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Russischer Regisseur

Filmfest Cannes: Serebrennikow feiert in Russland mit

Der Regisseur Kirill Serebrennikow (M) wurde via Video in Cannes zugeschaltet.
Der Regisseur Kirill Serebrennikow (M) wurde via Video in Cannes zugeschaltet. John Macdougall/AFP/dpa

Der Filmemacher Kirill Serebrennikow darf Russland aktuell nicht verlassen. Kein Problem: Er wurde einfach per Videochat zugeschaltet.

Der in Russland verurteilte Regisseur Kirill Serebrennikow hat seine Cannes-Premiere in der Ferne gefeiert. Der 51-Jährige konnte zwar nicht zur Gala seines Films "Petrov's Flu" in Südfrankreich reisen, wurde einen Tag später aber über ein Video zur Pressekonferenz zugeschaltet.

"Es gab gestern eine doppelte Feier", erzählte Serebrennikow dabei am Dienstag. So habe es am Montagabend nicht nur die Premiere beim Festival Cannes gegeben. Am Set seines neuen Films, den er derzeit drehe, habe er ebenfalls einen roten Teppich ausgerollt, um das Erlebnis ein bisschen nachzuempfinden.

 

In Cannes: "Petrov's Flu"

"Petrov's Flu" ist eine deutsche Ko-Produktion, die als einer von 24 Beiträgen im diesjährigen Cannes-Wettbewerb um die Hauptpreise konkurriert. Serebrennikow erzählt darin von einer Familie, die an einer Grippe erkrankt und sich im Fiebertraum durch ihren Alltag kämpft. Es sind absurde und überdrehte Situationen, die der Filmemacher dabei zeigt. Als deutsche Produktionsfirma ist Razor Film involviert.

Der international bekannte Theater-, Opern- und Filmregisseur Serebrennikow wurde im vergangenen Jahr in Russland wegen angeblichen Betrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, staatliche Fördergelder veruntreut zu haben. Über den Prozess wurde international berichtet. Serebrennikow arbeitet weiterhin in Russland, inszenierte aber auch schon in Stuttgart, Hamburg und Berlin.