Emma Stone in "Aloha - Die Chance auf Glück" eine Figur mit zum Teil chinesischen Wurzeln, was beim Publikum nicht positiv aufgenommen wurde. Scarlett Johansson übernahm für die Manga-Verfilmung "Ghost in the Shell" die Hauptrolle als Motoko Kusanagi, obwohl die Vorlage aus Japan stammt und bei der kommenden "Hellboy"-Neuauflage stieg Ed Skrein nach dem Aufruhr über seine Besetzung freiwillig wieder aus. Mit der Verpflichtung von Tilda Swinton als eigentlich ebenfalls asiatische Ancient One in "Doctor Strange" bekleckerte sich übrigens auch Marvel nicht gerade mit Ruhm.

Es ist noch viel zu früh zu sagen, wann mit "Shang-Chi" zu rechnen sein wird, aber mit Autor Callaham ist zumindest schon genau der richtige Mann an Bord: Als Co-Drebuchautor bei der kommenden Fortsetzung "Wonder Woman 1984" und als alleiniger Autor von "Spider-Man: A New Universe 2", bringt er schon jede Menge Erfahrung im Comicfilmbereich mit. Zudem hat er schon einige Entwürfe zu "Zombieland 2" geschrieben.